Symptome bei Allergien: Das sind die häufigsten allergischen Reaktionen
Die Symptome einer Allergie reichen von Hautreizungen bis zum lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock – die häufigsten allergischen Reaktionen im Überblick.
- Abhängig von der Allergie können die allergischen Beschwerden sehr unterschiedlich ausfallen.
- Die Symptome einer Allergie betreffen unterschiedliche Körperbereiche wie beispielsweise Nase, Augen, Haut, Atemwege oder den Magen-Darm-Trakt.
- Verschiedene Behandlungsansätze helfen bei allergischen Beschwerden.
Berlin – Jeder dritte Erwachsene in Deutschland leidet laut Angaben des Robert-Koch-Instituts, dessen Vorsitzender Lothar Wieler (59) ist, unter einer Allergie – die meisten davon unter Heuschnupfen. Aber auch Lebensmittel, Hausstaub und Tierhaare lösen häufig Allergien aus. Die Symptome sind dabei breitgefächert und können abhängig von der allergischen Reaktion völlig unterschiedlich ausfallen. Welche Symptome auftreten und wie stark diese ausgeprägt sind, ist jedoch auch von Person zu Person verschieden. Wer unter einer Allergie leidet, sollte die Anzeichen der Erkrankung richtig einordnen und erkennen – nur so können die allergischen Beschwerden richtig behandelt werden.
Symptome bei Allergien: Welche Reaktionen treten am häufigsten auf?
So unterschiedlich die Auslöser einer Allergien sind, so verschieden sind auch die Symptome, die sie mit sich bringen. Zu den häufigsten allergischen Reaktionen gehören Hautausschläge, Husten, eine laufende Nase, tränende Augen, ein trockener Hals und Asthmaanfälle. Symptome wie Müdigkeit, Durchfall oder Kopfschmerzen zeigen sich ebenfalls bei Betroffenen. Aber auch ein anaphylaktischer Schock kann die Folge einer Allergie sein. In diesem Fall kann eine Allergie lebensbedrohlich werden. Betroffene benötigen sofortige Hilfe, da Organversagen droht.
In der Regel nimmt der Mensch unterschiedliche Stoffe, seien es Bestandteile von Lebensmitteln, Pollen oder Staub, über die Haut, den Magen-Darm-Trakt oder die Schleimhäute auf. Was für gesunde Personen kein Problem darstellt, führt bei Allergikern zu einer Überreaktion des Immunsystems. Der eindringende Stoff wird vom Körper als Gefahr eingestuft, eine Immunabwehrreaktion, die unterschiedliche Symptome mit sich bringt, ist die Folge. Schließlich möchte der Körper die vermeintlich schädlichen Stoffe bekämpfen.
Symptome bei Allergien: Die vier Allergietypen
Je nachdem, auf welche Art und Weise eine Person auf ein Allergen reagiert, werden vier Allergietypen unterschieden. Allergien des sogenannten Typ I treten dabei am häufigsten auf. Synonym wird dieser Allergietyp auch als Soforttyp bezeichnet. Etwa 90 Prozent aller Allergien werden dieser Kategorie zugeordnet, darunter zum Beispiel Allergien gegen Tierhaare, Baumpollen, Nahrungsmittel und Insektengift. IgE-Antikörper, Immunglobuline E, versuchen das Allergen zu bekämpfen. Dabei werden Entzündungsbotenstoffe freigesetzt, die zur Entstehung der Allergiesymptome führen. Bei Allergien des Typ I treten die Symptome innerhalb weniger Minuten bis Stunden auf.

Wesentlich seltener treten die Allergietypen II bis IV auf. Der Allergietyp II steht für die Bildung von Antikörpern gegen Bestandteile eigener Zellen. Zu den häufigsten Reaktionen dieses Typen zählt die Abwehr von roten Blutkörperchen, wenn bei einer Transfusion eine falsche Blutgruppe zum Einsatz kam. Allergien des Typ III gehen mit der Bildung von Immunkomplexen einher, Gefäßentzündungen sind hier charakteristische Reaktionen. Der Allergietyp IV ist auch als Spättypallergie bekannt, da die Symptome hier erst nach 24 bis 72 Stunden auftreten. Kontaktallergien, beispielsweise gegen bestimmte Duftstoffe, zählen zu diesem Typ.
Symptome bei Allergien: Betroffene Körperregionen im Überblick
Die Symptome von Allergien erstrecken sich über unterschiedliche Regionen des Körpers und rufen dort typische Reaktionen hervor. Zu den häufigsten Symptomen zählen:
Körperregion | Symptome |
Magen-Darm-Trakt | Durchfall, Bauchschmerzen, Magenkrämpfe, Übelkeit |
Haut | Hautreizungen, Quaddelbildung, Ausschläge, Nesselsucht, Juckreiz |
Augen | Rötungen, Juckreiz, Schwellungen |
Atemwege | Fließschnupfen, Niesreiz, Schwellungen, Husten, Atemporbleme |
Atypische Symptome | Kopfschmerzen, Müdigkeit |
Symptome bei Allergien: Welche Beschwerden lösen Allergien aus?
Welche Symptome und vor allem in welcher Intensität die Beschwerden auftreten ist häufig von Person zu Person verschieden. Eine juckende Nase, damit einhergehender Niesreiz, Schnupfen und geschwollene Schleimhäute der Nase sind hier die häufigsten Reaktionen bei Heuschnupfen. Diese Reaktionen zeigen sich in der Regel auch bei einer Allergie gegen Hausstaubmilben. Ähnlich ist es bei Kontaktallergien, auch hier zeigt sich meist eine vergleichbare Symptomatik. Typische Anzeichen sind Hautrötungen, Quaddelbildung, Jucken und Brennen der Haut, Schwellungen sowie die Bildung von Bläschen oder Schuppen.
Anders hingegen sieht es bei Lebensmittel- und Tierhaarallergien aus. Hier variieren die Symptome. Bei Lebensmittelallergien können sich sowohl Magenschmerzen und Durchfälle bemerkbar machen als auch Kratzen im Hals, Hautveränderungen, Asthmaanfälle und Schwellungen von Lippen, Zunge und Schleimhäuten. Während viele Lebensmittelallergien mit vergleichsweise milden Symptomen einhergehen, können stark ausgeprägte Formen einen anaphylaktischen Schock auslösen. Die Intensität, in der sich Allergiesymptome zeigen, ist hier also sehr breitgefächert. Ähnlich ist es bei der Tierhaarallergie – Betroffene reagieren dabei nicht auf die Tierhaare selbst, sondern auf ein bestimmtes Protein in den Körperflüssigkeiten der Haustiere. Hier reichen die Symptome von Atemwegsbeschwerden und Asthmaanfällen bis hin zu Schwellungen der Haut.
Symptome bei Allergien: Schwere Allergie-Formen
Insektengift- und Medikamentenallergien gehören zu den schweren Formen der Allergien und können starke Symptome auslösen. Eine Allergie gegen Insektengift kann zu Schwellungen im Gesicht, Schluckbeschwerden, Bauchkrämpfen, Angstzuständen und Hautausschlag führen. Kommt es zu einem anaphylaktischen Schock, können Ohnmacht, Atemnot und Organversagen die Folgen sein.
Bei Medikamentenallergien zeigen sich häufig Symptome wie Hautausschläge und ein Juckreiz im Mund. Hierbei kann es sowohl zu einem milden Verlauf als auch zu einem anaphylaktischen Schock kommen. Einige Medikamentenallergien zeigen sich bereits nach wenigen Minuten, andere hingegen erst nach mehreren Tagen. Die Diagnose eines sogenannten Arzneimittelexanthems ist deswegen nicht immer ganz einfach.
Allergie-Symptome behandeln: Wie ist das möglich?
Wie die Symptome einer Allergie behandelt werden, hängt ganz von der Art und Schwere der allergischen Reaktion ab. Bei Heuschnupfen beispielsweise hilft vielen Patienten eine Desensibilisierung, auch spezifische Immuntherapie genannt. Durch die kontrollierte Gabe kleiner Allergenmengen soll der Körper lernen, bestimmte Stoffe nicht mehr als “feindlich” zu betrachten, sondern eine gesunde Reaktion zu zeigen. Die Desensibilisierung erfolgt über einen Zeitraum von mehreren Jahren und sollte immer mit einem Arzt abgesprochen werden. Der richtige Ansprechpartner für Allergiebeschwerden ist der Allergologe oder der Hausarzt.
Alternativ helfen bestimmte Medikamente, die Symptome einer Allergie zu reduzieren oder zu unterdrücken. Typischerweise kommen hier Antihistaminika zum Einsatz, etwa in Tablettenform oder als Nasenspray. Bei schweren Ausprägungen von Allergien hilft jedoch oft nur, das auslösende Allergen, so weit möglich, zu vermeiden. Das bedeutet konkret zum Beispiel, allergieauslösende Lebensmittel nicht zu essen oder den Kontakt zu Tieren zu meiden.
Symptome eines anaphylaktischen Schocks: Das ist zu tun
Wenn es zu einem anaphylaktischen Schock kommt, ist sofortiges Handeln erforderlich. Diese extreme Reaktion auf ein Allergen ist von unterschiedlicher Dauer und tritt meist innerhalb weniger Minuten ein. Symptome wie starker Blutdruckabfall, Atemnot, Organversagen und Kreislaufstillstand werden innerhalb kürzester Zeit zur Lebensbedrohung. Die meisten Betroffenen tragen ein Notfallset bei sich. Wer Zeuge eines anaphylaktischen Schocks wird, ist dazu angehalten, die Notfallmedikamente zu verabreichen. Meist handelt es sich dabei um Antihistaminika, Kortisonpräparate und einen Autoinjektor mit Adrenalin. Zudem sollte in jedem Fall ein Notarzt hinzugerufen und die betroffene Person beruhigt werden.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.