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Schwerer Corona-Verlauf: Erstsymptom extreme Müdigkeit 

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Von: Judith Braun

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Forscher untersuchten Risikofaktoren für kritische Covid-19-Verläufe. Ein einziges neurologisches Symptom lässt dabei Rückschlüsse zu.

Nicht jede Corona-Infektion verläuft gleich. Manche Betroffene leiden unter milden Symptomen, andere hingegen kämpfen mit einem schweren Covid-19-Verlauf. Dies kann auch abhängig davon sein, mit welcher Corona-Variante man sich infiziert.

So soll Omikron zwar ansteckender sein als sein Vorgänger Delta, gleichzeitig sorgt es jedoch auch für mildere Symptome. Menschen mit einer Booster-Impfung leiden sogar wesentlich kürzer an Symptomen nach einer Omikron-Infektion. Wie Infizierte auf das Virus reagieren, ist allerdings nicht immer vorauszusagen. Nur ein neurologisches Symptom kann laut einer Studie ein Indikator dafür sein, dass Betroffene einen schweren Verlauf erleiden werden.

Schwerer Corona-Verlauf: Erstsymptom exreme Müdigkeit

Frau liegt müde und erschöpft auf einem Bett
Extreme Müdigkeit kann ein Symptom nach einer Corona-Infektion sein – und ein Indikator für einen schweren Verlauf. © Maskot/IMAGO

„Sind Covid-19-Patienten zu Beginn der Erkrankung extrem müde, ist die Gefahr für einen kritischen Verlauf deutlich erhöht“, heißt es in dem im Fachmagazin „InFo Neurologie“ veröffentlichten Forschungsbericht. Das Erstsymptom extreme Müdigkeit stellt damit eine Ausnahme dar, da die meisten unspezifischen neurologischen Symptome oder Komplikationen, wie etwa Kopfschmerzen, Geruchs- und Geschmacksverlust oder Schlaganfälle in Bezug auf den Krankheitsverlauf kaum aussagekräftig sind. Laut der Neurologin Dr. Nina Kleineberg von der Universität Köln scheinen Patienten mit starker Müdigkeit allerdings vermehrt in einen kritischen Zustand zu geraten.

Für die Auswertung lieferte das europäische Fallregister „Lean European Open Survey on SARS-CoV-2 infected patients“ (LEOS) Daten von mehr als 6.500 Patienten, die bis Februar 2021 an Covid-19 erkrankt waren. Fast alle Patienten (92 Prozent) hatten einen schweren Corona-Verlauf und wurden im Schnitt zwei Wochen stationär in Kliniken behandelt. Von den Patienten waren rund 80 Prozent über 45 Jahre alt. Ungefähr zehn Prozent hatten eine neurodegenerative und zwei Prozent eine neuroimmunologische Vorerkrankung. Eine intensivmedizinische Therapie benötigten 37 Prozent, wobei die meisten auch invasiv beatmet werden mussten.

Einen unkomplizierten Verlauf ohne zusätzlichen Sauerstoffbedarf entwickelte etwa die Hälfte der Patienten. 34 Prozent litten unter einem komplizierten Verlauf mit zumeist nicht invasiver Beatmung. Bei 19 Prozent der Fälle wurde es kritisch und lebensbedrohlich. Sie mussten mechanisch beamtet werden und entwickelten Arrhythmien, Leber- oder Nierenversagen. 14 Prozent der Betroffenen starben.

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Corona: Extreme Müdigkeit lässt Rückschluss auf Verlauf nach Infektion zu

In ihrer Auswertung untersuchten Forscher nun Risikofaktoren für einen kritischen Corona-Verlauf oder Tod. Dabei stellten sie einen überraschenden Zusammenhang mit exzessiver Müdigkeit fest. Patienten, die unter dem Symptom litten, hatten ein deutlich erhöhtes Risiko für einen kritischen Verlauf oder Tod. Kleineberg erklärte, dass es das einzige Symptom war, das zu Beginn der Erkrankung auf einen ungünstigen Verlauf hinwies. Kopfschmerzen gingen hingegen beispielsweise mit einem reduzierten Risiko für einen kritischen Verlauf und Tod einher.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteuren und Redakteurinnen leider nicht beantwortet werden.

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