Neue Studie: Wer lange leben will, sollte abends nicht mehr spät essen
Ein langes, gesundes Leben kann durchaus auch mit dem Essverhalten zusammenhängen. Wann wir unsere Mahlzeiten zu uns nehmen, ist entscheidend.
Dallas – Die Ernährung spielt für unser Wohlbefinden eine entscheidende Rolle, das ist vielen bewusst. Im Fokus der Ernährungswissenschaften steht dabei oft vor allem, was Menschen essen und warum sie bestimmte Nahrungsmittel besser vermeiden sollten. US-amerikanische Forscher haben nun aber auch den bestmöglichen Zeitpunkt einer Mahlzeit näher eingekreist. Der könnte sogar Einfluss darauf haben, wie alt ein Mensch wird.
US-Studie: Wer lange leben will, sollte abends nicht mehr zu spät essen

Auf den berühmten und beliebten Mitternachtssnack sollten gesundheitsbewusste Menschen wohl besser verzichten. Zu dem Ergebnis sind US-amerikanische Forschende von der University of Texas gekommen. Dafür testeten sie an Mäusen, welchen Einfluss der Zeitpunkt der Fütterung auf deren Lebenslänge hat. Entscheidend war dabei, dass sie die Tiere nur nachts fütterten. Mäuse sind nachtaktive Tiere, wurden bei vorherigen Studien aber immer tagsüber gefüttert. Mit einer automatisierten Fütterung umgingen die Forschenden das Problem und stellten einigen Tiere ihr Futter nur nachts zur Verfügung – mit einem erstaunlichen Ergebnis.
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US-Studie: Der Studienaufbau
Die Forschenden unterteilten die Versuchsmäuse in sechs Gruppen auf:
- 1. Kontrollgruppe: Diese Mäuse durften, wann immer sie wollten, so viel fressen wie sie wollten.
- 2. Gruppen 2-6: Diese Mäuse waren auf Diät, sie fraßen 30 bis 40 Prozent weniger Kalorien. Dabei konnten sie entweder ebenfalls zu jedem beliebigen Zeitpunkt fressen oder bekamen ihr Futter nur zu streng regulierten Tages- und Nachtzeiten.
Nach der Versuchsphase zeigte sich: Mäuse der ersten Gruppe lebten im Schnitt 800 Tage. Mäuse, die auf Diät waren, aber ebenfalls immer auf Nahrung zugreifen konnten, lebten 875 Tage. Schon das ist ein Ergebnis, das dem Menschen klarmachen sollte: Zu viel Essen ist definitiv ungesund!
Zudem lebten die Mäusegruppen, die auf Diät waren und zusätzlich nur am Tag fressen durften und dann wieder zwölf Stunden Fresspause hatten, im Schnitt sogar 959 Tage. Nur die Mäuse, die limitierten Kalorienzugriff hatten und dann auch nur nachts fressen durften, schlugen dieses Ergebnis noch. Sie lebten im Schnitt 1.068 Tage.
US-Studie: Die Schwachpunkte der Untersuchung
Natürlich lässt sich das Ergebnis nicht eins zu eins auf den Menschen übertragen. Eine Tendenz lässt sich aber dennoch ablesen: Späte, kalorienreiche Snacks machen dem Körper auf Dauer zu schaffen. Wer es hinbekommt, sollte zwei Stunden vor dem Zubettgehen besser nichts mehr essen und dem Körper Zeit geben, sich über Nacht zu regulieren.
An ein paar Stellen räumen die Forschenden allerdings auch Schwierigkeiten ein. Neben der Übertragung der Ergebnisse auf den Menschen gesellen sich noch folgende Probleme hinzu:
- Schlafunterbrechung: Die Mäuse, die nur tagsüber fressen durften, mussten ihren Schlaf ständig unterbrechen. Auch das kann zu einem früheren Ableben geführt haben.
- Männchen: Die Forschenden führten die Studie ausschließlich mit männlichen Mäusen durch. Wie Weibchen darauf regieren, ist also weiterhin unklar.
Nichtsdestoweniger: Wer seinen Körper und sein Verdauungssystem unterstützen möchte, der verzichtet am besten auf spätes Naschen und konzentriert sich auf ein gesundes und frühes Abendessen.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.