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Psychologen warnen: Eltern sollten ihre Kinder nicht auf den Mund küssen 

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Von: Carina Blumenroth

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Die Liebe zwischen Eltern und Kind wird oft als bedingungslos und unendlich beschrieben. Für manche Elternteile gehört ein Kuss auf den Mund dazu – Psychologen warnen davor.

David und Victoria Beckham haben es getan und auch Schauspielerin Hilary Duff – sie haben ihren Kindern einen Kuss auf den Mund gegeben. Dafür wurden sie von Fans zum Teil stark kritisiert. Auf Kritik, dass er seine Tochter küsste, reagierte Beckham damals wie folgt: „Ich küsse alle meine Kinder auf den Mund. Wir wollen unseren Kindern Liebe zeigen, sie beschützen, sie unterstützen und wir sind sehr einfühlsam mit ihnen.“ – Einfühlsam oder gefährlich? Auch Psychologinnen und Psychologen sind sich nicht einig.

Kuss auf den Mund des eigenen Kindes – ist doch nichts dabei, oder?

Eltern küssen Sohn auf die Wangen.
Einige Expertinnen und Experten sagen, dass Eltern ihre Kinder lieber auf die Wange küssen sollen, als auf den Mund. (Symbolfoto) © iofoto /Imago

Bei vielen wissenschaftlichen Themen gibt es ein Richtig und ein Falsch – also eine klare Abgrenzung und ein Ergebnis, was erstrebenswert ist. Nicht alles ist so einfach in die beiden Kategorien einzuordnen. Bei vielen Themen machen es auch die Zwischentöne aus, ebenso lässt sich nicht alles verallgemeinern. Ein Thema, bei dem sich die Geister scheiden, ist: Darf man die eigenen Kinder auf den Mund küssen?

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Küsse auf den Mund: Was für dafür spricht

Ein Kuss auf den Mund zwischen Eltern und Kind ist ein Zeichen von Liebe und Verbundenheit, informiert Dr. Fiona Martin vom Kinderpsychologiezentrum Sydney. Familie.de schreibt, dass es laut Martin keine Forschungsergebnisse gebe, die belegen würden, dass Kinder durch Küsse der Eltern negativ beeinflusst würden. Eltern sollten vor allem das machen, was sie für sie richtig anfühlt, meint Psychotherapeutin Diana Schiftan im Gespräch mit Galaxus.de.

Eine Psychologin verrät, was Kinder brauchen, um sich richtig zu entwickeln – Lob allein reiche nicht aus.

Was gegen den Kuss auf den Mund spricht

Kinder könnten durch einen Kuss auf den Mund verwirrt werden, sagt Dr. Charlotte Reznick, Psychologin an der University of California. Sie sehe vor allem den Zeitpunkt, wann man mit Küssen auf den Mund aufhören sollte, als schwierig an. Mit dem fünften oder sechsten Lebensjahr fingen Kinder an, ihre Sexualität richtig wahrzunehmen – dann könne ein Kuss sogar stimulierend wirken, informiert familie.de. Ebenso könne das Rollenverständnis durcheinander geraten, wenn Kinder sehen, wie sich die Eltern küssen und das auch mit ihnen machen.

Andere Psychologinnen und Psychologen befürchten, dass Kinder das Verhalten aus dem familiären Kreis nach außen tragen und Küsse als Zeichen der Zuneigung auch auf andere Menschen übertragen. Um das zu verhindern, sollten Eltern ihre Kinder lieber auf die Wangen oder den Kopf küssen, informiert das Portal Brightside.

Küssen kann auch Viren übertragen

Das Immunsystem von Babys funktioniert anders als das von Erwachsenen. Während Herpes-Bläschen für Erwachsene oft einfach nur lästig sind, haben Babys stärkere Symptome. Eine Infektion mit dem Herpes-Virus kann für Babys mit hohem Fieber verbunden sein. Ebenso sollten Babys die Fieberbläschen nicht anfassen oder ausdrücken, da sich das Virus sonst auch auf andere Regionen des Körpers ausbreiten kann. Übertragen wird das Herpes-Virus beispielsweise durch Speichel.

„Deutliches Feedback“ der Kinder sollte beachtet werden

„Kinder, selbst ganz kleine, geben sehr deutliches Feedback über ihren Körper – auch im vorsprachlichen Bereich. Das heißt, wenn ein Baby schon den Kopf wegdreht, ist das ein sehr eindeutiges Zeichen“, sagt eine Expertin im Gespräch mit RTL. Das sei ein Stoppsignal der Kinder und die wichtigste Aufgabe der Eltern sei es, dies zu erkennen und zu respektieren.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion leider nicht beantwortet werden.

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