Adipositas: Kinder und Jugendliche besonders gefährdet, sagt Studie
Jüngere haben laut einer neuen Studie ein viermal so hohes Risiko, Adipositas zu entwickeln als Senioren. Corona scheint den Trend noch zu befeuern.
London – Mit dem Alter werden Menschen häufiger übergewichtig und adipös. Dennoch beginnen die Probleme in viel jüngeren Jahren, wie eine Studie vom University College London herausgefunden hat – und das nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie.
Adipositas: Kinder und Jugendliche besonders gefährdet, sagt Studie
Wissenschaftler vom University College London unter der Leitung von Michail Katsoulis untersuchten in ihrer Adipositas-Studie 2,4 Millionen Patientendaten des National Health Service aus den Jahren 1998 bis 2016. Die Ergebnisse der Analyse wurden nun kürzlich im Fachjournal „Lancet Diabetes & Endocrinology“ veröffentlicht.

Das Ergebnis der Analyse: Die jüngsten Patienten nahmen am meisten zu. Probanden der Altersgruppe 18 bis 24 Jahre hatten ein vierfach erhöhtes Risiko, eine Adipositas zu entwickeln als Senioren, wie die „Ärztezeitung“ berichtet. Besonders gefährdet waren Personen, die bereits unter Übergewicht litten. Sie rutschten besonders oft in die Fettleibigkeit. (Studie: Diese Genmutation schützt von Fettleibigkeit)
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Neue Adipositas-Studie: Corona befeuert scheinbar die Aufwärtsspirale
Die Corona-Pandemie hat den Trend zu immer mehr Gewicht scheinbar noch befeuert. Denn sie soll das Verlangen nach ungesundem Essen fördern*. Laut der Krankenkasse DAK sind vor allem Kinder und Jugendliche betroffen. Eine Studie, welche die Folgen der Pandemie in der Krankenhausversorgung von Kindern und Jugendlichen 2020 analysiert hat, kam zu folgendem Ergebnis:
Rund 60 Prozent mehr Kinder und Jugendliche waren aufgrund von Adipositas im Krankenhaus. Gleichzeitig seien aber auch ein Drittel mehr Patienten mit Untergewicht behandelt worden. Zu den möglichen Ursachen gibt die Analyse jedoch keine weiteren Informationen. Vielleicht spielen und bewegen sich Kinder nicht mehr so viel? Derweil gäbe es so viele Spiele, vor allem für draußen.*
Neue Adipositas-Studie: Risikofaktoren von Übergewicht und Adipositas
Ob jemand eine Adipositas entwickelt oder nicht, ist von vielen Faktoren abhängig: darunter der Lebensstil, die psychische Verfassung, die Einfluss auf das Ernährungsverhalten haben kann, sowie Gene und Hormone. Diese und frühere Studien erkannten außerdem weitere bestimmte Risikofaktoren, die das Gewicht beeinflussen und eine Adipositas begünstigen können:
- Arbeitslosigkeit und geringes Einkommen
- Männer entwickeln häufiger Übergewicht.
- Einwohner afrikanischer Herkunft waren häufiger betroffen als weiße Engländer.
- Die ersten Studienjahre
- Eine feste Partnerschaft und Familie
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Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.