Selbstbewusstsein Ihres Kindes stärken: Das sollten Eltern unbedingt sagen!

Das „Growth Mindset“ hilft Kindern, an ihre Fähigkeiten zu glauben. Eltern können das fördern – damit ihre Kinder glücklich und erfolgreich werden.
Stanford – In gewissen Situationen wünscht sich so mancher Erwachsener, dass er selbstbewusster aufgetreten wäre. Etwa bei einem Vorstellungsgespräch, einem Date oder der Diskussion mit den Schwiegereltern. Wie wir als Erwachsene auftreten, welches Selbstbewusstsein wir haben und wie sehr wir an unsere Fähigkeiten glauben, hängt auch davon ab, wie unsere Eltern mit uns umgegangen sind.
Doch heute sind wir keine Kinder mehr, viele sind selbst bereits Eltern. Und das wiederum bedeutet, dass wir es heute in der Hand haben, wie unsere Kinder sich selbst wertschätzen und was für ein Durchhaltevermögen sie entwickeln. Denn mit unseren Aussagen und Taten können wir das Selbstbewusstsein unserer Kinder fördern – aber auch zerstören.
Selbstbewusstsein Ihres Kindes stärken: Das sollten Eltern unbedingt sagen!
Carol Dweck, Psychologin und Professorin an der Stanford University, hat bei ihrer Forschung herausgefunden, dass die Aussagen von Eltern, Lehrern und anderen Bezugspersonen die Denkweise von Kindern langfristig beeinflussen können. Und das beeinträchtigt sie nicht nur beim Lernen – sondern auch später im gesamten Leben. (Lesen Sie auch: „So können Tiere das kindliche Selbstbewusstsein stärken“*)
Wie Menschen denken, beeinflusst, ob sie eine Herausforderung anpacken oder vermeiden. Das gilt für Kinder und dann später für Erwachsene. Laut Dweck gibt es zwei Arten, zu denken:
- Wenn sie ein „Fixed Mindset“ haben, denken Kinder: „Es ist egal, wie sehr ich mich anstrenge. Ein Talent ist entweder angeboren oder nicht.“
- Wenn sie ein „Growth Mindset“ haben, sind Kinder überzeugt: „Wenn ich mich anstrenge, kann ich mich verbessern.“ Ein Growth Mindset bewirkt also, dass Kinder weniger schnell aufgeben. Sie suchen nach Lösungsansätzen, wie sie langfristig zum Ziel kommen können. Außerdem akzeptieren sie Fehler als wichtigen Teil des Lernens und erholen sich schneller von Niederlagen.
Noch mehr spannende Gesundheits-Themen finden Sie in unserem kostenlosen Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.
Selbstbewusstsein des Kindes stärken: So werden aus Kindern selbstbewusste Menschen
Ein „Growth Mindset“ zu fördern ist gar nicht schwer. Es gelingt über die richtige Kommunikation. Zwei Worte, die wichtig sind: „Noch nicht.“ Wenn ein Kind merkt, dass es in etwas nicht so gut ist, zeigt ihnen ein „noch nicht“, dass sie ihr Ziel irgendwann erreichen können, wenn sie dranbleiben. Und dass sie jetzt einfach noch zu jung sind oder zu wenig geübt haben. Das spornt Kinder an und macht sie selbstbewusst. (Lesen Sie auch: „Selbstbewusstsein steigern und stärken: So gelingt es“)
Doch ein „Growth Mindset“ kommt nicht von heute auf morgen. Es muss ständig trainiert werden. Vor allem dann, wenn ein Kind Zweifel bekommt, ob es etwas schafft. Etwa so:
Kind: Ich bin nicht gut in Mathe. | Elternteil: Du bist noch nicht gut. Du kannst es aber lernen. |
Kind: Ich habe Angst davor, Fehler zu machen. | Elternteil: Es ist okay, Fehler zu machen. Man lernt aus ihnen und das bringt einen weiter. |
Kind: Ich will es gar nicht ausprobieren. Was, wenn ich versage? | Elternteil: Probier es aus. Wenn du es jetzt nicht schaffst, bleibst du dran und schafft es wann anders. |
Kind: Ich kann das nicht. | Elternteil: Wer könnte dich dabei unterstützen? |
Sie möchten mehr zum Thema lesen? In ihrem Buch „Mindset: The New Psychology of Success” beschreibt Carol Dweck, wie unser Erfolg in Job, im Sport und überall sonst davon beeinflusst wird, wie wir über unser Talent und unsere Fähigkeiten denken. Und auch, wie wir lernen können, Herausforderungen leichter anzunehmen. Die Botschaft dahinter: Keine Angst vor Fehlern. Sie sind ein Teil der Entwicklung.*Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.