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Allergische Reaktion auf Karotten: Auch gekochte Möhren können eine Allergie auslösen

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Von: Laura Knops

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Eine Frau schält Möhren (Symbolbild).
Manche Menschen reagieren allergisch auf Karotten - egal ob roh oder gekocht (Symbolbild). © imago images / photothek

Wer allergisch gegen Karotten ist, sollte auf das Gemüse verzichten. Doch nicht nur roh können die gelben Rüben für unangenehme Beschwerden sorgen, auch gekocht sind sie nicht ungefährlich, wie eine Studie aus Bayreuth zeigt.

Bayreuth – Viele Menschen reagieren auf Nahrungsmittel allergisch. Doch während Allergien gegen Nüsse, Weizen, Milch oder Hühnereiweiß den meisten ein Begriff sind, können auch weniger bekannte Allergene zu unangenehmen Beschwerden führen. Zu den eher selteneren Auslösern einer allergischen Reaktion gehört auch die Karotte. So reagieren manche Menschen beim Verzehr roher Karotten mit allergischen Symptomen wie Hautausschlag, Juckreiz und Atembeschwerden.

Doch egal ob roh oder gekocht, die Allergene in der Karotte gehören zu den stabilsten Proteinen, die in Lebensmitteln zu finden sind. Denn auch wer das Gemüse erhitzt, zerstört nicht oder nur unvollständig die Proteinstrukturen, die diese Reaktion auslösen können. Das haben Wissenschaftler des Lehrstuhls Biochemie an der Universität Bayreuth in einer aktuellen Studie herausgefunden.

Allergie gegen Karotten: Allergene bleiben auch beim Kochen stabil

Die Forscher empfehlen: Wer empfindlich auf die Allergene in der Karotte reagiert, sollte möglichst auf das Gemüse verzichten. Denn unabhängig davon, ob die Karotten roh oder erhitzt, gestampft oder mit anderen Lebensmitteln vermischt wurden, behalten sie ihr allergenes Potenzial.

Im Rahmen der Studie erhitzten die Forscher die sogenannten Isoallergene bis maximal 95 Grad Celsius. Dabei fanden sie heraus, dass Erwärmen bei den Karotten zwar das Allergen - Dau c 1 genannt - ungefährlicher wird. Sinkt die Temperatur jedoch wieder, kehrt das Karottenallergen wieder in seine ursprüngliche - allergieauslösende - Struktur zurück. Neben der Temperatur beeinflusst zudem der Säuregrad die Struktur des Karottenallergens - so konnten bei einem pH-Wert von 3 trotz des vorherigen Erhitzens zumindest einige der allergieauslösenden Strukturen bestehen bleiben.

Allergie gegen Karotten: Kreuzallergien möglich

Nicht selten reagieren Betroffene nicht nur auf Karotten allergisch. So lösen häufig auch Sellerie, Fenchel, Anis, Kümmel und Koriander ähnliche Beschwerden aus. Dahinter kann eine Kreuzallergie gegen Beifußpollen, auch Sellerie-Karotten-Beifuß-Gewürz-Syndrom genannt, stecken.

Bei dieser Form der Allergie gilt ebenfalls: Um die allergischen Symptome zu lindern, sollten Betroffene die allergieauslösenden Substanzen möglichst meiden. Meist treten die Symptome zuerst da auf, wo Betroffene direkt mit den Allergenen in Berührung kommen. Kribbeln im Mund, Kratzen im Hals, ein pelziges Gefühl auf der Zunge, aber auch Fließschnupfen, juckende Augen und Hustenreiz treten häufig auf.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden. 

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