Öko-Test prüft Spaghetti: Mehr als die Hälfte enthält Schadstoffe – Auch bekannte Marken sind betroffen
Öko-Test hat in verschiedenen Nudelsorten Rückstände von Pestiziden nachgewiesen. Einige Produkte bekannter Marken sind zusätzlich mit Mineralölbestandteilen und Schimmelpilzgiften belastet.
Frankfurt am Main – Nudeln gehören zu den absoluten Lieblingsessen der Deutschen. Rund drei Mal die Woche landen hierzulande Nudelgerichte auf dem Teller. Besonders häufig greifen Verbraucher dabei zu Spaghetti. Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat nun insgesamt 20 Spaghetti verschiedener Marken auf Schadstoffe und Geschmack untersucht. Viele Produkte überzeugen, doch bei mehr als der Hälfte stellten die Experten Rückstände von Pestiziden und Gift fest.
Spaghetti im Öko-Test: Mehr als die Hälfte enthält Pestizide und Gift – Diese bekannten Marken sind betroffen
Die gute Nachricht vorweg: Marken-Produkte sind nicht unbedingt besser als Nudeln aus dem Discounter oder Supermarkt. So befinden sich unter den Testsiegern neben Spaghetti aus dem Biosegment auch Pasta günstiger Eigenmarken aus dem Supermarkt und Discounter.
Während Bio-Produkte im Test mit guter Qualität punkten konnten, hagelte es allerdings Kritik für viele Nudelsorten aus konventionellem Anbau. So konnten die Öko-Test-Experten in 12 Produkten gefährliche Pestizid-Rückstände nachweisen.
Spaghetti im Öko-Test: Nudeln mit Pflanzenschutzmittel Glyphosat verunreinigt
Viele Spaghetti sind mit dem Pflanzengift Glyphosat belastet. Das Pflanzenschutzmittel gilt laut der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) als krebserregend und kann Augenschäden verursachen. Zudem gefährdet der verbreitete Einsatz die biologische Vielfalt und schädigt möglicherweise wichtige Wasserorganismen.
Obwohl die im Öko-Test nachgewiesenen Mengen Glyphosat für den Menschen nicht als akut gefährlich gelten, sehen die Experten die Rückstände als kritisch an. Wohl auch, weil bis heute nicht klar ist, wie die Pestizide auf die Menschen wirken, die sie auf das Feld aufbringen oder direkt nebenan wohnen.
Spaghetti im Öko-Test: Mineralöl und Schimmelpilzgifte in Pasta
Das Pflanzengift war allerdings nicht der einzige problematische Inhaltsstoff, den die Experten in den Produkten nachweisen konnten. So fand das Testlabor in der Pasta auch Verunreinigungen durch Mineralöl und Schimmelpilzgiften. Mineralöl-Rückstände können sich in den Organen und Fettgewebe anreichern und so den Körper langfristig schädigen. Auch glutenfreie Nudeln sind häufig mit Schadstoffen belastet.
In den Spaghetti von Penny sind sie sogar so stark erhöht, dass diese nur ein „mangelhaft“ bekamen. Bedenkliche Mengen des Schimmelpilzgifts Deoxynivalenol (DON) hat das Labor zudem in den „Combino Spaghetti“ von Lidl und den „Gut & Günstig Spaghetti No. 5“ von Edeka festgestellt.
Spaghetti im Öko-Test: Guter Geschmack für wenig Geld
Geschmacklich konnten alle Spaghetti die Öko-Test-Experten überzeugen – alle Produkte wurden im Geschmackstest mit „sehr gut“ bewertet. Auch die Bissfestigkeit ließ bei keiner der Sorten zu wünschen übrig. Die Nudeln waren nach dem Kochen nicht matschig, sondern typisch italienisch „al dente“.
Zu den Siegern im Test gehören neben den fünf Bio-Spaghetti nur drei konventionelle Produkte*, wie auch ruhr24.de berichtet. Insgesamt fünf Nudelsorten erhielten die Bestnote „sehr gut“:
- „Alnatura Spaghetti No.3“ von Alnatura
- „Bioladen Spaghetti“ von Weiling
- „Dennree Spaghetti“ von Dennree
- „DmBio Spaghetti“ von Dm
- „Rapunzel Spaghetti Semola No. 5“ von Rapunzel
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Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.