Ist Putin krank? Lawrow äußert sich trotz Tabuthema zu Gesundheitszustand
Das Privatleben und der Gesundheitszustand von Wladimir Putin sind in Russland ein Tabuthema. Außenminister Sergej Lawrow spricht nun trotzdem darüber.
Moskau – Über den Gesundheitszustand des russischen Machthabers Wladimir Putin (69) wird viel gemunkelt und spekuliert. Seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine fragen sich Beobachter zunehmend, ob der 69-Jährige schwer krank ist und womöglich unter Krebs oder Parkinson leidet.
Manche Experten wollen zumindest bei seinen vergangenen öffentlichen Auftritten Anzeichen für eine schwere Erkrankung erkannt haben und lassen sich schon mal zu einer Ferndiagnose verleiten. Vonseiten des Kremls wurden die Gerüchte bislang weder bestätigt noch dementiert. Nun meldet sich allerdings der russische Außenminister und enger Vertrauter Putins, Sergej Lawrow (72), zu Wort.
Putin schwer krank? Außenminister Lawrow äußert sich zu Gesundheitszustand

Zerbrechlich und unsicher habe Putin laut mehrerer Medienberichte während der Ostermesse im April gewirkt. Britische Medien werteten sein Verhalten während dieses Auftritts in der Öffentlichkeit als Anzeichen für eine mögliche Parkinson-Erkrankung. Damit könnte auch sein aufgedunsenes Gesicht in Zusammenhang stehen, welches durch die Einnahme von starken Medikamenten und Steroiden entstehen kann. Das Investigativteam „Proekt“ will wiederum anhand von Daten und Informationen einer Insiderquelle herausgefunden haben, dass Putin unter Schilddrüsenkrebs leide. Laut den Recherchen müsste sich der Kreml-Chef inzwischen bereits einer Operation unterzogen haben.
Während die Welt wie wild spekuliert, ob Putin krank ist oder nicht, schwieg der Kreml bislang zu diesem Thema. Schließlich sind Putins Privatleben, zu dem auch seine Gesundheit zählt, laut „Spiegel Online“ ein Tabuthema in Russland. Allerdings gab Lawrow in jüngster Zeit trotzdem Einblicke in den Gesundheitszustand des russischen Machthabers.

Putin ernsthaft krank? Lawrow dementiert Spekulationen um angebliche Erkrankung
Demnach soll Putin weder krank noch gebrechlich sein. „Ich glaube nicht, dass vernünftige Menschen in dieser Person Anzeichen für irgendeine Art von Krankheit oder Gebrechen sehen können“, so Lawrow am vergangenen Sonntag (29. Mai) gegenüber dem französischen TV-Sender TF1.
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In einer weiteren Stellungnahme dementiert der Kreml jegliche Spekulationen, Putin sei ernsthaft krank. Schließlich trete der russische Präsident, der im Oktober 70 Jahre alt wird, täglich in der Öffentlichkeit auf. „Man kann ihn auf Bildschirmen sehen, seine Reden lesen und anhören“, erklärte Lawrow in einer vom russischen Außenministerium veröffentlichten Stellungnahme.
Schon vor dem Ukraine-Krieg gab es allerdings Gerüchte um den Gesundheitszustand des Kreml-Chefs, die auch damals von seinem Sprecher dementiert wurden. Experten sind sich dennoch sicher, dass er krank ist. Sir Richard Dearlove, ehemaliger Leiter des britischen Geheimdienstes MI6, prognostizierte bereits einen Machtwechsel und denkt, dass Putin in eine Heilanstalt muss und „bis 2023 weg sein wird“.