1. 24vita
  2. Krankheiten
  3. Allergien

Latexallergie: Anzeichen, Symptome und Behandlung – das sollten Sie wissen

Erstellt:

Von: Laura Knops

Kommentare

Wer auf Latex allergisch reagiert, sollte das Material bestmöglich meiden. Bei Kontakt drohen allergische Symptome wie Jucken, Rötungen und Atembeschwerden bis zum allergischen Schock.

Mönchengladbach – Egal ob in Luftballons, Arbeitshandschuhen oder Kondomen - Latex kommt in den unterschiedlichsten Gegenständen vor. Naturlatex wird vor allem zur Herstellung von Gummi verwendet und wird ursprünglich in Brasilien angebaut. Bei manchen Menschen kann es bei Kontakt mit dem Material zu allergischen Symptomen wie Hautausschlag, Rötungen und Atembeschwerden kommen.

Mittlerweile leiden nur noch wenige Menschen unter einer Latexallergie. Noch vor einigen Jahren sah das jedoch laut Allergieinformationsdienst des Helmholtz Zentrum München ganz anders aus. So kam es während der HIV-Pandemie in den 1980er-Jahren zu einer deutlichen Zunahme der Erkrankungen. Grund dafür ist, dass sich viele Menschen aus Angst vor einer möglichen Infektion mit dem HIV-Virus mithilfe von Gummihandschuhen schützen wollten. Vor allem in medizinischen Berufen stieg die Zahl der Latex-Allergiker enorm an.

Latexallergie: Symptome und Ursachen

Bei einer Latexallergie reagiert das Immunsystem auf bestimmte Inhaltsstoffe des Naturlatex. Naturlatex wird aus dem Gummi des Kautschukbaums gewonnen. Das Material ist extrem dicht und dehnbar. Diese Eigenschaften machen es möglich, dass Latex unter anderem bei der Herstellung von Schutzkleidung im medizinischen Bereich genutzt wird.

Kommen Betroffene mit dem Material in Kontakt, sind Symptome wie Rötungen, Quaddeln, Hautausschlag die Folge. Auch über die Atemwege können winzige Latex-Partikel an die Schleimhäute gelangen. Patienten leiden dann nicht nur unter Atembeschwerden, sondern auch unter geröteten Augen, geschwollenen Lidern und Lippen. Reagiert der Körper besonders stark auf die im Latex enthaltenen Allergene, kann es sogar zu einem anaphylaktischen Schock kommen, der im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sein kann. Typische Beschwerden sind laut Allergieinformationsdienst des Helmholtz Zentrum München einer Latexallergie sind:

Betroffen sind Bereiche, die in direktem Kontakt mit dem Material kommen. So können die Symptome auf der Haut, den Schleimhäuten und den Körperstellen auftreten, die durch operative Maßnahmen mit Latex in Berührung kommen. Meist treten die Anzeichen innerhalb weniger Sekunden bis Minuten auf.

Typische Einsatzgebiete von Latex sind:

Latexallergie: Betroffene leiden häufig unter Kreuzallergien

Menschen, die an einer Latexallergie erkranken, leiden meist auch unter einer Kreuzallergie. Denn die im Latex enthaltenen Proteine ähneln denen in verschiedenen Pflanzen sehr. Von der Birkenfeige, dem Gummibaum, Kakteen, Oleander und Weihnachtssternen geht dabei eine besonders große Gefahr für Latexallergiker aus.

Auch bestimmte Obst- und Gemüsesorten können bei Latex-Allergikern Beschwerden verursachen. Etwa 30 bis 40 Prozent der Patienten weisen eine solche Kreuzallergie, auch Latex-Frucht-Syndrom genannt, auf. Betroffene einer Latexallergie sollten unter anderem bei folgenden Lebensmitteln wachsam sein und im Zweifel auf deren Verzehr verzichten:

Latexallergie: Häufigkeit und Risikobereiche

Laut dem Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB) leiden zwei Prozent der Weltbevölkerung an einer Latexallergie. Gefährdet sind vor allem Menschen, die im medizinischen Bereich tätig sind, da sie im Berufsalltag oft in Kontakt mit Latexprodukten kommen. Rund zehn bis siebzehn Prozent der Mitarbeiter in Pflege- und Gesundheitseinrichtungen zeigen mit der Zeit Anzeichen einer Latexallergie, da nach einer Weile eine Sensibilisierung einsetzt.

Hinzu kommen die Angestellten in der gummiverarbeitenden Industrie, die während ihres Arbeitsalltags zwangsläufig mit Latex in Berührung kommen. Und auch Kinder und Erwachsene mit Neurodermitis zählen zur Risikogruppe.

Latexallergie: Testverfahren und Diagnose

Besteht der Verdacht, dass ein Patient an einer Latexallergie leidet, wird der Hausarzt für eine klare Diagnosestellung zunächst erfragen, wann genau welche Beschwerden auftreten. Ein detailliertes Ernährungstagebuch kann hierbei Klarheit schaffen. Außerdem sollte dem Arzt direkt zu Beginn der Behandlung mitgeteilt werden, ob andere Allergien vorliegen, denn auch hieraus kann er Rückschlüsse ableiten.

Um eine stichhaltige Diagnose stellen zu können, muss im Regelfall noch ein Allergietest erfolgen. Hierbei kommen sowohl ein Bluttest, als auch ein Haut- oder Pricktest in Frage. Bei einem Bluttest untersucht der Arzt, ob sich im Blut von Patienten IgE-Antikörper (Immunglobuline E) gegen Latex befinden. Ein Haut- oder Pricktest erfolgt über Auftragen des Allergens auf die Haut. Reagiert der Patient mit einer allergischen Reaktion, liegt eine Latexallergie vor. Selbsttest, die im Internet verkauft werden, ist meist keine geeignete Alternative. Nur ein Arzt kann sicher sagen, ob es sich bei den Beschwerden tatsächlich um eine Latexallergie handelt.

Latexallergie: Praktische Alltagstipps für Allergiker

Um die allergischen Beschwerden bei einer Latexallergie so gering wie möglich zu halten, sollten Betroffene Latex so gut wie möglich vermeiden. Latexprodukte können durch andere Gummimaterialien wie Silikon, Vinyl oder Polyurethan ersetzt werden. Außerdem ist es dringend notwendig, dass Allergiker stets ihren Allergiepass mitführen und den Zahnarzt sowie das Krankenhauspersonal bei medizinischen Eingriffen über die vorliegende Latexallergie informieren.

Kommt es trotz aller Vorkehrungen zu Beschwerden, helfen antiallergische Medikamente und Kortisonpräparate, die Symptome abzuschwächen. Bei wem starke allergische Beschwerden wie eine anaphylaktische Reaktion bereits bekannt sind, der sollte sein Notfallset immer griffbereit haben, um in Notfall schnell handeln zu können.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

Auch interessant

Kommentare