Zahnpasta mit Kokosöl? Darum werden die Zähne trotzdem sauber
Eine Zahnpasta aus Kokosöl? Klingt ungewöhnlich, funktioniert aber. Darum werden mit ihr plus Natron die Zähne auch sauber, sagen Forscher.
Warwick/Düsseldorf – Kokosöl und Natron. Mehr braucht es nicht für eine gute Zahnpasta. Forscher der Universität Warwick (Großbritannien) fanden heraus, dass Kokosöl die Bakterien, die Zahnfäule verursachen, abtöten soll. Verbunden mit Natron wird daraus eine Zahnpasta, die die Zähne säubert und zugleich die Umwelt schont.
Zahnpasta mit Kokosöl? Darum werden die Zähne trotzdem sauber
Laut der Verbraucherzentrale NRW wirkt Kokosöl antibakteriell, antiviral und antimykotisch. Also gegen Bakterien, Viren und Pilze. Das ist schlecht für alles, was Zähne und Zahnfleisch angreift und gut für die Mundhygiene. Auch das Natron eignet sich hervorragend für die Zahnpflege. Zum einen ist es eine Base, die die Säuren, die im Mund Karies verursachen, neutralisieren kann. Zum anderen wirkt es wie ein feines Schleifpapier, das Verfärbungen abschleift. Schneeweiße Zähne sind aber nicht zu erwarten, der Effekt hält sich in Grenzen.
Zahnpasta aus Kokosöl: Einfach selbst machen
Eine Zahnpasta aus Kokosöl können Sie selbst herstellen. Vielleicht müssen Sie dafür noch nicht einmal einkaufen gehen. Sie benötigen: Kokosöl, Natron, Wasser, einen Topf und ein sauberes, am besten steriles Gefäß. Wer möchte, kann auch Birkenzucker und ätherische Öle hinzufügen, nötig ist das aber nicht. Die Mengenangaben können variieren – wir haben mit folgenden Mengen gute Erfahrungen gemacht:
- Vier bis fünf Esslöffel Kokosöl in einem Wasserbad erwärmen
- Wenn es flüssig wird, zwei bis drei Esslöffel Natron unterrühren
- In ein steriles Gefäß füllen und schon ist die Zahnpasta fertig und kann wie eine herkömmliche genutzt werden
Der Vergleich mit herkömmlichen Zahnprodukten fehlt bisher aber. Allerdings gibt es zahlreiche Tests zu den Produkten aus dem Handel: Ob Weißmacher-Zahnpasten beispielsweise halten was sie versprechen, hat Stiftung Warentest getestet. Beim Ökotest fiel sogar jede zweite Zahnpasta durch.* Um die Zahnzwischenräume zu säubern, sollten Sie außerdem täglich Zahnseide verwenden.
Zahnpasta aus Kokosöl: Darauf sollten Sie achten
Wenn Sie sich entschließen, Ihre Zähne mit Kokosöl zu putzen, sollten Sie auf folgende Dinge achten:
- Verwenden Sie am besten biologisches, kaltgepresstes Kokosöl
- Achten Sie auf das Haltbarkeitsdatum des Kokosöls. Ist es überschritten, ist auch Ihre Zahnpasta zu alt
- Zahnpasta auftragen: Tunken Sie die Zahnbürste oder den Finger nicht in die Zahnpasta. Verwenden Sie besser einen sauberen Löffel – das ist hygienischer
- Kühlen oder rühren: Kokosöl schmilzt bereits ab 23 Grad Celsius. Im flüssigen Öl setzt sich das Natron ab. Entweder Sie rühren Ihre Zahnpasta dann um oder Sie stellen sie in den Kühlschrank
- Aus dem gleichen Grund sollten Sie die Zahnpasta aus Kokosöl nicht in den Abfluss spucken. Wenn es aushärtet, kann es zu Verstopfungen im Rohr kommen. Besser ist es, die gebrauchte Zahnpasta im Hausmüll zu entfernen.
- Und last but not least: Fallen Sie nicht auf Mythen und Irrtümer über unsere Zähne herein.
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Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.