Affenpocken und Ansteckung: WHO gibt Klimawandel die Schuld
Die Ausbreitung der Affenpocken stellt viele vor ein Rätsel. Die Fälle häufen sich. Die WHO hat sogar ein Notfalltreffen einberufen – und eine Erklärung parat.
Genf – Die Affenpocken breiten sich weltweit aus. Vor einigen Wochen ist die Viruserkrankung auch in Europa und hierzulande angekommen. Aktuell sollen etwa 65 Fälle von Affenpocken (Stand. 03. Juni) an das Robert Koch-Institut (RKI) übermittelt worden sein. Doch Experten geben bereits Entwarnung und glauben, dass uns nach der Coronakrise keine erneute Pandemie bevorstehe. Dennoch stellt sie viele vor Rätsel: Woher kommen die Affenpocken plötzlich und wie breiten sie sich aus?
Affenpocken und Ansteckung: WHO gibt Klimawandel die Schuld

Was die Übertragung angeht, haben Virologen zumindest schon festmachen können, dass ein intensiver Kontakt zwischen Menschen, etwa beim Geschlechtsverkehr, für eine Übertragung sorgen soll. Da manche befürchten, dass sich die Affenpocken auch bei uns festsetzen könnten, hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (55, SPD) bereits angekündigt, Impfdosen bestellt zu haben. Die ersten 40.000 werden bis Mitte Juni erwartet, danach sollen noch weitere 200.000 folgen. Dabei handelt es sich um ein US-Vakzin namens „Imvanex“, das in den Vereinigten Staaten gegen Affenpocken zugelassen ist.
Aufgrund der relativ schnellen und globalen Verbreitung hat auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits angekündigt, ein Notfalltreffen einzuberufen. Zwar sind die Affenpocken schon länger als das Coronavirus bekannt, doch bis dato haben sie sich auf ein Gebiet in Afrika begrenzt. Doch mittlerweile sollen Fälle auf allen Kontinenten, in den USA, Australien und Europa, gemeldet worden sein. Schließlich berichtet die WHO bereits von mehr als 550 Fällen in 30 bislang kaum betroffenen Ländern.
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Affenpocken und Ansteckung: Tiere müssen Lebensraum verlassen
Viele Experten gehen davon aus, dass allerdings die Affenpocken wie auch das Coronavirus von Tieren auf den Menschen übertragen werden. Dabei handelt es sich um sogenannte Zoonosen. Und diese werden auch in Zukunft vermehrt auftreten, je weiter sich der Mensch auf der Welt ausbreitet und in den Lebensraum anderer Lebewesen eindringt. Das zeige laut den WHO-Experten auch, dass Infektionskrankheiten wie Ebola oder das Lassafieber in der Vergangenheit vermehrt aufgetreten sind.
Demnach sei ein Grund für Zoonosen wie die Affenpocken einerseits der steigende Druck auf die Ökosysteme, aber auch der Klimawandel. Dieser zwingt ebenfalls Tiere dazu, ihre Heimat zu verlassen, was wiederum das Überspringen von Virusinfektionen auf den Menschen begünstige. Doch die Pockenexperten der WHO vermuten abschließend, dass man mit herkömmlichen Hygienemaßnahmen wie Abstand halten, Hände waschen und Maske tragen, diese eindämmen kann.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.