Mittel gegen den Schmerz

Medikamente gegen Migräne bei Stiftung Warentest: Welche wirklich helfen

  • Juliane Gutmann
    VonJuliane Gutmann
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Bis zu 14 Prozent der Frauen und bis zu acht Prozent der Männer leiden in Deutschland an Migräne. Im Akutfall helfen nur noch starke Schmerzmittel, doch nicht alle eignen sich.

Bei Migräne können schlimme Kopfschmerzen sogar mit Erbrechen und Sehstörungen einhergehen. Patienten berichten auch oft, dass Geräusche, Licht, Gerüche und auch Bewegung die Beschwerden noch verschlimmern. Im Akutfall bleibt dann nur noch der Griff zu starken Schmerzmitteln. Damit es erst gar nicht so weit kommt, verschreiben Ärzte auch vorbeugend Präparate, die den Ausbruch einer Migräne-Attacke verhindern sollen. Welche Medikamente hier besser geeignet sind als andere, hat die Verbraucherorganisation Stiftung Warentest getestet.

Etwa zwölf bis 14 Prozent aller Frauen und sechs bis acht Prozent aller Männer in Deutschland leiden unter Migräne, informieren die Neurologen und Psychiater im Netz. Hat die Migräne einen fest in der Hand, gibt es neben rezeptpflichtigen auch viele rezeptfreie Medikamente, die man sich in der Apotheke besorgen kann. Brausetabletten sollen hier besonders schnell wirken. Die Stiftung Warentest testete, welche Präparate zur vorbeugenden Therapie und welche für den Akutfall geeignet sind. Dabei würde sich die Auswahl des passenden Präparats jedoch sehr nach Schwere, Häufigkeit und Begleiterkrankungen richten. Für Kinder und Schwangere ist die vorherige Absprache mit einem Arzt sehr wichtig, so die Stiftung Warentest.

Was tun bei leichten bis schweren Migräne-Attacken?

Bei leichten Attacken sind laut Stiftung Warentest rezeptfreie Präparate mit den Wirkstoffen Ibuprofen, Paracetamol und Acetylsalicylsäure zu empfehlen. Migräne-Patienten sollen diese nicht zu spät einnehmen, sondern am besten bei den ersten Anzeichen.

Typisch für Migräne sind starke Kopfschmerzen und Lichtempfindlichkeit.

Reichen diese Schmerzmittel nicht aus, können Triptane eingesetzt werden. Diese speziellen Migränemedikamente werden bei einem mittelschweren bis schweren Migräneanfall als „geeignet“ bewertet, wenn die Behandlung mit herkömmlichen Schmerzmitteln nicht ausreicht, so die Stiftung Warentest in einem aktuellen Bericht. Die in Triptanen enthaltenen Wirkstoffe hemmen die entzündlichen Prozesse während einer Migräneattacke. Zu wirkungsvollen Präparaten zählen Relpax, Allegro, Ascotop, Maxalt oder Naramig, die fast alle rezeptpflichtig sind.

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Migräne vorbeugen mit den richtigen Präparaten

Als Begleiterscheinung von Migräne kommt häufig Übelkeit vor. Gegen diese und den typischen Brechreiz sind Produkte mit dem Wirkstoff Metoclopramid empfehlenswert. Wird es 15 bis 30 Minuten vor dem Schmerzmittel eingenommen, kann es zudem die Aufnahme des Schmerzmittels in den Körper verbessern, so ein Hinweis vonseiten Stiftung Warentest.

Für Patienten, die häufig an Migräne leiden und deren Lebensqualität deshalb enorm eingeschränkt ist, ist die vorbeugende Einnahme von Migräne-Mitteln eine Option. Geeignet sind hier rezeptpflichtige Arzneien wie Betablocker. Wenn diese nicht die gewünschte Wirkung erzielen, können Ärzte auch Arzneien mit den Wirkstoffen Topiramat oder Botulinumtoxin (Wirkstoff in Botox) verschreiben. Beide Präparate sollen jedoch nur von Menschen verwendet werden, die mehr als 15 Kopfschmerztage im Monat haben. Botox gibt es als Spritze: Alle paar Monate spritzt es der Arzt in die Muskeln im Kopf- und Nackenbereich. Da beide Präparate – Topiramat oder Botulinumtoxin – schwere Nebenwirkungen zur Folge haben können, sollte ihr Einsatz nur dann erfolgen, wen sonst keine Therapie anschlägt, so die Stiftung Warentest.

Helfende Handgriffe: Impulse zur Selbstheilung

Vor allem bei Problemen im Bereich der Halswirbelsäule ist bei Chirotherapie und Chiropraktik allergrößte Vorsicht angesagt. Foto: Andrea Warnecke
Vor allem bei Problemen im Bereich der Halswirbelsäule ist bei Chirotherapie und Chiropraktik allergrößte Vorsicht angesagt. © Andrea Warnecke
Chiropraktiker Kristian Kittel nutzt auch Röntgenbilder, um die Ursachen für Beschwerden ausfindig zu machen. Foto: Andrea Warnecke
Chiropraktiker Kristian Kittel nutzt auch Röntgenbilder, um die Ursachen für Beschwerden ausfindig zu machen. © Andrea Warnecke
Kopf - und Rückenschmerzen, Verspannungen vom Nacken, Bandscheibenvorfälle, aber auch Tennisarm – das sind einige der Beschwerden, die Chiropraktiker und Chirotherapeuten in aller Regel behandeln. Foto: Andrea Warnecke
Kopf - und Rückenschmerzen, Verspannungen vom Nacken, Bandscheibenvorfälle, aber auch Tennisarm – das sind einige der Beschwerden, die Chiropraktiker und Chirotherapeuten in aller Regel behandeln. © Andrea Warnecke
Bei der Suche nach Nervenstörungen gehen Chiropraktiker wie der Berliner Kristian Kittl akribisch vor und untersuchen zum Beispiel die Wirbelsäule. Foto: Andrea Warnecke
Bei der Suche nach Nervenstörungen gehen Chiropraktiker wie der Berliner Kristian Kittl akribisch vor und untersuchen zum Beispiel die Wirbelsäule. © Andrea Warnecke
Der Berliner Chiropraktiker Kristian Kittl hilft seinen Patienten unter anderem bei Beschwerden im Rücken - mit den Händen tastet er die Wirbelsäule ab. Foto: Andrea Warnecke
Der Berliner Chiropraktiker Kristian Kittl hilft seinen Patienten unter anderem bei Beschwerden im Rücken - mit den Händen tastet er die Wirbelsäule ab. © Andrea Warnecke
Sind die Ursachen gefunden, dann versuchen Chiropraktiker wie Kristian Kittl aus Berlin die jeweilige Körperpartie zu justieren - also wieder in Stellung zu bringen. Foto: Andrea Warnecke
Sind die Ursachen gefunden, dann versuchen Chiropraktiker wie Kristian Kittl aus Berlin die jeweilige Körperpartie zu justieren - also wieder in Stellung zu bringen. © Andrea Warnecke
Kristian Kittl ist Heilpraktiker und Chiropraktiker im Chiropractic Center Berlin. Foto: Andrea Warnecke
Kristian Kittl ist Heilpraktiker und Chiropraktiker im Chiropractic Center Berlin. © Andrea Warnecke
Blockierte oder verhärtete Körperstellen bringen Chiropraktiker mit mal mehr, mal weniger kräftigem Dehnen, Massieren, Kneten und Drücken wieder in die richtige Stellung. Foto: Andrea Warnecke
Blockierte oder verhärtete Körperstellen bringen Chiropraktiker mit mal mehr, mal weniger kräftigem Dehnen, Massieren, Kneten und Drücken wieder in die richtige Stellung. © Andrea Warnecke
Sind die Beine der Patientin gleich lang? Chiropraktiker Kristian Kittl in seiner Praxis in Berlin. Foto: Andrea Warnecke
Sind die Beine der Patientin gleich lang? Chiropraktiker Kristian Kittl in seiner Praxis in Berlin. © Andrea Warnecke

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © Oliver Killig / dpa

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