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Corona auf Oktoberfest: Mediziner warnen vor hoher Ansteckungsgefahr 

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Von: Judith Braun

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Die Wiesn steht vor der Tür und mit ihr die Wahrscheinlichkeit von steigenden Corona-Zahlen. Wie hoch die Gefahr für eine Ansteckung ist.

Zwei Jahre Corona-Pause, jetzt darf es endlich wieder stattfinden: Am dritten September-Wochenende heißt es für viele Wiesn-Fans endlich wieder „Oazapft is“, denn dann beginnt in München das weltweit bekannte und beliebte Oktoberfest. Bei vielen Menschen löst dieses Ereignis wohl schon seit Monaten große Vorfreude aus, andere wiederum sind möglicherweise eher skeptisch.

Schließlich ist das Coronavirus nicht plötzlich verschwunden und die Gefahr der Ansteckung besteht weiterhin. Dicht gedrängte Menschenmassen auf den Bierbänken und in den Zelten machen es Erregern schließlich leicht, sich zu verbreiten. Wie hoch ist also die Gefahr einer Infektion wirklich?

Wiesn-Grippe und Corona: Gefahr der Ansteckung auf dem Oktoberfest

Bierkrüge auf einem Biertisch, an dem Menschen sitzen
Corona, Affenpocken und Wiesn-Grippe: Das Oktoberfest ist ein Ort, an dem Infektionskranheiten grassieren können. (Symbolbild) © Andreas Weber/IMAGO

Millionen Gäste werden zum weltweit größten Oktoberfest erwartet, unter denen sich das Coronavirus verbreiten könnte. „Natürlich wird es dazu führen, dass eine Erhöhung der Fallzahlen auftreten wird“, erklärt Prof. Johannes Bogner, Leiter der Sektion Klinische Infektiologie am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München gegenüber der Apotheken Umschau Online. Auch andere Mediziner zweifeln nicht daran, dass es eine Wiesn-Welle geben wird. „Für diejenigen, die auf die Wiesn gehen: Die Übertragungswahrscheinlichkeit dort ist hoch“, meint auch Dr. Christoph Spinner, Infektiologe und Pandemie-Beauftragter des Klinikums rechts der Isar der TU München. Dennoch gibt es immer wieder Menschen, die sich trotz Kontakt mit Infizierten aufgrund von mehreren Faktoren nicht mit Corona anstecken.

Menschenmassen befeuern eben Infektionsgeschehen. Auch nach den jüngsten Volksfesten, wie beispielsweise nach dem Straubinger Gäubodenvolksfest, gingen die Infektionszahlen in bestimmten Regionen stark nach oben. Dennoch sollte die Wiesn auch nach Meinung vieler Mediziner nicht abgesagt werden, obwohl sich das Coronavirus aufgrund der Internationalität des Oktoberfestes noch weiter verbreiten kann. Laut Bogner müsse man wieder zurückkehren zur Normalität – „und wir können uns das auch leisten“, so der Arzt. Trotzdem sei nicht außer Acht gelassen, dass die Wiesn „wegen der Menschenmassen, die dort zusammenkommen, natürlich ein Ort ist, an dem Infektionskrankheiten grassieren können“.

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Oktoberfest: Gefahr der Verbreitung von Infektionskrankheiten

Neben der Verbreitung des Coronavirus kursieren derzeit auch weltweit die Affenpocken. Allerdings sind sich Gesundheitsexperten einig, dass die Gefahr der Verbreitung auf dem Oktoberfest eher niedrig ist, insofern man sich nicht zu nahe kommt. Schließlich fanden die Übertragungen in der jüngsten Vergangenheit überwiegend durch sexuelle Kontakte statt.

Außerdem besteht natürlich die Gefahr für grippale Infekte, denn Ärzte registrieren nach der Wiesn früher als in anderen Teilen des Landes erhöhte Zahlen von grippalen Infekten. „Wir wissen seit langem, dass die erste Welle der grippalen Erkrankungen im Herbst sehr stark mit der Wiesn zusammenhängt“, weiß Bogner. Mit der „echten“ Grippe hat dies allerdings nichts zu tun, da die Influenza meist erst nach dem Jahreswechsel bis in den März hinein grassiert.

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Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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