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Hundeallergie: Symptome, Ursachen und Behandlung – Infos für Allergiker

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Von: Laura Knops

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Ein kurzhaariger Hund liegt in seinem Körbchen.
Nicht die Hundehaare, sondern ein Gewebeeiweiß ist für Hundeallergien verantwortlich (Symbolbild). © Monique Wüstenhagen/picture alliance/dpa

Hundeallergie: Mit der richtigen Behandlung lassen sich die Symptome oft in den Griff bekommen. Jetzt mehr über die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten erfahren!

Berlin – Hunde gehören nach wie vor zu den liebsten Haustieren der Deutschen – jedoch leiden knapp sechs Prozent der Bevölkerung unter einer Hundeallergie. Dabei handelt es sich nicht, wie häufig angenommen, um eine Allergie gegen die Haare der Tiere, sondern vielmehr um eine Überempfindlichkeit des Immunsystems gegen bestimmte Eiweiße.

Die allergieauslösenden Proteine kommen in den Körperflüssigkeiten und Hautzellen von Hunden vor, sind aber auch in deren Exkrementen nachweisbar. Die Allergene haften jedoch auch an Oberflächen, wie Textilien oder Wänden, was die allergische Reaktion besonders langanhaltend macht. Mit entsprechenden Präparaten kann eine Hundeallergie unter Umständen behandelt und die Symptomatik entscheidend gelindert werden.

Hundeallergie: Alles über die Ursachen und Auslöser

Im Speichel, Urin, Schweiß und in den Hautschuppen von Hunden ist ein bestimmtes Allergen, das Can f 1, nachweisbar. Allergiker entwickeln bei Kontakt mit diesem Eiweiß typische Allergiesymptome. Laut der Europäischen Allergiestiftung (European Centre for Allergy Research Foundation, ECARF), die 2003 durch Jørgen Philip-Sørensen gegründet wurde, entsteht eine Hundeallergie dabei in zwei Schritten: Zunächst tritt die Sensibilisierungsphase ein, die häufig schon beim Erstkontakt mit einem Hund initiiert wird und wenige Stunden bis mehrere Jahre andauern kann. Sobald die Sensibilisierung abgeschlossen ist, liegen spezifische Antikörper im Blutserum vor. Bei erneutem Kontakt mit dem Allergen kommt es schließlich zur Überreaktion der Antikörper, welche die Mastzellen aktivieren, Histamin ausschütten und Entzündungsreaktionen starten.

Da es sich bei dem Eiweiß Can f 1 um ein vergleichsweise schweres Protein handelt, wird es in der Atemluft nicht so schnell übertragen wie beispielsweise Pollen oder Katzenallergene. Dennoch haftet es teils hartnäckig an verschiedenen Oberflächen wie Wänden, Böden oder Textilien. Entsprechend betrifft die Hundeallergie nicht nur Hundehalter selbst, sie tritt auch dort auf, wo kürzlich ein Vierbeiner zugegen war.

Hundeallergie: Symptome erkennen und richtig deuten

Die Symptome einer Hundeallergie sind überaus vielfältig. Zu den typischen Anzeichen der Inhalationsallergie zählen folgende Beschwerden:

Auch dermatologische Symptome wie Ausschlag, Rötungen, Schwellungen und Juckreiz kommen häufig vor. In Extremfällen können Allergiker sogar einen anaphylaktischen Schock erleiden, der sofort von einem Arzt behandelt werden muss.

Hundehaarallergie: Wer ist betroffen?

Die Hundeallergie entwickelt sich in der Regel im Kindesalter. Tatsächlich konnte aber nachgewiesen werden, dass Babys und Kleinkinder, die mit Hunden aufwachsen, seltener eine Allergie entwickeln als jene ohne Haustier. Die stetige Exposition kann also der Vorbeugung dienen.

Wer als Allergiker überlegt, sich einen Hund anzuschaffen, sollte vor allem die Rasse im Blick behalten. Grundsätzlich gilt, dass es keine speziellen Allergikerhunde gibt, da alle Vierbeiner dieselben Eiweißallergene produzieren. Dennoch weisen kurzhaarige Hunde ein höheres Allergiepotenzial auf. So ist der Langhaarpudel beispielsweise einem Chihuahua vorzuziehen. Die richtige Haarpflege des Vierbeiners kann das Allergiepotenzial zusätzlich minimieren.

Hundeallergie diagnostizieren und behandeln

Bei Anzeichen auf eine Hundeallergie kann ein Allergietest beim Arzt Klarheit schaffen. Hierzu wird sowohl das Blut auf Antikörper untersucht als auch ein schneller Test auf Allergene durchgeführt. Sollte sich durch den Allergen- und Bluttest die vermutete Diagnose bestätigen, kann mit der Behandlung begonnen werden. Hundehalter oder jene, die im Freundes- und Familienkreis mit Hunden konfrontiert werden, müssen meist auf Medikamente zurückgreifen. Cortisonhaltige Tabletten und Antihistaminika sind dabei das beste Mittel der Wahl. Allerdings ist hier auf eine korrekte Dosierung zu achten, da es ansonsten zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen kann.

Zudem kann bei einer Hundeallergie versucht werden, die Betroffenen durch Hyposensibilisierung an das Allergen zu gewöhnen. Leider dauert diese Form der Immunisierung einige Jahre – und eine Heilung ist nicht garantiert. Allerdings ist es recht wahrscheinlich, dass die Allergiesymptome mit der Zeit schwächer werden.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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