Apfelsorten: Alkemen sind auch für Allergiker geeignet
Wer allergisch auf Äpfel reagiert, muss nicht verzichten. Denn vor allem altbekannte Apfelsorten, die wieder kommen, sind auch für Allergiker geeignet.
Berlin – Äpfel gehören zu den beliebtesten Obstsorten der Deutschen – doch rund vier Millionen Menschen hierzulande reagieren allergisch auf die gesunden Früchte. Beißen sie in einen Apfel, sind Juckreiz, Rötungen, geschwollene Schleimhäute und Atembeschwerden die Folge. Auch Heuschnupfen-Geplagte entwickeln häufig im Laufe der Zeit eine Apfelallergie. Etwa die Hälfte der Birkenpollenallergiker sind allergisch gegen das beliebte Obst. Schuld daran ist eine Kreuzreaktion: da das Apfelallergen Mal d 1 dem Birkenpollenallergen Bet v 1 sehr ähnelt, reagiert das Immunsystem fälschlicherweise mit einer allergischen Reaktion.
Apfelsorten: Diese Äpfel sind ebenso für Allergiker geeignet
Was viele Apfelallergiker allerdings nicht wissen: Oft tritt die allergische Reaktion nur bei bestimmten Sorten auf. So führen vor allem neue Apfelsorten aus dem Supermarkt zu unangenehmen Beschwerden. Alte Sorten wie Alkemene, Eifeler Rambur, Goldparmäne oder Roter Boskoop können Allergiker oft ohne Probleme genießen. Eine Beobachtungsstudie des Allergie-Centrum der Charité Berlin hat nun untersucht, welche Äpfel Allergiker besser vertragen und wie sich der regelmäßige Verzehr allergenarmer Äpfel auf die allergische Reaktion auswirkt.
Allergie gegen Äpfel: Alte Apfelsorten besser verträglich
Im Rahmen der Studie haben die Wissenschaftler rund um Studienleiter Karl-Christian Bergmann insgesamt 85 Apfel-Allergiker für einen Zeitraum von 90 Tagen untersucht. Alle Teilnehmer reagierten zu Beginn nach dem Essen eines Apfels der Sorte „Golden Delicious“ mit typischen allergischen Beschwerden. Dann aßen die Probanden drei Monaten lang täglich einen allergenarmen Apfel einer alten Sorten Alkemene, Eifeler Rambur, Goldparmäne oder Roter Boskoop. Am Ende der Studie durften sie erneut einen „Golden Delicious“-Apfel probieren.
Apfelsorten: Schon nach drei Monaten nehmen die Beschwerden ab
Die Ergebnisse der Studie zeigen: Wer häufiger allergenarme Äpfel isst, entwickelt eine Toleranz gegenüber neuen Sorten. So vertrugen die Teilnehmer nach regelmäßigem Verzehr der alten Apfelsorten die neuen Sorten deutlich besser als noch am Anfang der Untersuchung. „Unsere Studie hat gezeigt, dass der regelmäßige Verzehr alter Apfelsorten dazu führt, dass auch neuere allergenreichere Apfelsorten besser vertragen werden“, erklärt Professor Karl-Christian Bergmann vom Allergie-Centrum der Charité Berlin. Weiter erklären die Forscher: „Im Durchschnitt hat sich bei den Studienteilnehmern die konsumierbare Menge von einem halben Apfel auf einen dreiviertel Golden Delicious verändert.“ Doch die Probanden konnten nicht nur größere Mengen der Äpfel essen, auch die Ausprägung der allergischen Reaktion verringerte sich signifikant. So zeigten die Apfelallergiker nach den 90 Tagen deutlich weniger Symptome.
Apfel-Allergie und alte Apfelsorten: Was steckt dahinter?
Dass immer mehr Menschen auf Äpfel allergisch reagieren, könnte also vor allem daran liegen, dass neue Apfelsorten „allergieauslösender“ wirken als ältere. Schuld daran sind vermutlich die in den Äpfel enthaltenen Polyphenole. Diese Stoffe sorgen dafür, dass die Äpfel weniger süß und meist etwas unförmig sind. Zudem verfärbt sich das Fruchtfleisch bei Sorten mit vielen Polyphenolen nach dem Schneiden schneller bräunlich. Da diese Eigenschaften in modernen Supermärkten unerwünscht sind, enthalten neue Apfelsorten daher meist nur wenige Polyphenole. Forscher vermuten jedoch, dass hohe Mengen Polyphenole in alten Sorten die Apfel-Allergene unschädlich machen. Zu den alten Apfel-Sorten zählen beispielsweise der Roote Boskoop und Santana, wie 24garten.de berichtet.*
Und auch diese Apfelsorten sind laut dem Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) für Allergiker verträglich:
- Alkemene
- Altländer Pfannkuchenapfel
- Biesterfelder Renette
- Eifeler Rambur
- Finkenwerder Herbstprinz
- Gravensteiner
- Mutterapfel
- Rheinischer Winterrambur
- Tannenkrüger
- Weißer Klarapfel
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.