Neue Schlafforscher-Studie deckt auf: Späte Mahlzeiten machen dick
Sich spätabends noch etwas zu gönnen, hat Folgen für das Gewicht. Das sagt jetzt eine Studie. Demnach soll diese Angewohnheit Fettleibigkeit fördern.
Es ist ein Diättrend, auf den Fitnessbewusste und Models gleichermaßen schwören: intermittierendes Fasten. Die bekannteste Methode ist hierbei, das Frühstück ausfallen zu lassen und dafür zwei große Mahlzeiten morgens und abends zu sich zu nehmen. Doch das ist fatal, wenn man zu viele Kilos auf den Rippen hat. Demnach kann es laut US-Forschern sogar zu einem Teufelskreis kommen: Viele könnten dann beim Abendessen nicht stoppen und essen weiter. Manch einer kennt das, wenn er mit einer Chipstüte abends vor dem Fernseher sitzt.
Neue Schlafforscher-Studie deckt auf: Späte Mahlzeiten machen dick
Eine Studie hat jetzt gezeigt, dass das Auslassen des Frühstücks sogar weitere negative Folgen hat. Demnach hätten sich die Teilnehmer am Ende des Tages nicht nur hungriger gefühlt, sondern der Energieverbrauch habe sich den Tag über gesenkt. Wer dann allerdings reichlich isst, füllt am Ende vor allem seine Fettreserven. Ergo, man nimmt auf Dauer zu. Ihre Ergebnisse haben die Schlafforscher um Teamleiter Frank Scherr der Harvard Medical School im Fachjournal Cell Metabolism veröffentlicht.

Dazu hatten sie 16 gesunde, aber übergewichtige Erwachsene mit einer Unterbrechung von mehreren Wochen zweimal für jeweils sechs Tage in einem Einzelzimmer der Klinik untergebracht. Dort gab es dann für beide Gruppen drei Mahlzeiten sowie feste Essenszeiten.
Der Unterschied: Die erste Gruppe durfte direkt eine Stunde nach dem Aufstehen ein Frühstück zu sich nehmen, dann vier Stunden später das Mittagessen und dann wiederum nach vier Stunden das Abendessen. Bei der zweiten Gruppe wurde hingegen das Frühstück ausgelassen, Mittag- und Abendessen blieben gleich, allerdings gab es noch ein Nachtmahl spätabends.
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Die Kalorienmenge war bei beiden Gruppen gleich, das gilt auch für äußere Bedingungen wie Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit. Zudem wurden die Probanden angehalten, sich nicht zu viel in den sechs Tagen zu bewegen. Gleichzeitig wurde das Hungergefühl der Probanden mehrmals täglich getrackt. Mit weitreichenden Erkenntnissen.
Neue Schlafforscher-Studie deckt auf: Spätesser lagern mehr Fett an
Offenbar hatte die Verschiebung der täglichen Mahlzeiten um etwa vier Stunden zur Folge, dass sich die Studienteilnehmer nie ganz gesättigt fühlten und ständig hungrig waren. Wie die Forscher berichten, sollen diese besonders Gelüste nach nicht nur mehr Essen gehabt haben, sondern vor allem nach Fleisch, salzigen Speisen, Milchprodukten, Gemüse und vielen Kohlenhydraten. Diesem Wunsch wurde allerdings in der Studie nicht nachgegeben.
Zudem habe sich gezeigt, dass sich die Hormonwerte von Leptin (sorgt für ein Sättigungsgefühl) und Ghrelin, welches den Appetit regelt, verändert hatten. Demnach soll mehr Ghrelin im Körper ausgeschüttet worden sein, was wiederum zu mehr Hungergefühlen führte. Außerdem wurden die Kalorien der Spätesser vermehrt in das Fettgewebe eingelagert. Das erkläre laut Scheer, warum nächtliche Snacks oder Mahlzeiten auf Dauer Fettleibigkeit fördern könnten, wenn Gelüsten nachgegeben würde.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.