Erziehungsfehler, die Kinder verhätscheln und ihnen somit schaden
Verwöhnt, unterfordert und egoistisch: Studien zeigen, dass Eltern Kindern schaden, wenn man ihnen zu viel schenkt oder ihnen alles abnimmt.
Der Kleiderschrank quillt über, das Kinderzimmer ist vollgestopft mit Spielzeug und auch sonst werden die Kleinen mit Geschenken überschüttet: Viele Eltern wollen ihrem Nachwuchs nur Gutes tun. Sie zeigen ihre Liebe, indem sie ihnen alles geben, was sie brauchen und auch wollen. An nichts soll es den Sprösslingen fehlen, sie sollen den bestmöglichen Start im Leben haben. Doch manche übersehen dabei, dass ihre Kinder später darunter leiden könnten.
Erziehungsfehler, die Kinder verhätscheln und ihnen somit schaden

Was sich paradox anhört, haben nun einige Studien bestätigt. Demnach sollen Sprösslinge, die mehr bekommen, als gut für sie ist, ein großes Risiko haben, später zu Erwachsenen heranzureifen, denen Geld sowie Statussymbole und deren Erwerb wichtiger ist als alles andere. Das bedeutet, dass, wenn Kinder ständig verwöhnt werden, in der Zukunft Probleme haben, sich sozialverträglich zu verhalten und in die Gesellschaft zu integrieren.
Sie wachsen damit auf, stets mit dem Status Quo unzufrieden zu sein, alles kann und muss sich nur noch um sie selbst drehen. Und laut der Psychologin Amy Morin, die für das Online-Familienmagazin verywellfamily schreibt, zeige die Studienlage, dass es nicht nur das teure Spielzeug allein ist. Viele Kinder werden auch zu sehr mit sozialen Verpflichtungen überladen – hier Klavierstunden, da Fußballtraining – wodurch sie wenig Zeit haben, ihre Kindheit und Jugend zu genießen.
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Erziehungsfehler: Verwöhnte Kinder haben es später schwerer
Gleichzeitig müssen sie nicht im Haushalt mit anpacken, obwohl das Kochen zum Beispiel spielerisch erlernt auch sehr viel Spaß machen kann. Diese Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben kann sich schließlich bis ins Erwachsenenalter fortsetzen, Depressionen oder anderweitige psychische Erkrankungen sind eine mögliche Folge. Eine Studie von 2015 im Fachmagazin Journal of Consumer Research habe zudem gezeigt, dass Kinder, die immer alles bekommen, später zwei Glaubenssätze verinnerlicht haben:
- 1. Der Besitz von hochwertigen Dingen sowie eine Vielzahl an Statussymbolen ist die Definition von Erfolg.
- 2. Bestimmte Produkte zu besitzen, macht einen attraktiver.
Diese beiden Annahmen hätten sich meist durch den Erziehungsstil der Eltern entwickelt bzw. durch das, was ihnen bereits zu Hause vorgelebt worden ist. Besonders Sprösslinge, die dies erleben und zudem das Gefühl haben, ihre Eltern zu enttäuschen, hätten besonders oft Trost in materiellen Besitztümern gesucht. Das Gleiche gilt für Nachwuchs, deren Mutter und Vater nur wenig Zeit mit ihnen verbringt, weshalb sie die Einsamkeit mit Spielzeug und elektronischen Geräten kompensieren.
Erziehungsfehler: Mehr Zeit mit Kindern verbringen hilft
Das bedeutet der Psychologin zufolge zwar nicht, Kindern gar nichts mehr zu schenken. Doch Eltern sollten ihnen gleichzeitig beibringen, dankbar dafür zu sein und dies auch zu zeigen. Zudem ist es besser, sie wegen fehlender Zeit nicht mit Geschenken zu überschütten, sondern sich bewusst Zeit für sie zu nehmen, mit ihnen spazieren zu gehen oder im Park zu spielen.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
Und zu guter Letzt sollten Sie mit gutem Beispiel vorangehen, zu anderen Personen nett sein und nicht Geld oder Wertgegenstände über Menschen setzen. Loben Sie auch Ihr Kind, wenn es zu jemand anderem großzügig oder nett ist. Wenn Sie abschließend diese positiven Eigenschaften hervorheben und Menschen grundsätzlich über Gegenstände stellen, wird es Ihrem Kind leichter fallen, die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu erkennen.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.