Stress in der Beziehung: Auch die Darmgesundheit kann darunter leiden
Ständige Diskussionen und Streit mit dem Partner belasten nicht nur die Beziehung. Auch das Gleichgewicht im Darm könnte beeinflusst werden.
Ständige Konflikte und Streit in der Partnerschaft belasten nicht nur die Psyche. Beziehungsstress kann sich auch auf die Darmgesundheit auswirken. Ist das Privatleben aus dem Gleichgewicht, leidet womöglich auch das empfindliche Mikrobiom im Darm darunter – langfristig kann dies zu Erkrankungen und Entzündungen führen, die mit dem Darm eng in Verbindung stehen.

Mikrobiom: Darm und Hirn kommunizieren miteinander
Die Mikroorganismen im Darm stehen in ständigem Austausch mit dem Gehirn. Auf diese Weise könnte das Mikrobiom auch Gefühle und die Psyche beeinflussen: Die Beschaffenheit des Darmmikrobioms hat Forschern zufolge Auswirkungen darauf, wie anfällig jemand für psychische Erkrankungen wie Angststörungen oder Schizophrenie ist, wie das Wissenschaftsmagazin Spektrum.de berichtet.
Wie gut es dem Mikrobiom geht, hängt von einer Reihe von Faktoren ab. Neben Stress, Medikamenten und der Ernährung könnte demnach auch die Beziehung den Darm beeinflussen. Forschern der Katholischen Universität Löwen zufolge beeinflussen gute persönliche Beziehungen das Mikrobiom im Darm, in dem sie zu Reichhaltigkeit und Vielfalt der dort ansässigen Bakterien beitragen. Doch nicht nur die Anzahl der Beziehungen spielt dabei eine Rolle. Vielmehr scheint die Qualität der Freundschaften und Bekanntschaften entscheidend zu sein. Stressige Beziehungen haben demnach nicht den gewünschten Effekt.
Gute Beziehungen könnten sich positiv auf das Darmmikrobiom auswirken
„Es gibt immer mehr Forschungsergebnisse, die darauf hinweisen, dass sich unsere Beziehungen auf unsere Darmgesundheit auswirken, wobei engere, intimere Beziehungen den größten Einfluss haben“, erklärt die klinische Psychologin Catherine Hallissey. Studien zeigen demnach, dass Menschen mit einem guten sozialen Netzwerk seltener an gastrointestinalen Krankheiten erkranken, wie der Standard berichtet. Wer viele und vor allem gute Beziehungen pflegt, hat demnach darüber hinaus ein ausgeglicheneres Mikrobiom.
Auf der anderen Seite können Stress und problematische Beziehungen ebenfalls einen signifikanten Einfluss auf die Gesundheit des Darms haben. Vor allem Konflikte sorgen für eine vermehrte Ausschüttung von Cortisol und anderen Stresshormonen, welche das natürliche Gleichgewicht der gesunden Darmbakterien beeinflussen. Die Folge: Wer einen empfindlichen Darm hat, reagiert dem Bundesverband der Deutschen Internisten zufolge in belastenden Situationen zum Teil mit Übelkeit, Sodbrennen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung. Gestresste und unglückliche Menschen tendieren demnach außerdem dazu, ungesündere Entscheidungen bei der Wahl der Lebensmittel zu machen. Sie würden häufiger zu Zucker und Alkohol greifen, welche wiederum entzündliche Vorgänge im Darm anregen.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion leider nicht beantwortet werden.