Häufigste Ursache für Knochenbrüche bei Kindern – Stürze aus dem Hochbett
Spielen und toben: Viele von uns haben sich in der Kindheit einen oder mehrere Knochenbrüche zugezogen. Meist passierte es zu Hause.
Kinder haben einen enormen Bewegungsdrang. Sie spielen wild mit ihren Freunden, toben in der Schule herum oder klettern an Bäumen hoch. Da sind Verletzungen und leider auch Knochenbrüche in manchen Fällen vorprogrammiert. Davon können auch Erwachsene ein Lied singen, viele von ihnen haben sich schon einmal in ihrer Kindheit einen Arm oder ein Bein gebrochen. Doch im Gegensatz zur weitläufigen Meinung passieren die meisten Brüche in den eigenen vier Wänden.
Knochenbruch bei Kindern: Sturz aus Hochbett bei unter Sechsjährigen ist der häufigste Grund
Eine neue Studie in der Fachzeitschrift medicina hat ergeben, dass der häufigste Grund für eine Fraktur der Sturz aus einem Hochbett ist. Das betrifft vor allem Kinder unter sechs Jahren. In dieser Zeit, besonders bei mehreren Geschwistern, ist ein Hochbett eine platzsparende Option im Kinderzimmer. Etagenbetten sind daher seit je beliebt, können aber auch eine Gefahr für die Kleinen darstellen. Das gilt besonders für denjenigen, der oben schläft bzw. wenn die Kinder im oberen Bett raufen oder spielen.

Demnach sollen Krankenhäuser der Studie zufolge immer mehr Fälle von Kindern melden, die von einem Hochbett gestürzt sind. Allein in den USA sollen aus diesem Grund jährlich etwa 23.000 Kinder bis zu neun Jahren behandelt werden. Mitarbeiter der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie und -radiologie in Leipzig haben nun ihre konkreten Fallzahlen nach Paradigmen wie Altersgruppen und Art sowie Lokalisation der Brüche ausgewertet. Dazu haben die Forscher Krankenakten von minderjährigen Patienten, im Zeitraum von Januar 2014 bis Dezember 2021 analysiert, darunter auch 162 Patienten, überwiegend Jungen mit einem Durchschnittsalter von fünf Jahren.
Knochenbruch bei Kindern: Ab zehn Jahren wird es unwahrscheinlicher
Das Ergebnis der Studie: Stürze aus dem Bett war der häufigste Grund für Verletzungen (82,7 Prozent), gefolgt von Verletzungen durch Stürze von der Leiter (8,6 Prozent) oder Sprünge vom Etagenbett (8,6 Prozent). Neben Knochenbrüche, die den Großteil ausmachten, traten auch noch viele Fälle von Prellungen und Abschürfungen auf.
Das Interessante daran: Der Anteil der Frakturen war bei der Altersgruppe der Kinder von sechs bis neun Jahren am höchsten. Ab einem Alter von zehn Jahren werden Brüche hingegen unwahrscheinlicher, fasst Studienleiter Martin Lacher, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig, die Ergebnisse zusammen. Am häufigsten sollen folgende Frakturen festgestellt worden sein:
- Unterarmbrüche (42,5 Prozent)
- Schlüsselbeinbrüche (16,3 Prozent)
- Oberarmbrüche (12,5 Prozent)
- Fußbrüche (10,0 Prozent)
- Handbrüche (6,3 Prozent)
- Unterschenkelbrüche (6,3 Prozent)
- Schädelbrüche (6,3 Prozent)
Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
Doch es gibt eine gute Nachricht: Diejenigen Patienten, die Kopfverletzungen aufwiesen, sollen während des Krankenhausaufenthaltes und in der Nachsorge nach der Entlassung keine neurologischen Probleme oder Defizite gezeigt haben.