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Periodenschmerzen: Männer testen Menstruation-Simulator – und halten es kaum aus

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Von: Judith Braun

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Könnten Männer Periodenschmerzen ertragen, wenn sie denn welche hätten? Die Ergebnisse eines Menstruations-Simulators zeigen es.

München – Viele Frauen haben einmal im Monat mit Menstruationsbeschwerden zu kämpfen. Sie leiden dann nicht nur unter Unterleibsschmerzen. Häufig kommen auch noch Krämpfe, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden hinzu. Wie es Frauen dann ergeht, davon hatten Männer bislang keine Vorstellung. Dank eines Perioden-Simulators kommen nun aber auch die Herren der Schöpfung in den „Genuss“ einer Menstruationserfahrung. Der TikTok-Kanal „Getsomedays“ demonstriert Männern am eigenen Leib, wie schmerzvoll die Periode für Frauen sein kann.

Periodenschmerzen: Männer testen Menstruation-Simulator – und halten es kaum aus

Einmal im Monat stößt die Gebärmutter bei Frauen die Schleimhaut ab, die sich während des Zyklus‘ aufgebaut und in der sich nach dem Eisprung kein befruchtetes Ei eingenistet hat. Dafür ziehen sich die Muskeln der Gebärmutter krampfhaft zusammen, wodurch Krämpfe und Unterleibsschmerzen entstehen können. Laut einer Studie kann der Periodenschmerz sogar so schlimm wie eine Herzattacke sein. Die Stärke der Krämpfe hängt mit der Elastizität des Gewebes zusammen: Je elastischer, desto heftiger können die Schmerzen sein. Dies ist meist bei jungen oder kinderlosen Frauen der Fall. Manche Frauen verspüren ein leichtes Ziehen, andere wiederum stechende Krämpfe.

Diesen Beschwerden durften sich nun auch Männer mittels des Perioden-Simulators aussetzen. Die meisten Teilnehmer hielten die Qual, durch die viele Frauen monatlich gehen, jedoch kaum aus und krümmten sich teilweise sogar vor Schmerzen. Nur wenige von ihnen schafften es, die höchste Schmerzstufe auszuhalten. Frauen, die solche Schmerzen erleben, sind oftmals derart außer Gefecht gesetzt, dass sie vom Arzt krankgeschrieben werden müssen. Zwar lassen die Beschwerden nach den ersten zehn bis zwölf Stunden nach, bei Frauen bis zum 20. Lebensjahr können sie jedoch schon mal die gesamte Periode lang anhalten. Wer im Alter von 35 bis 45 Jahren von starken Schmerzen betroffen ist, könnte jedoch unter Endometriose leiden.

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Perioden-Simulator: Sind Männer wirklich schmerzempfindlicher als Frauen?

Eine Frau hält sich beide Hände an den Bauch.
Sind Männer tatsächlich schmerzempfindlicher als Frauen? © Leung Cho Pan/IMAGO

Männer gelten gemeinhin im Gegensatz zu Frauen als schmerzempfindlicher und wehleidiger. Sind die Ergebnisse des Perioden-Simulator-Tests deshalb ein erneuter Beweis dafür, dass an dem Klischee etwas dran ist? Wohl eher nicht. Denn aus wissenschaftlicher Sicht handelt es sich hierbei um ein Vorurteil. So zeigen zahlreiche Studien zur Schmerzempfindlichkeit, dass Frauen Schmerzen intensiver wahrnehmen als Männer. Schuld daran sind die Geschlechtshormone Östrogen bei der Frau und Testosteron beim Mann. Bei Frauen steigert Östrogen das Schmerzempfinden. Gleichzeitig haben sie eine dünnere Haut als Männer. Bei Männern senkt Testosteron das Schmerzempfinden wiederum.

Auch Fernand Anton, Professor für Biopsychologie an der Universität Luxemburg, geht von einem Einfluss der Geschlechtshormone auf die Schmerzsensibilität aus. Im Kindesalter sei das Schmerzempfinden bei Frauen und Männern noch ähnlich. Dies ändere sich meist mit der Pubertät, weiß Anton: „Die Schmerzempfindlichkeit schwankt bei vielen Frauen auch mit dem Zyklus.“ Wenn eine Frau die Erfahrung bereits gemacht hat, dass sie unter Beschwerden leidet, kann sie sich auf die Regelschmerzen vorbereiten. Klinische Untersuchungen zeigen allerdings, dass sowohl die Schmerzschwelle als auch die Schmerztoleranz bei Frauen niedriger sei als bei Männern.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteuren und Redakteurinnen leider nicht beantwortet werden.

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