Lungenkrebs: Passivraucher genauso gefährdet wie Aktivraucher? Krebs-Expertin sagt: „Ja“
Wer häufig mit Rauchern zusammen ist, lebt gefährlich. So wird die Lunge von Passivrauchern ebenfalls geschädigt. Und sogar das Krebsrisiko steigt.
4.800 Chemikalien, 250 Gifte: So viele schädliche Substanzen stecken der Süddeutschen Zeitung zufolge in Zigarettenrauch. Nikotin, Teer und Kohlenmonoxid zählen dazu. Rauchen ist damit das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko in Deutschland, informiert das Bundesministerium für Gesundheit. Jährlich würden in Deutschland über 127.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums versterben, heißt es weiter. 2007 ist das Gesetz zum Schutz vor den Gefahren des Passivrauchens in Kraft getreten, das das Rauchverbot in öffentlichen Einrichtungen sowie öffentlichen Verkehrsmitteln zur Folge hatte. Wie die Stiftung Gesundheitswissen informiert, sind etwa 28 Prozent der deutschen Bevölkerung Raucher.
Rauchen fördert nicht nur Lungenentzündungen, Asthma bronchiale oder chronische Entzündungen der Nasennebenhöhlen, wie die Lungenärzte im Netz informieren. „Der wichtigste Krebs-Risikofaktor ist das Rauchen. Nicht nur Lungenkrebs, auch andere Krebserkrankungen werden dadurch getriggert. Passivrauchen erhöht das Risiko ebenfalls“, erklärt die Leiterin des Krebsinformationsdienstes, Dr. Susanne Weg-Remers, im Interview mit IPPEN.MEDIA. Als Beispiel nennt sie eine Paarbeziehung. Der Partner des Rauchers oder der Raucherin kann unter Umständen eine große Menge an Giftstoffen einatmen, was etwa das Lungenkrebsrisiko erhöhen kann, so Weg-Remers.

Wenn Kinder Passivrauchen müssen – fatale Folgen
Wo sich Erwachsene bewusst Situationen entziehen können, in welchen viel geraucht wird, ist das für Kinder oftmals unmöglich. Wie die Techniker Krankenkasse (TK) informiert, atmen Kinder schneller, wodurch die Giftstoffe schneller in hohen Konzentrationen in ihren Körper gelangen. Vor allem regelmäßiges Passivrauchen führe dazu, dass schnell hohe Mengen an schädlichen Substanzen zusammenkommen, was fatale Auswirkungen auf den kleinen Körper von Kindern hat.
Umfrage zum Thema Rauchen
Studien belegen der TK zufolge, dass Passivrauchen in der Kindheit unter anderem folgende Effekte haben kann:
- Kinder aus Raucherhaushalten sind zwei- bis viermal so oft von plötzlichem Kindstod betroffen wie Nichtraucherkinder, so die TK.
- Passivrauchende Kinder haben ein erhöhtes Risiko, an Asthma zu erkranken.
- Wer sein Kind regelmäßig Zigarettenrauch aussetzt, der erhöht damit sein Lungenkrebs-, Kehlkopfkrebs- und Rachenkrebs-Risiko.
- Passivrauchen beeinträchtigt die Lungenentwicklung von Kindern, was sie anfälliger für Atemwegserkrankungen wie Bronchitis macht.
- Passivrauchen hat auch Einfluss auf die psychische Gesundheit von Kindern. So legen Studien der TK zufolge nahe, dass Passivrauchen die Wahrscheinlichkeit für ADHS und Verhaltensauffälligkeiten erhöht.
Sie möchten das Rauchen aufgeben? Im Artikel „Ex-Raucher können ihr Leben verlängern – Studie zeigt, wie das möglich ist“ finden Sie vier Tipps, um endlich von der Zigarette loszukommen.