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Wir verbringen mehr als 40 Prozent der Wachphase vor Bildschirmen – wie Sie es schaffen, seltener online zu sein

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Von: Juliane Gutmann

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Sie hängen auch zu viel am Smartphone? Wer Digital Detox betreiben möchte, tut sich mit dem Vorhaben oft schwer. Doch es gibt Wege aus der Smartphone-Falle.

16- bis 18-Jährige sind im Schnitt 70,4 Stunden pro Woche online. Eine Zahl, über die sich wohl keine Mutter und kein Vater freuen dürfte. Veröffentlicht wurde sie 2021 im Rahmen der Postbank-Jugend-Digitalstudie, wie Zeit online informiert. Nicht nur viele Jugendliche, auch einige Erwachsene verbringen enorm viel Zeit im Internet. Online-Shopping, Geburtstagsfeiern und Hochzeiten organisieren via WhatsApp oder das tägliche Checken der Wetter- und Nachrichten-Apps: Das Smartphone ist zum unentbehrlichen Wegbegleiter geworden.

Verlieren wir es oder ist es defekt, bemerken wir, für wie viele Aktivitäten wir es täglich nutzen. Die Fahrkarte für die öffentlichen Verkehrsmittel in der App abrufen, das Navigieren mit google Maps oder das Bestätigen der abendlichen Verabredung im Messenger: alles nicht möglich ohne den kleinen leistungsstarken Computer namens Smartphone. Entsprechend häufig nutzen wir es.

Wie oft nutzen wir das Smartphone im Schnitt

Eine Frau liest eine Zeitung am Frühstückstisch.
Öfter mal zur Zeitung, anstatt zum Smartphone greifen: Das würden viele gerne, schaffen es aber nicht. (Archivbild) © Fabian Strauch/dpa

Sechs Stunden und 58 Minuten: So lange nutzen wir das Smartphone täglich im Durchschnitt. Zwei Stunden und 27 Minuten davon entfallen auf die Nutzung von Social Media, so eine weitere Information des Internetanbieters Pyur. Berücksichtige man, dass die durchschnittliche Schlafzeit zwischen sechs und acht Stunden liegt, verbringen wir damit mehr als 40 Prozent unserer Wachphase im Internet, heißt es im Pyur-Bericht.

Doch es gibt eine Gegenbewegung: Wer das Abhängigkeitsverhältnis zum Smartphone kappen möchte, entscheidet sich für Digital Detox. Ein Vorhaben, das zur echten Herausforderung werden kann.

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„Smartphone-Sklave“: Suchtmediziner warnt vor Abhängigkeit

Spätestens, wenn das Smartphone kaputt ist, wird vielen klar, dass sie sich regelrecht zum „Smartphone-Sklaven“ machen. Dieser Begriff wird mittlerweile auch von Medizinern verwendet, um die Gefahr hinter der Smartphone-Nutzung deutlich zu machen. So hat etwa Markus Salinger, Oberarzt der Abteilung Klinische Suchtmedizin im Bezirkskrankenhaus Bayreuth, im Bayreuther Mediengespräch 2019 einen Vortrag zum Thema „Bin ich Sklave meines Handys? Verhaltenssüchte. Trenddiagnose oder Realität?“ gehalten.

Salinger warnt: „Nicht nur Drogen und Alkohol machen abhängig. Auch das Smartphone kann das“. Wie er in einem Blog-Beitrag auf den Seiten der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (blmplus.de) informiert, gehört die Handysucht zum weiten Feld der Verhaltenssüchte. Auch Kaufsucht, Arbeitssucht oder Sportsucht fallen in diese Kategorie. „Der Mensch wird abhängig, die Wirtschaft jubelt“, so Suchtexperte Salinger.

Weniger am Handy hängen – mit folgenden Tipps

Um nicht in eine Sucht abzurutschen, rät Markus Salinger als Oberarzt der Klinischen Suchtmedizin am Bezirkskrankenhaus Bayreuth:

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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