Impfung mit mRNA-Impfstoffen kann Menstruation beeinflussen – starke Regelblutung
Viele Frauen berichten nach einer Covid-19-Impfung von Menstruationsbeschwerden. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat die Impfreaktion nun genauer untersucht.
Bereits zu Beginn der Corona-Impfungen berichteten einige Patientinnen von einer ungewöhnlich starken und veränderten Regelblutung. Dass die Beschwerden auf die mRNA-Impfstoffe zurückzuführen seien, wiesen sowohl Hersteller als auch Zulassungsbehörden weltweit zunächst zurück. Auch deutsche Behörden wie das Paul-Ehrlich-Institut sprachen sich gegen einen Zusammenhang zwischen Impfung und Menstruationsbeschwerden aus. Wissenschaftler konnten nun allerdings anhand mehrerer Studien belegen, dass manche Frauen durchaus in Folge einer Impfung mit einem mRNA-Impfstoff unter einer verstärkten und verzögerten Monatsblutung leiden.
Starke Regelblutung? Das kann an einer Impfung mit mRNA-Impfstoffen liegen
Bereits seit Längerem ist bekannt, dass bei einer Impfung gegen das Coronavirus mit einem mRNA-Impfstoff verschiedene Nebenwirkungen auftreten können. Viele Frauen berichteten in Folge der Impfung zudem über eine veränderte Menstruation. Ob es einen Zusammenhang zwischen der Impfung und einer verzögerten oder verstärkten Regelblutung gibt, war jedoch lange unklar.

Eine Evaluation aller verfügbaren Daten aus Studien, Spontanmeldungen und medizinischer Literatur zu den Auswirkungen der Corona-Impfstoffe von Pfizer/Biontech und Moderna hat nun ergeben, dass heftige Menstruationsblutungen als mögliche Nebenwirkung in Folge einer Impfung auftreten können. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) will dies nun auch in die Fach- und Gebrauchsinformationen der Corona-Impfstoffe aufnehmen. So kamen die Experten zu dem Schluss, „dass zumindest eine begründete Möglichkeit besteht, dass das Auftreten starker Menstruationsblutungen in ursächlichem Zusammenhang mit diesen Impfstoffen steht“.
Starke Regelblutung? Impfung wird trotzdem empfohlen
Nach einer Covid-19-Impfung mit einem mRNA-Impfstoff kann die Regelblutung bei manchen Frauen stärker als sonst ausfallen. Dies kann nach Angaben der Europäischen Arzneimittelagentur nach der ersten oder zweiten, aber auch nach einer Boosterimpfung der Fall sein. Obwohl die Beschwerden meist vorübergehend auftraten und als nicht schwerwiegend eingestuft wurden, helfen die Ergebnisse, das Vertrauen in die Medizin zu stärken. So wird von der Corona-Impfung deswegen nicht abgeraten. Die Produktinformationen sollen demnach lediglich um einen entsprechenden Hinweis ergänzt werden.
Bis zu 42 Prozent der menstruierenden Personen sind laut einer aktuellen Studie von den unbeabsichtigten Folgen einer Impfung betroffen. Auch bei denjenigen, die durch die Menopause oder durch Medikamente eigentlich keine regelmäßigen Blutungen mehr hatten, kam es in Folge der Impfung zu Durchbruchsblutungen. Trotzdem weisen die Behörden darauf hin, dass Menstruationsstörungen sehr verbreitet seien und es für Veränderungen viele mögliche Gründe gebe.