Allergie auf Ambrosia (Traubenkraut): Symptome, Diagnose und Therapie – was hilft bei einer Allergie?
- Ambrosia wurde im 19. Jahrhundert aus Amerika nach Europa verschleppt.
- Die Pflanze ist nicht giftig, ruft aber starke allergische Reaktionen hervor.
- Wirksamste Methode gegen die Ambrosia-Allergie ist die Kontaktvermeidung.
Ambrosia-Allergie: Immer mehr Menschen reagieren mit Beschwerden auf die hochallergene Pflanze. Erfahren Sie hier mehr über die Ursachen, Symptome und Therapieansätze.
Dessau-Roßlau – Das beifußblättrige Traubenkraut, bekannter unter dem Namen Ambrosia, stammt ursprünglich nicht aus Deutschland. Heimisch ist es in den USA, von wo aus es als sogenannter Neophyt unbeabsichtigt nach Europa gelangte. Mit der Zeit passte sich die Pflanze an die hiesigen Gegebenheiten an und ist mittlerweile nicht nur im Herkunftsland, sondern auch in Deutschland weit verbreitet. Da die Pollen der Ambrosia-Pflanze besonders allergieauslösend sind und sich die Pflanze rasant verbreitet, raten offizielle Stellen zur Bekämpfung.
Allergie auf Ambrosia: Ursachen und Symptome
Betroffene, die an einer Ambrosia-Allergie leiden, reagieren vor allem auf die Pollen der Pflanze. Bei Kontakt mit Haut oder Schleimhäuten zeigen sich die typischen Symptome:
- Nasenjucken oder -laufen
- verstopfte Nase
- Augentränen und -jucken
- allgemeine Müdigkeit

Die Beschwerden werden bei einer vorliegenden Ambrosia-Allergie bereits durch eine vergleichsweise geringe Zahl an Pollen in der Luft ausgelöst: Schon ab sechs Pollen pro Kubikmeter Luft zeigen sehr empfindliche Ambrosia-Allergiker erste Symptome. Bei etwa doppelt so viel sprechen Experten von einer starken Belastung. Um ähnliche Reaktionen bei Betroffenen einer Gräserallergie zu bewirken, braucht es etwa 50 Pollen pro Kubikmeter Luft.
Im weiteren Verlauf kann bei der Ambrosia-Allergie ein sogenannter „Etagenwechsel“ stattfinden. Zu den bereits genannten Symptomen tritt dann noch allergisches Asthma mit Hustenreiz, Hustenanfällen und Atemnot hinzu. Auch Halsschmerzen können auftreten. Betroffene sind in diesem Fall stark in ihrer Lebensqualität eingeschränkt. Bei direktem Kontakt mit der Pflanze bildet sich außerdem juckender Hautausschlag mit Rötungen und Pusteln.
Ambrosia-Allergie: Verbreitete Kreuzallergien
Die Blütezeit der Ambrosia liegt zwischen Juli und Oktober. Das Umweltbundesamt prognostiziert jedoch für Deutschland bis 2050 eine viermal höhere Konzentration von Ambrosiapollen. Außerhalb dieser Hochsaison haben Ambrosia-Allergiker aber nicht immer Ruhe vor den Symptomen. Das beifußblättrige Traubenkraut gehört, wie viele andere heimische Pflanzen auch, zur Familie der Korbblütler. Es sind daher Kreuzallergien auf die Pollen anderer Kreuzblütler möglich. Dazu gehören beispielsweise:
- Goldrute
- Sonnenblume
- Kamille
- Arnika
Besonders häufig ist auch eine Kreuzreaktion auf Beifuß. Die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst und andere Experten sprechen in diesem Zusammenhang vom Beifuß-Ambrosia-Komplex. Bei Betroffenen setzen die ersten Symptome schon im Juni ein, denn Beifuß beginnt früher zu blühen als Ambrosia. Bei einer Allergie auf Ambrosia treten teils auch Lebensmittelallergien auf. Betroffene sollten daher beim Verzehr von Melonen, Gurken, Zucchinis, Bananen, Äpfeln oder Pfirsichen besonders vorsichtig sein und körperliche Reaktionen genau beobachten. Zum Teil können auch Gewürze und Kräuter wie Anis, Pfeffer oder Petersilie Beschwerden auslösen. Anhand dieser Erfahrungen ist die Ernährung anzupassen.
Ambrosia-Allergie: Aussehen und Merkmale der Pflanze
Erkennen lässt sich die Ambrosia-Pflanze an ihrem typischen Aussehen. Die Merkmale der Pflanze sind:
- beidseitig grüne, gefiederte Blätter
- grüner, später rötlicher Stängel (stark behaart)
- sehr verzweigter Wuchs
- maximale Höhe von eineinhalb Metern
- ab Mitte Juli unscheinbare Blüte
Allergie gegen Ambrosia: Diagnose und Kontaktvermeidung
Eine Allergie auf Ambrosia und auch Kreuzallergien werden, wie die meisten Pollenallergien, mithilfe eines Allergietests diagnostiziert. Solch einen Test führt in der Regel der Hausarzt oder ein Dermatologe beziehungsweise Allergologe durch. Bei akuten Beschwerden wird hier schnelle Hilfe geboten.
Die effektivste Therapie einer Ambrosia-Allergie ist das konsequente Vermeiden des Pflanzenkontakts. Das ist nicht immer einfach, denn das beifußblättrige Traubenkraut wächst oft unerkannt an Straßenrändern, auf Ackern, Wiesen oder Schutthalden. Forscher fanden außerdem heraus, dass die Pollenbelastung in Städten aufgrund der Luftverschmutzung oft besonders hoch ist. Nicht immer können Betroffene daher kontrollieren, wann und wo sie sich einer Pollenbelastung aussetzen. Im eigenen Garten können Allergiker jedoch gezielt gegen die Ambrosia-Pflanze vorgehen und diese entfernen.
Allergie gegen Ambrosia: Behandlungsmöglichkeiten
Wo eine Kontaktvermeidung nicht möglich ist, verschreibt der Arzt Medikamente zur Behandlung. Dabei kann es sich einerseits um symptomlindernde Nasensprays, Augentropfen oder Tabletten, aber auch um Hausmittel und homöopathische Präparate handeln. Langfristige Linderung bei einer Ambrosia-Allergie bringt jedoch nur eine Hyposensibilisierung, bei der das Allergen über mehrere Jahre hinweg in geringen Dosen verabreicht wird, um den Körper an dieses zu gewöhnen. So kann die Immunreaktion abgeschwächt werden – und die Allergiesymptome lassen nach.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.