Allergie gegen Mückenstiche: Quaddeln an Einstichstelle weisen darauf hin
Gewitter, Schauer und stehende Gewässer: Sie alle begünstigen Brutbedingungen für Stechmücken. So erkennen Sie sofort, ob Sie eine Allergie haben.
Berlin – Mit den steigenden Temperaturen erwacht auch die Natur zu neuem Leben. Das gilt auch für viele Tiere, die jetzt wieder vermehrt ausschwärmen. Dazu gehören auch Stechmücken. Sie mögen es besonders gerne feucht und warm und sind daher bevorzugt an stehenden Gewässern wie Baggerseen oder Weihern zu finden. Auch kurz vor einem Gewitter kommen sie in Scharen vor und nerven Menschen und Tiere. Wenn sie stechen, kann das unangenehm sein. Doch in den meisten Fällen ist es harmlos. Oder etwa doch nicht?
Allergie gegen Mückenstiche: Quaddeln an Einstichstelle weisen darauf hin

Beim Stich geben die Mückenweibchen etwas Speichel ab. Dieser enthält Eiweiße, die die Blutgerinnung hemmen. Sie erweitern zudem die Blutgefäße und helfen der Mücke, Blut zu saugen. Doch der Mensch hat einen Abwehrmechanismus entwickelt. Die Eiweiße aktiveren auch sogenannte Mastzellen, diese setzen den Botenstoff Histamin frei. Der wiederum löst eine Entzündungsreaktion im Körper aus, der Juckreiz, eine gerötete Haut sowie Schwellungen zur Folge hat. In manchen Fällen bilden sich auch sehr große Quaddeln an der Einstichstelle. Doch wann muss ich mir Sorgen machen? Gibt es so etwas wie eine Mückenstich-Allergie?
Schließlich gibt es entsprechende Reaktionen auch nach Bienen- oder Wespenstichen. Bei einer echten Allergie bildet das Immunsystem Antikörper gegen die jeweiligen Proteine. Solche allergischen Reaktionen auf Mückenspeichel sind hingegen sehr, sehr selten, vor allem im Vergleich zu Bienen- oder Wespengift, weiß Marcus Maurer, Professor für dermatologische Allergologie an der Charité Berlin. Doch ganz abwegig ist eine Mückenstich-Allergie nicht – und auch nicht ungefährlich.
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Allergie gegen Mückenstiche: Anaphylaktischer Schock kann sehr gefährlich sein
Denn eine Mückenstich-Allergie soll nicht nur die Haut, sondern auch der gesamte Organismus belastet werden. „Dann kann es im Rahmen einer sogenannten anaphylaktischen Reaktion auch zu Übelkeit, Atemnot, Herzrasen bis hin zum Kreislaufstillstand kommen“, erklärt Maurer gegenüber der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF). Dennoch handelt es sich in der Regel bei starken Schwellungen nach Mückenstichen um Entzündungen, aber um keine allergische Reaktion. Warum also manche Menschen heftigere Beschwerden haben, bleibt abschließend „aufgrund mangelnder Daten“ ungeklärt.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.