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Schlaganfall-Studie: Sozialer Stress erhöht Risiko deutlich, wie Forscher zeigen

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Von: Laura Knops

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Arbeitsstress und negative Lebensereignisse können die Wahrscheinlichkeit auf einen Schlaganfall erhöhen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung.

Stress auf dem Arbeitsplatz oder im Privatleben wirkt sich nicht nur auf die Psyche von Betroffenen aus. Auch der Körper leidet unter belastenden Lebensumständen. Wer unter großem sozialen Druck steht oder kürzlich ein besonders stressvolles Lebensereignis verarbeiten musste, erkrankt in Folge mit einer höheren Wahrscheinlichkeit an einem Schlaganfall. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie aus Irland, die im Fachmagazin Journal of the American Medical Association veröffentlicht wurde. Im Rahmen der Untersuchung wurden die Daten von rund 26.800 Patienten aus der ganzen Welt analysiert.

Schlaganfall-Studie: Sozialer Stress erhöht Risiko laut Forschern deutlich

Frau mit Schwindel
Sozialer Stress kann zu Schlaganfall oder Herzinfarkt führen. (Symbolbild) © Science Photo Library/Imago

Bei einem Schlaganfall kommt es laut der Apotheken Umschau in Folge einer verstopften oder geplatzten Arterie zu einer beeinträchtigten Blutzufuhr im Gehirn. Wird dieser nicht umgehend behandelt und der Blutfluss schnellstmöglich wieder hergestellt, kann es so zu langfristigen Einschränkungen führen. Bereits frühere Studien konnten nach Angaben der Deutschen Schlaganfall-Hilfe zeigen, dass Bluthochdruck ausgelöst durch akuten oder chronischen Stress langfristig zu arteriellen Schäden und damit zu einem Schlaganfall führen kann. Es gibt Einflussfaktoren, die einen Schlaganfall begünstigen können – um Ihr individuelles Risiko zu kennen, testen Sie sich.

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Die aktuelle Studie liefert nun Beweise, dass dieser Zusammenhang zwischen Stress und Schlaganfall über alle Altersgruppen und geografische Regionen hinweg konsistent ist. Insgesamt nahmen zwischen 2007 und 2015 rund 13.460 Patienten mit Schlaganfall und 13.490 ohne Beschwerden an der internationalen, retrospektiven Fall-Kohorten-Studie teil. Daten aus insgesamt 32 Ländern in Asien, Europa, Australien, dem Nahen Osten, Afrika und Europa flossen dabei in die Analyse ein. Mithilfe eines Fragebogens gaben die Probanden ihren selbstberichteten Stress sowohl zu Hause als auch auf dem Arbeitsplatz an.

Schlaganfall-Studie: Stress am Arbeitsplatz besonders gefährlich

Im Rahmen der Studie konnten die Forscher der irischen Galway University so herausfinden, dass psychosozialer Stress tatsächlich ein akuter Risikofaktor für Erkrankungen wie Schlaganfall und Herzinfarkt ist. Während rund 21 Prozent der Schlaganfall-Patienten von starkem Stress berichteten, klagten nur etwa 14 Prozent der Teilnehmer aus der Kontrollgruppe darüber. Neben dem allgemein empfundenen Stresslevel scheint allerdings auch die Art des Stresses eine Rolle zu spielen.

Die irischen Wissenschaftler fanden heraus, dass das Auftreten eines belastenden Lebensereignisses das Schlaganfallrisiko um 17 Prozent erhöht. Kommen zwei oder mehr Vorfälle zusammen, steigt dieses Risiko auf ganze 31 Prozent an. Die Wahrscheinlichkeit, an einem Schlaganfall zu erkranken, war bei Menschen, die ihren Arbeitsplatz als besonders stressig empfinden, sogar rund das Fünffache erhöht.

Schlaganfall-Studie: Kontrolle kann Risiko senken

Nur bei Menschen, die angaben, sich besser unter Kontrolle zu haben, scheint das Risiko nur mäßig erhöht. Demnach sinkt das Risiko, wenn Stressgeplagte das Gefühl haben, ihr Leben kontrollieren zu können. „Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine höhere Kontrollüberzeugung mit einem geringeren Schlaganfallrisiko verbunden ist und möglicherweise ein wichtiger Einflussfaktor für das mit psychosozialem Stress verbundene Risiko ist“, fasst Prof. Martin O‘Donnell, einer der Studienautoren, die Ergebnisse zusammen.

Sozialer Stress und belastende Lebensereignisse treten häufig gemeinsam auf. „Selbstberichteter psychosozialer Stress hat sich als unabhängiger Risikofaktor für Schlaganfall und Herz­infarkt erwiesen. Daher wird in einigen Leitlinien zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein Scree­ning auf psychosozialen Stress bei Hochrisikopatienten empfohlen“, erklärten die Forschenden der Universität Galway. Trotz der bekannten Zusammenhänge gebe es aber immer noch keine wirksamen Interventionen, die Stress und das damit verbundene Schlaganfallrisiko verringern.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

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