Eosinophile Ösophagitis: Spezielle Ernährung hilft bei einer allergiebedingten Speisenröhrenentzündung

Eine Speisenröhrenentzündung (Eosinophile Ösophagitis) hängt häufig mit der Ernährung zusammen. Allergieartige Reaktionen in der Speiseröhre führen bei Betroffenen zu erheblichen Schluckbeschwerden. Durch eine spezielle Auslassdiät können die Symptome jedoch meist vermindert werden.
München – Bei einer eosinophilen Ösophagitis leiden Betroffene unter einer entzündeten Speiseröhre. Ausgelöst wird die Erkrankung durch eine Immunreaktion gegen bestimmte Nahrungsmittelallergene. Eine spezielle Diät hilft jedoch, die Beschwerden zu lindern.
Eosinophile Ösophagitis: Allergene in Nahrungsmitteln lösen Entzündungen der Speiseröhre aus
Die Eosinophile Ösophagitis (Eosinophilic Esophagitis) ist eine Autoimmunerkrankung, bei der Betroffene unter wiederkehrenden Schluckbeschwerden beim Essen leiden. Ähnlich wie bei einer Allergie liegt der Erkrankung eine gestörte Reaktion des Immunsystems zugrunde. So spielen bestimmte Allergene in Nahrungsmitteln bei der Entstehung der Krankheit eine wichtige Rolle. Häufig wird die Speisenröhrenentzündung daher als eine spezielle Form der Nahrungsmittelallergie bezeichnet.
Mittlerweile zählt die eosinophile Ösophagitis zu den häufigsten Erkrankungen der Speiseröhre – rund einer von 3000 Einwohnern hat mit chronischen Schluckbeschwerden zu kämpfen. Laut dem Allergieinformationsdienst des Helmholtz Zentrum München sind die Patienten meist zwischen 30 und 50 Jahren alt und überwiegend männlich. Die Krankheit kann jedoch auch bereits im Kindesalter auftreten. Vermeiden Patienten die Allergieauslöser konsequent, nehmen die Beschwerden meist deutlich ab. Deshalb lohnt es sich, eine entsprechende Auslassdiät zu versuchen.
Eosinophile Ösophagitis: Spezielle Auslassdiät hilft
Bei der immunvertmittelten Speiseröhrenentzündung müssen Patienten auf Lebensmittel mit besonders hohem Allergiepotenzial verzichten. Dazu zählen:
- Milch (Milcheiweiß)
- Weizen
- Soja
- Eier
- Nüsse
- Fisch und Meeresfrüchte
Bei der Eliminationsdiät verzichten Betroffene nur auf einzelne oder gleich auf mehrere Lebensmittelkategorien. Je nachdem, wie viele Nahrungsmittelgruppen weggelassen werden, spricht man dann von einer sogenannten Six-, Four- oder Two-Food-Elimination-Diet (FED). Die besten Erfolgschancen haben Patienten jedoch, wenn sie alle Kategorien weglassen. So bessern sich die Beschwerden bei rund 70 bis 75 Prozent der Kinder und Erwachsenen. (Beschwerden bei Reizdarmsyndrom: Welche Hausmittel und Maßnahmen helfen - und welche nicht)
Eosinophile Ösophagitis: Hohe Erfolgsquote durch Eliminationsdiät
Damit die Diät erfolgreich ist, müssen Patienten allerdings mindestens sechs Wochen lang komplett auf Eier, Milch, Nüsse, Weizen, Soja, Fisch und Meeresfrüchte verzichten. Auf Dauer ist eine solch restriktive Ernährung jedoch kaum durchführbar. Daher werden nach vier bis sechs Wochen Eier, Nüsse, Fisch und Meeresfrüchte nacheinander wieder kontrolliert in den Speiseplan integriert. Treten in dieser Zeit Beschwerden auf, müssen die Symptome genauestens protokolliert werden. Zudem überprüft der behandelnde Arzt den Verlauf sowohl endoskopisch als auch histologisch (durch Entnahme eine Gewebeprobe). So können die Nahrungsmittel identifiziert werden, die die Autoimmunkrankheit auslösen. (Zöliakie-Risiko bei Säuglingen senken: Früh glutenhaltige Nahrungsmittel einführen)
Wer nicht auf alle Lebensmittel gleichzeitig verzichten kann, lässt nur ein oder zwei Nahrungsmittelgruppen (1-FED, 2-FED) weg. Typischerweise werden dabei zunächst die Allergene ausgeschlossen, die am häufigsten allergische Reaktionen auslösen. Denn bei rund 20 bis 50 Prozent der Patienten sind Kuhmilch und Weizen für Entzündungen in der Speiseröhre verantwortlich.
Eosinophile Ösophagitis: Vorsicht, diese Lebensmittel sollten Sie meiden
Patienten, die unter einer eosinophile Ösophagitis leiden, müssen in der Regel ihr Leben lang auf Kuhmilch, Weizen und Soja verzichten. Nur wer nach der sechswöchigen Eliminationsphase Milchprodukte wie Joghurt und Buttermilch verträgt, kann diese in Maßen essen. (Laktoseintoleranz und Milcheiweißallergie: Vorsicht, diese Nahrungsmittel beinhalten Milch)
Besonders Schweinefleisch, Zucker und Alkohol enthalten viele entzündungsfördernde Substanzen - Patienten sollten diese daher nur begrenzt zu sich nehmen. Zudem enthalten Fruchtsäfte und Softdrinks häufig hohe Mengen Zucker und sollten daher grundsätzlich gemieden werden. Besser sind Wasser und ungesüßte Kräutertees wie Fenchel, Kamille, Pfefferminze, Schafgarbe und Löwenzahn.
Eosinophile Ösophagitis: Diese Lebensmittel wirken entzündungshemmend
Viel frisches Gemüse und Obst, kein Alkohol und wenig Süßes – eine antientzündliche Ernährung schützt die Speiseröhre. So können gesunde Nahrungsmittel viel dazu beitragen, Entzündungen im Körper einzudämmen. Folgende Lebensmittel sollten Patienten daher regelmäßig in ihren Speiseplan integrieren:
- Gemüse wie Brokkoli, Spinat und Paprika
- Kräuter
- Gewürze wie Kurkuma, Kardamom, Kreuzkümmel, Schwarzpfeffer, Ingwer und Zimt
- Kaltgepresste Pflanzenöle wie Oliven-, Raps-, Lein-, Hanf- und Walnusskernöl
- Wildlachs
Vollständig heilbar ist die eosinophile Ösophagitis bisher nicht. Neben einer hypoallergenen Ernährung kann jedoch eine gezielte medikamentöse Behandlung helfen, die Entzündungen in der Speiseröhre zu lindern. Neben Magensäureblockern kommen dabei auch Cortisonpräparate, die als Spray oder Pulver eingenommen werden, zum Einsatz.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.