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Affenpocken-Ausbreitung: WHO warnt vor großen Feiern

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Von: Natalie Hull-Deichsel

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In Europa und weltweit nimmt die Zahl der Affenpocken-Erkrankungen zu. Vor Ansammlungen mit Menschen und großen Feiern sowie Festivals wird gewarnt.

Genf – „Affenpocken“: eine Viruserkrankung, die seit Mai 2022 weltweit grassiert. Erstmalig kam es zu Erkrankungsfällen in Afrika und von dort breitet sich das Virus zusehends auf Europa und andere Länder aus. Experten rufen zwar zur Wachsamkeit auf, vertreten jedoch die Meinung, dass es durch Affenpocken keine weitere Pandemie geben würde.

Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC warnt davor, dass die Affenpocken endemisch werden könnten, sollte der Erreger vom Menschen zurück auf Tiere überspringen und sich in einer Tierpopulation ausbreiten. Nagetiere sind das eigentliche und natürliche Reservoir des Virus. Die Gefahr: Das Virus könnte dann erneut vom Tier auf den Menschen überspringen und sich ausbreiten.

Affenpocken-Ausbreitung: WHO warnt vor großen Feiern

Bisher steigen die Infektionszahlen der Affenpocken-Viruserkrankung aufgrund der Weitergabe von Mensch zu Mensch. Die Weltgesundheitsorganisation Europa ruft aktuell dazu auf, große Menschenansammlungen und Festivals zu meiden, um das Risiko der Weiterverbreitung einzudämmen. Das Potenzial der Übertragung ist laut WHO groß – wie bei „Rock am Ring“ und „Rock im Park“, die seit der Corona-Pandemie erstmalig wieder stattfinden. Über 40 Fälle in acht Bundesländern Deutschlands gibt es bereits, laut Robert Koch-Institut (RKI).

„Das Potenzial für eine weitere Übertragung in Europa und anderswo im Sommer ist hoch“, zitiert „Zeit Online“ den WHO-Regionaldirektor für Europa, Dr. Hans Henri Kluge. Laut ihm sei es durch die Aufhebung der Corona-Maßnahmen wie Maskenpflicht für Reisen und Großveranstaltungen zu dieser schnellen, verstärkten Übertragung und Ausbreitung des Affenpockenvirus gekommen. „[...] Wir wissen noch nicht, ob wir seine Ausbreitung vollständig eindämmen können.“ Am besten wäre es daher, Kontakte zu reduzieren und größere Menschenansammlungen zu meiden. Auch Dr. Gerd Sutter, Virologe an der Ludwig-Maximilians-Universität in München fürchtet, dass sich „das Virus bei uns festsetzen könnte“.

Mittlerweile gibt es bestätigte Fälle in Deutschland – unter anderem Berlin und München – Österreich, Slowenien, Ungarn, der Tschechischen Republik, Schweiz, den Niederlande, in Italien, Frankreich, Spanien, Portugal, Belgien, Irland, dem Vereinigten Königreich, in Teilen der skandinavischen Länder, den Vereinigten Staaten und Arabischen Emiraten sowie Argentinien.

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Affenpockenvirus: Wie wird die Erkrankung übertragen, welche Symptome gibt es?

Laut Robert-Koch-Institut kommt es zur Übertragung des Affenpockenvirus, indem Menschen Kontakt zu infizierten Tieren aufnehmen – über Bisse, Se- und Exkrete, engen Austausch wie Kuscheln sowie durch den Verzehr von nicht ausreichend erhitztem Fleisch infizierter Tiere.

Mittlerweile hat das Affenpockenvirus auch Deutschland mit Berlin und München erreicht.
Zur Übertragung des Affenpockenvirus kommt es, indem Menschen Kontakt zu infizierten Tieren aufnehmen – über Bisse, Se- und Exkrete sowie engen Austausch wie Kuscheln. (Symbolbild) © Science Photo Library/Imago

Beim Menschen bieten kleinste Hautverletzungen sowie Schleimhäute der Augen, des Munds, der Nase, Genitalien und des Anus, die Eintrittspforte für das Affenpockenvirus. Es ist auch eine Ansteckung von Schwangeren über die Plazenta auf den Fötus oder von infizierten Eltern auf Kinder während oder nach der Geburt möglich.

Typische Symptome nach einer Infektion mit dem Affenpockenvirus sind:

Infizierte sind, solange sie Symptome zeigen, ansteckend – in der Regel zwei bis vier Wochen lang. Menschen, die in engem Kontakt mit einer infizierten Person stehen, wie beispielsweise Menschen im gleichen Haushalt oder, die in einer Partnerschaft leben, sind daher einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt. Zwar beginnen beide Erkrankungen – Affenpocken und Corona – im Regelfall mit Fieber und Schmerzen, so handelt es sich doch um unterschiedliche Erreger und demnach unterschiedliche Krankheitsverläufe.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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