Kinder in der Trotzphase: Kinderpsychologe gibt Tipps
Stecken Kinder in der sogenannten Trotzphase, bringt diese Eltern meist an den Rand der Verzweiflung. Wie sie auf Wutanfälle und Gefühlsausbrüche reagieren.
Führen bereits geringste Auslöser bei Kleinkindern zu Heulkrämpfen und Geschrei, fühlen sich viele Eltern schnell überfordert. Wenn die Kleinen auf Konflikte und Grenzsetzungen mit Wutanfällen und Drama reagieren, wissen sich die meisten kaum zu helfen. Um selbstständig zu werden, brauchen Kinder diese „Trotzphase“ jedoch. Nur so lernen sie, mit Grenzen und Schwierigkeiten umzugehen. Wer mit den Wutanfällen umgehen muss, gerät allerdings nicht selten an den Rand der Verzweiflung. Wie Eltern am besten mit den Gefühlsausbrüchen umgehen und wie Kinder davon profitieren können.
Kinder in der Trotzphase: Kinderpsychologe gibt Tipps
Im Alter von zwei bis sechs Jahren gehen Kinder durch zahlreiche Lern- und Entwicklungsphasen. Sie werden selbstständiger und mit der Zeit immer autonomer. Doch stoßen die Kleinen an ihre Grenzen oder geht etwas nicht nach ihrem Willen, fehlen Kleinkindern die entsprechenden Bewältigungskompetenzen, um mit diesen Hürden umzugehen. Schon simple Situationen können heftige Emotionen auslösen. So reagiert der Nachwuchs auf Einschränkungen und Tadel häufig mit Gefühlsausbrüchen, Widerspruch und Verweigerung.

Für Eltern ist diese Trotzphase häufig eine nervenzerreißende Probe. Denn wollen die Kleinen etwas nicht, teilen sie dies meist auch deutlich mit. Obwohl die Autonomiephase erst in einem späteren Alter ihren Höhepunkt erreicht, beginnt Trotz laut der Pädagogin und Buchautorin Susanne Mierau bereits im Babyalter. Während man kleine Kinder durch Tricks ablenken kann, funktioniert das ab einem Alter von zwei Jahren immer seltener. Nicht nur motorische Fähigkeiten helfen den Kleinen ihren Willen durchzusetzen, mit der Sprachentwicklung lässt sich der Trotz auch nicht mehr überhören.
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Kinder in der Trotzphase:
Die Trotzphase ist ein wichtiger Schritt in der emotionalen Entwicklung eines Kindes. Den eigenen Willen ausdrücken zu können, ist entscheidend, um selbstbewusst durch das Leben gehen zu können und die eigene Durchsetzungskraft auszutesten. Gerade in jungen Jahren sind Kinder allerdings noch nicht in der Lage diese Emotionen kontrollieren zu können. Wutausbrüche sind nicht selten die Folge. Eltern sollten in dieser Phase mit Empathie und Zuneigung reagieren.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
Mit diesen Tipps können Eltern auf den Trotz richtig reagieren und gemeinsam mit dem Nachwuchs Lösungen finden:
- Fehler zulassen: Möchte Ihr Kind etwas ausprobieren, sollten Sie nicht immer Nein sagen. Altersgerechtes Ausprobieren ist wichtig, um mit Fehlern und Frustration umzugehen.
- Empathie und Einfühlungsvermögen: Versetzen Sie sich in die Lage Ihres Kindes. Versuchen Sie die Emotionen zu verstehen, dann fällt es Ihnen vielleicht auch in schwierigen Situationen leichter, mit den Wutausbrüchen Ihres Nachwuchses umzugehen.
- Gefühle ausdrücken: Emotionen zu benennen und deutlich auszudrücken, fördert die emotionale Entwicklung von Kindern. Helfen Sie Ihrem Kind auch in der Trotzreaktion den zugrundeliegenden Gefühlen einen Namen zu geben,
- Wut und verbale Beschimpfungen vermeiden: Auf keinen Fall sollten Eltern auf die Wut und Trauer ihrer Kinder mit ähnlichen Emotionen oder verbalen Beschimpfungen reagieren. Wer sich mitreißen lässt, verschlimmert das emotionale Chaos nur.
- Ablenkung hilft: Ist Ihr Kind bereits mitten drin in den Emotionen, hilft meist nichts weiter als abwarten. Heulende und schreiende Kinder lassen sich häufig nur durch Ablenkung beruhigen. Ein schneller Szenenwechsel oder eine überraschende Entwicklung bringen können das Kind aus der Emotion bringen.
- Regeln einhalten: Auch wenn es vielen Eltern in dieser Phase schwerfällt, ist es wichtig, dass Kinder lernen, mit Grenzen umzugehen. Es ist daher wichtig, bestimmte Regeln zu haben – und diese auch einzuhalten. Reagiert der Nachwuchs mit Wutanfällen, behalten Sie einen kühlen Kopf und erklären Sie Ihr Verhalten, sobald das Kind sich beruhigt hat.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.