Tierhaarallergie: Darf ich damit in den Zoo gehen?
Von Allergien gegen Katzen- und Hundehaare haben sicherlich viele schon gehört. Doch auf welche Tiere können Menschen noch allergisch reagieren?
Mönchengladbach – Juckende Nase, tränende Augen, Niesen und Husten – nachgewiesene Tierhaarallergiker kennen ihre Beschwerden in der Regel nur zu gut. Sie können anhand derer häufig darauf schließen, dass das allergieauslösende Tier bzw. dessen Haare und somit Allergene in absoluter Reichweite sind.
Laut Deutschem Allergie- und Asthmaverbund (DAAB) leiden über zehn Prozent der Menschen in Deutschland unter einer Tierhaarallergie – allen voran gegen Katzen- und Hunde-Allergene. Doch es gibt auch andere Tierhaarallergien, die weniger bekannt sind. Woher weiß man, dass man eine Tierhaarallergie hat, sind die Symptome immer die gleichen und was passiert, wenn man die Tiere streichelt?
Tierhaarallergie: Ursachen und Symptome
Am Wochenende mit der Familie und den Kindern in den Streichel-Zoo, das wird schön! Wirklich? Wie sieht es für Menschen aus, die nachgewiesenermaßen an einer Tierhaarallergie leiden oder zumindest vermuten, auf Tierhaare allergisch zu reagieren? Prinzipiell kann jedes Tier mit Fell oder Federn eine Tierhaarallergie auslösen. Dabei sind eigentlich nicht die Haare selbst, sondern bestimmte Eiweiße im Speichel, Schweiß, Talg, Urin, Kot oder in den Hautschuppen der Tiere – sogenannte Allergene – die Ursache für die allergischen Reaktionen beim Menschen.
Wer an einer Tierhaarallergie leidet, zeigt in der Regel ähnliche Symptome wie Pollenallergiker. Und wenn sich unmittelbar beim oder nach dem Kontakt mit einem Tier die typischen Beschwerden wie tränende Augen, Niesen und Husten bemerkbar machen, besteht zumindest ein Verdacht, dass Sie selbst auf Tierhaar-Allergene reagieren oder Ihr Kind davon betroffen ist.
Der Kontakt zum Tier kann direkt erfolgen über Streicheln mit den Händen, die dann die Allergene ins Gesicht, in die Schleimhäute und Atemwege befördern. Oder die allergieauslösenden Stoffe der Tierhaare gelangen indirekt über das Einatmen in den Körper des Betroffenen und lösen zum Teil schwere Reaktionen aus. In seltenen Fällen kann es durch die Allergene zu einem anaphylaktischen Schock kommen.
Tierhaarallergiker reagieren meist auf mehrere Tierarten
Typisch sind sogenannte Kreuzallergien, das heißt, dass Tierhaarallergiker selten nur auf eine einzelne Tierart allergisch sind, vielmehr auf Allergene von zwei oder mehreren Tierarten. Ca. 30 Prozent aller Katzenhaarallergiker sind mindestens auf Allergene einer weiteren Tierart allergisch.
Katzen sind nach wie vor die beliebtesten Haustiere in Deutschland, auch und gerade wegen ihrer besonderen Eigenschaften – besonders bitter ist es dann für die Familien, in der der geliebte, kuschelige Mitbewohner auf vier Pfoten plötzlich gesundheitliche Probleme verursacht. Eine Tierhaarallergie kann sich nämlich auch erst Jahre später entwickeln. Da lohnt es sich, diese Tipps für den Umgang mit Tieren und der eigenen Tierhaarallergie im Alltag zu kennen.
Tierhaarallergie im Zoo: Vorsicht bei Meerschweinchen, Pferd und Vögeln
Nicht nur Katzen und Hunde, auch beispielsweise Pferde, Meerschweinchen, Hamster, Kaninchen, Ratten, Mäuse und nicht zuletzt Ziegen können bei sensiblen Menschen allergische Symptome verursachen. Selbst Vögel verbreiten Allergene in der Luft und lösen bei Allergikern zum Teil starke Hustenanfälle aus.

Noch mehr spannende Gesundheits-Themen finden Sie im kostenlosen 24vita-Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.
Für Tierhaarallergiker, die in den Zoo gehen und wissentlich auf eines der genannten Tiere und dessen Allergene reagieren, ist daher Vorsicht geboten. So könnte es schon ausreichen, dass der Aufenthalt auf dem Zoogelände in der Nähe der Ställe mit Tierhaar-Allergenen ausreicht, um allergische Symptome zu verursachen – ein direkter Kontakt mit Streicheln von Ziegen, Meerschweinchen und Co. ist dann womöglich gar nicht ausschlaggebend.
Tierhaarallergie im Zoo: Mit Medikamenten vorsorgen
Die gute Nachricht: Grundsätzlich steht einem Besuch für Tierhaarallergiker mit Familie im Zoo nichts im Wege! Vorher ist es jedoch ratsam, sich mit entsprechenden Medikamenten auszustatten, um zumindest für die Zeit des Aufenthalts akute Allergiesymptome durch Nasentropfen, Tabletten und einem Antiallergikum bzw. Antihistaminika (Wirkstoffe Desloratadin und Cetirizin) zu lindern. Nach dem Zoo-Aufenthalt empfiehlt es sich, Ihre getragene Kleidung bei mindestens 60 Grad Celsius zu waschen und so von Allergenen zu befreien.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.