Trinken Sie genug oder liegt eine Erkrankung vor? Ihr Urin verrät es anhand seiner Farbe
Ihr Urin zeigt Ihnen nicht nur, wenn Sie zu wenig trinken, er kann auch Warnzeichen für Erkrankungen der Leber und Nieren sein.
Wir tun es jeden Tag – Frauen eher öfters als Männer. Wenn wir viel trinken, müssen wir meist noch öfters. Haben wir uns im wahrsten Sinne erleichtert, fühlen wir uns viel besser – Zur Toilette-gehen ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Eine Person mit gesunder Blase entleert diese ca. sechs- bis achtmal pro Tag. Die menschliche Blase fasst etwa einen Liter Urin, der Harndrang setzt bereits ab etwa 300 bis 400 Milliliter ein, laut Apotheken Umschau. Und Frauen haben anatomisch gesehen eine kleinere Blase als Männer, was erklärt, warum Frauen „häufiger müssen“. Auch wenn die meisten Menschen dem Gang zur Toilette keine nähere Aufmerksamkeit schenken, so lohnt sich ein Blick auf den eigenen Urin. Denn er zeigt an, wie viel lebensnotwendige Flüssigkeit – Wasser – wir unserem Körper zugeführt haben. Auch kann der Urin auf mögliche Erkrankungen der Organe hindeuten.
Trinken Sie genug? Ihr Urin zeigt es Ihnen an seiner Farbe

Ihr Urin verrät viel über Ihren Stoffwechsel, der je nach Geschlecht, Alter und körperlichem Zustand variieren kann. Arbeiten die Nieren gut? Ist der Blutzucker zu hoch? Besteht eine Schwangerschaft? Werden Medikamente eingenommen? Alles Faktoren, die den Urin beeinflussen. Er gibt nicht nur Aufschluss über Stoffwechsel und mögliche Erkrankungen. Auch die Urinfarbe ist aussagekräftig.
Dabei braucht es nicht immer das Teststäbchen und eine Laboruntersuchung. Ist Ihr Urin bei näherer Betrachtung sehr dunkelgelb, könnte dies bedeuten: Sie sollten jetzt etwas trinken, am besten Wasser – zwei bis drei Liter über den Tag verteilt wird Erwachsenen empfohlen. Den Tag am Morgen gleich mit einem Glas Wasser beginnen, regt den Kreislauf an und wirkt sich positiv auf den Stoffwechsel und somit die Urinfarbe aus. Weitere Symptome als Hinweis dafür, dass Sie zu wenig getrunken haben, können Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit und ein trockener Mund sein.
Urin-Teststreifen: Was sagen die Farben aus?
Der Urin kann verschiedene Farben annehmen – ersichtlich an Teststreifen – von farblos bis fast schwarz. Dabei muss nicht immer eine Erkrankung dahinter stecken. Manchmal liegt es daran, dass Sie einfach zu wenig getrunken haben.
- Urinfarbe farblos:
Anzeichen, dass Sie bisher sehr gut getrunken haben. - Urinfarbe hellgelb bis gelb:
Farbe ist unbedenklich, Ihr Körper ist aktuell gut mit Flüssigkeit versorgt. - Urinfarbe dunkelgelb:
Farbe ist an sich in Ordnung, jedoch sollten Sie noch mehr trinken. - Urinfarbe gelb-senffarben:
Sie sollten etwas trinken! Diese Urinfarbe deutet auf einen sehr niedrigen Wasserstand im Urin hin. Wenn Sie trotz ausreichendem Trinken keine Farbveränderung feststellen können, suchen Sie Ihren Arzt zur Kontrolle Ihrer Leberwerte auf, möglicherweise könnte eine Lebererkrankung zugrunde liegen. - Urinfarbe dunkelorange:
Sie sollten dringend trinken! Wenn die Urinfarbe länger als ein bis zwei Tage anhält, sollten Sie unbedingt Ihren Hausarzt kontaktieren, damit dieser Ihre Leberwerte überprüfen kann. - Urinfarbe hellrot/dunkelrot:
Haben Sie bestimmte Lebensmittel verzehrt? Vereinbaren Sie einen Arzttermin, da die Farbe auf Blut im Urin hinweist. - Urinfarbe grün:
Nehmen Sie neuerdings Medikamente ein, die einen Einfluss auf den Urin haben könnten? Wenn nein, sprechen Sie sofort mit Ihrem Arzt. - Urinfarbe schaumig-hellgelb:
Diese Verfärbung könnte auf eine Störung der Nieren hindeuten, welche dringend von einem Arzt abgeklärt werden sollte. - Urinfarbe dunkelgrau:
Wenn Sie aktuell keine Eisenpräparate zu sich nehmen, die auf diese Urinfarbe hindeuten, sollten Sie umgehend Ihren Arzt aufsuchen.
Urin – Was die Flüssigkeit enthält und warum sie gelb ist
Die Nieren entgiften unser Blut und filtern darin enthaltene Nährstoffe. Die Stoffe, die der Körper nicht benötigt, werden über die Blase und bis zu zwei Liter Urin pro Tag ausgeschieden.
Der Urin, auch Harn genannt, besteht zu 95 Prozent aus Wasser. Ist zu wenig Wasser aufgrund von zu wenig Flüssigkeitszufuhr – demnach Trinken – im Urin, erscheint dieser dunkelfarbiger. Die restlichen fünf Prozent des Urins enthalten Harnstoff, Hormone, Salze sowie Farbstoffe.
Urin ist deswegen gelb, da auch der Gallenfarbstoff Bilirubin als Abbauprodukt aus dem Blut darin enthalten ist.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.