Buchenpollenallergie: Pollenflug, Aussehen und mögliche Kreuzallergien – das hilft bei Heuschnupfen

Eine Buchenpollenallergie ist zwar selten, für Betroffene häufig jedoch sehr belastend. Einige Therapiemöglichkeiten schaffen Abhilfe.
- Eine Buchenpollenallergie tritt im Vergleich zu anderen Pollenallergien eher selten auf.
- Viele Birkenallergiker reagieren auch auf den Blütenstaub der Hainbuche.
- Einzige Abhilfe bietet meist nur ein konsequentes Meiden der Allergene oder eine Hyposensibilisierung.
Mönchengladbach – Die Buchenpollenallergie gehört zu den sogenannten Frühblüherallergien. Gelangt der Blütenstaub der Buchen an Atemwege und Schleimhäute betroffener Allergiker, entwickeln sie die typischen allergischen Symptome. Vor allem im Frühjahr, wenn die Blüte der Buche am stärksten ist, leiden viele Menschen unter der Allergie. Obwohl Hain- und Rotbuche streng genommen nicht miteinander verwandt sind, wird für die Reaktionen, die die Pollen beider Bäume bei Allergikern hervorrufen, der Begriff „Buchenpollenallergie“ verwendet.
Allergie gegen Buchenpollen: Aussehen und Pollenflug
Die Blütezeit der Buchengewächse beginnt im April und dauert in der Regel bis Ende Mai, in manchen Jahren bis in den Juni hinein. Nur die Hainbuche blüht meist etwas später. Buchen gehören zu den sommergrünen Bäumen, welche an ihrer glatten Rinde zu erkennen sind. Buchenblüten bilden sich an den jungen glänzend grünen Blättern der Bäume.
Buchenpollenallergie: Diagnose, Ursachen und Symptome
Bei einer Buchenpollenallergie treten typische Allergiereaktionen auf: Kommen Betroffene in Kontakt mit den Allergenen, reagiert ihr Immunsystem. Es identifiziert die eigentlich harmlosen Buchenpollen als vermeintlich gefährlich und aktiviert daraufhin Abwehrzellen, die eigentlich für den Kampf gegen Krankheitserreger gedacht sind.
Die typischen Heuschnupfen-Symptome einer Buchenpollenallergie hängen unmittelbar mit der Immunreaktion zusammen. Die Pollen befinden sich in der Regel in der Luft, deswegen sind vor allem die Atemwege betroffen. Auch an den Augen zeigen sich Symptome – besonders wenn diese durch Fahrtwind mit vielen Allergenen in Kontakt kommen. Durch die Ausschüttung entzündungsfördernder Stoffe kommt es zu Rötungen und Schwellungen.
Die klassischen Anzeichen einer Buchenpollenallergie sind:
- juckende, gerötete und tränende Augen (allergische Bindehautentzündung)
- laufende, juckende Nase sowie häufiges Niesen
- Husten bis hin zu Atemnot und Asthma
- Hautrötungen und juckende Pusteln
Die Symptome einer Buchenpollenallergie treten vor allem während und nach einem Aufenthalt im Freien auf. Betroffene unterschätzen häufig, dass sich die Pollen auch in den Kleidungsstücken und Haaren festsetzen. Dadurch steigt die Pollenbelastung im eigenen Haushalt, sodass es dort ebenfalls zu Beschwerden kommen kann.
Buchenpollenallergie: Kreuzallergien sind keine Seltenheit
Isolierte Pollenallergien nur gegen den Blütenstaub von Buchen sind selten. Häufiger zeigen laut dem Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB) sich im Zusammenhang mit Buchenpollenallergien auch Kreuzallergien. Verbreitet ist zum Beispiel die Kombination mit einer Birkenpollenallergie. Wer allergisch gegen Birkenpollen ist, dessen Immunsystem reagiert oft auch auf Pollen der Hainbuche. Diese ähneln denen der Birke sehr und verfügen über ein höheres allergenes Potenzial als der Blütenstaub der Rotbuche.
Eine Kreuzallergie auf Birken- und Buchenpollen zeigt sich oft dadurch, dass Betroffene in der Hauptblütezeit der Birke Symptome zeigen. Während die Birke vor allem im April und Mai blüht, setzen Hainbuchen bereits im März und bis in den Juni hinein ihren Blütenstaub frei. Wann das Risiko für Allergiker am höchsten ist, verraten zahlreiche Pollenflugkalender, die sich online einsehen lassen.
Außerdem wichtig zu wissen: Für die häufig auftretende Kreuzreaktion gilt nicht der Umkehrschluss. Wer gegen Buchenpollen allergisch ist, reagiert also nicht automatisch auch auf Birkenpollen. Zudem treten bei einer Buchenpollenallergie oft Kreuzreaktionen mit Nahrungsmitteln auf. Allergiker sollten vor allem folgende Lebensmittel meiden:
- Stein- und Kernobst
- Nüsse
- Karotten
- Sellerie
- Paprika
Buchenpollenallergie: Behandlungsmöglichkeiten
Zur Therapie einer Buchenpollenallergie gibt es derzeit drei verschiedene Ansätze: Einerseits kann der behandelnde Arzt Antiallergika verschreiben. Diese bekämpfen zwar nicht die allergische Reaktion selbst, lindern aber deren Auswirkungen. Antihistaminika und Cortisonpräparate unterbrechen die Immunantwort, bringen aber Nebenwirkungen mit sich. Sie eignen sich vor allem, wenn die Symptome eher leicht ausfallen und nur in einem sehr begrenzten Zeitraum auftreten.
Um die Dosis benötigter Medikamente möglichst gering zu halten, sollten Betroffene bei einer Buchenpollenallergie außerdem die auslösenden Allergene meiden. Das funktioniert einerseits, indem sie während der Blütezeit Spaziergänge und Aufenthalte im Wald und in der Nähe von Buchen unterlassen. Außerdem können Allergiker ihre Wohnung mit Pollenschutzgittern und Luftfiltern möglichst pollenfrei halten.
Leiden Buchenpollenallergiker unter mehreren unterschiedlichen Allergien oder starken Symptomen bis hin zu allergischem Asthma, ist meist eine Hyposensibilisierung die beste Behandlungsmethode. Dabei verabreicht der Arzt dem oder der Betroffenen über mehrere Jahre hinweg ein spezielles Präparat, das das Allergen beinhaltet. So kann sich der Körper langsam daran gewöhnen und die Allergiereaktionen werden abgeschwächt.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.