Omikron: Dreifach Geimpfte sind gut geschützt gegen BA.2.75, sagen Studien
BA.5 ist hierzulande die vorherrschende Corona-Variante. Manche befürchten, dass sie bald gegen BA.275 verdrängt wird. Doch es gibt gute Nachrichten.
Die Corona-Herbstwelle hat begonnen. Doch noch immer herrscht der Subtyp BA.5 hierzulande vor. Das könnte sich vielleicht bald ändern: Denn eine neue Sublinie ist von Indien aus weltweit auf dem Vormarsch. BA.2.75 nennt sie sich, die seit Mai 2022 in den Fokus der Gesundheitsbehörden rückt. Sie ist bereits in einigen Fällen auch in Europa gemeldet worden, weshalb manche Experten befürchten, dass sie nun im Herbst/Winter die stark ansteckende Omikron-Variante BA.5 verdrängen wird.
Omikron: Dreifach Geimpfte sind gut geschützt gegen BA.2.75, sagen Studien
In Deutschland sind laut dem Robert Koch-Institut (RKI) bisher nur vier Fälle verzeichnet worden. Zudem habe man bereits beobachten können, dass die neue Sublinie nicht zu schwereren Krankheitsverläufen oder einer höheren Hospitalisierungsrate führe. Und es gibt noch eine weitere gute Nachricht: Zwei Studien haben gezeigt, dass Menschen, die einen Dreifach-Impfschutz aufweisen, sehr gut gegen die Corona-Variante BA 2.75 gewappnet sind.

Konkret haben Forschende des Universitätsklinikums Köln und der Charité Universitätsmedizin in Berlin festgestellt, dass von allen, die dreimal mit dem mRNA-Vakzin Corminaty (Biontech/Pfizer) geimpft waren, deren Antikörper wirksam genug gegen BA.2.75 seien. Die Studie ist im Fachjournal Lancet Infectious Diseases erschienen. Zu einem ähnlichen Schluss kommen britische Wissenschaftler des Duke University Medical Center. Die Probanden waren allerdings dreifach mit Moderna geimpft worden, was allerdings das Ergebnis nicht schmälerte. Ihre Studie wurde im Fachjournal New England Journal of Medicine veröffentlicht.
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Omikron: Experten geben für BA.2.75 Entwarnung
Christine Dahlke von der I. Medizinische Klinik und Poliklinik am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf ist gegenüber dem Ärzteblatt zufrieden mit den Ergebnissen:. „Beide Studien zeigen, dass es keine schwächere Antwort im Vergleich zu BA.5 gibt.“ Im Gegenteil. Offenbar reagiert BA.2.75 sogar besonders sensibel auf die spezifischen SARS-CoV-2-Antikörper, was sich schließlich günstig auf eine mögliche Behandlung bei einer Infektion auswirken könne.
Doch ob es sich in der Realität auch so zutrage, dafür brauche es noch weitere Analysen. Dennoch glaubt die Expertin ebenfalls nicht, dass der neue Subtyp BA.5 hierzulande ersetzen könnte. „Aber das kann man zurzeit nur spekulieren, da es immer verschiedene Einflüsse gibt, die das Infektions- und Krankheitsgeschehen mitbestimmen.“
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteuren und Redakteurinnen leider nicht beantwortet werden.