Pferdehaarallergie: Symptome, Anzeichen und Behandlung - Infos bei Pferdeallergie

Pferdeallergie: Die Behandlung mit Medikamenten oder eine Desensibilisierung kann Pferdeliebhabern helfen, ihren Sport beschwerdefrei zu genießen.
- Eine Pferdeallergie äußert sich als Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte Eiweiße in den Haaren der Tiere.
- Die häufigsten Symptome sind Niesen und Husten sowie Haut- und Augenreizungen.
- Beschwerden lassen sich durch Medikamente oder eine Desensibilisierung abschwächen.
Mönchengladbach – War das Pferd in früheren Zeiten ein wichtiges Nutztier, ist es heutzutage vor allem als Freizeittier sehr beliebt. In Deutschland leiden jedoch einige Menschen an einer Pferdeallergie. Diese kann einzeln auftreten, aber auch zu Kreuzallergien mit anderen Allergieformen, zum Beispiel einer Hunde- oder Katzenallergie, führen. Allergiker müssen das Reiten aber nicht gleich aufgeben, denn es gibt bestimmte Pferderassen, die scheinbar weniger Allergene im Fell tragen als andere und auf die Betroffene daher weniger allergisch reagieren.
Pferdeallergie: Diese Rassen sind Allergiker geeignet
Ähnlich wie bei anderen Tierhaarallergien reagieren Menschen mit einer Pferdehaarallergie nicht auf die Pferdehaare allergisch, sondern vielmehr auf Allergene in Hautpartikeln, Schleimhäuten und Urin der Tiere. Doch entgegen der weitverbreiteten Meinung unter Pferdeliebhabern, gibt es keine Pferde, die völlig allergenfrei sind. So haben Wissenschaftler insgesamt vier verschiedene Pferdeallergene identifiziert. Die Forscher fanden, laut dem Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB), zudem heraus, dass die als „allergikerfreundliche“ beworbene Rasse „American Bashkir Curly Horses“ sogar mehr Allergene, als andere Rassen besitzt. Vielmehr scheinen laut DAAB Isländer, Tinker und Shetland-Ponys zu den Pferderassen mit geringerem Allergiepotenzial zu gehören .
Pferdeallergie: Symptome und Anzeichen
Die Symptome einer Pferdeallergie ähneln denen anderer Tierhaarallergien, wie zum Beispiel einer Katzen- oder Hundeallergie. Typische Beschwerden bei einer Pferdehaarallergie sind:
- Niesen und Schnupfen
- starker Husten
- tränende Augen
- Hautrötungen und Quaddeln
Als Inhalationsallergie betrifft die Pferdeallergie vor allem die Schleimhäute der Atemwege, aber auch die Bindehaut der Augen. Die Stärke der Symptome kann von leicht tränenden Augen und einer juckenden Nase bis hin zu massiven Hautschwellungen und Atemnot reichen. Bei einer hochgradigen Pferdeallergie können sich bei Betroffenen sogar Anzeichen von Übelkeit und Schwindel auftreten. Auch Störungen des Geruchs- und Geschmacksempfindens lassen sich bei Pferdeallergikern feststellen. Die genannten Symptome können sowohl einzeln als auch in Kombination auftreten.
Kinder entwickeln allergische Symptome nicht selten über einen längeren Zeitraum hinweg – auch können sich die Beschwerden mit der Zeit verstärken. Wenn eine Pferdeallergie bereits seit der Geburt besteht, stellen sich die Symptome schon beim ersten Kontakt mit einem Pferd ein. Oftmals reicht zudem das Betreten eines Pferdestalls aus, um Anzeichen einer Allergie zu spüren.
Pferdeallergie: Ursachen und Auslöser
Wie bei anderen Tierallergien wird auch eine Pferdeallergie nicht durch Tierhaare ausgelöst. Die Bezeichnung „Pferdehaarallergie“ ist somit irreführend. Vielmehr lösen spezielle Eiweiße, die sich in den Hautschuppen, im Kot, im Speichel und im Urin der Pferde befinden, die allergische Reaktion aus. Da diese Allergene auch in die Luft gelangen, muss die betroffene Person gar nicht direkt mit dem Tier in Kontakt kommen, um Symptome zu entwickeln. Die allergieauslösenden Eiweiße werden eingeatmet und lösen im Körper des Allergikers ein Überreaktion des Immunsystems aus.
Bereits das Einatmen herumfliegender Haare oder Staubpartikel reicht bei einem Allergiker aus, um die Haut, die Augen und die Atemwege zu reizen. Manche Betroffene zeigen schon beim Betreten eines Pferdestalls Anzeichen einer Pferdeallergie. Die Allergene können zudem in der Kleidung, in Polstermöbeln und in der Wohnung nachgewiesen werden. Vor diesem Hintergrund müssen Pferdeallergiker nicht zwangsläufig selbst reiten, um mit Pferdehaaren in Berührung zu kommen. Es reicht bereits ein entfernter Kontakt zu Reitern oder den Tieren selbst.
Pferdeallergie: Untersuchung und Diagnose
Eine Pferdeallergie wird auf die gleiche Weise wie andere Tierallergien diagnostiziert. In der Regel wird dafür ein sogenannter Haut- oder Pricktest durchgeführt. Dabei gibt der Arzt oder Allergologe (Facharzt für Allergien) verschiedene allergieauslösende Substanzen, wie beispielsweise Tierhaare oder Lebensmittel, auf dem Unterarm des Betroffenen. Im Anschluss wird die Hauf mit einer Lanzette angestochen, sodass die Allergene in die Haut eindringen können. Bei einer gesunden Person kommt es zu keiner Veränderung der Haut. Bei einer allergischen Person stellt sich jedoch nach etwa zwanzig Minuten eine leichte Rötung beziehungsweise Quaddelbildung an der entsprechenden Stelle ein. Sofern der Arzt einen Hautausschlag feststellt, kann er zweifelsfrei eine Allergie gegen Pferde diagnostizieren.
Pricktests werden sowohl von Hausärzten als auch von Allergologen durchgeführt. Zur Verifizierung eines Testergebnisses wird im Einzelfall auch noch ein Bluttest durchgeführt, bei dem die im Blut enthaltenen Antikörper untersucht werden. Bluttests liefern genauere Ergebnisse als Pricktests.
Pferdeallergie: Behandlungsmöglichkeiten
Eine Pferdeallergie als Reiter zu entwickeln, ist höchst unangenehm. Auch wenn die beste Behandlungsmethode einer Pferdeallergie die Kontaktvermeidung zu den Tieren darstellt, ist dies für die meisten Pferdeliebhaber keine Option. Verglichen mit anderen Tierallergien hat eine Pferdeallergie aber zumindest den Vorteil, dass Pferde nicht im Haushalt leben und die Allergene sich somit nicht übermäßig in den eigenen vier Wänden verbreiten können.
Auch durch Medikamente lassen sich die Symptome einer Pferdeallergie in den Griff kriegen. Antihistaminika in Form von Tabletten, Tropfen oder Sprays verhindern eine Überreaktion des Immunsystems. Darüber hinaus helfen Cortison und abschwellende Nasensprays dabei, die Atemwege der betroffenen Personen zu befreien. Zudem gibt es verschiedene homöopathische Behandlungsansätze.
Eine weitere Behandlungsalternative stellt die sogenannte Hyposensibilisierung, auch Desensibilisierung genannt, dar. Dabei werden dem Pferdeallergiker über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren Allergene in steigender Intensität unter die Haut gespritzt oder als Tropfen verabreicht. Mittels Hyposensibilisierung gewöhnt sich das Immunsystem des Betroffenen über die Jahre hinweg an die Allergene, sodass die allergische Reaktion des Körpers allmählich abgeschwächt wird.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.