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Wasserurtikaria: Kann man auf Wasser allergisch reagieren?

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Von: Jasmina Deshmeh

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Eine Frau hält ihre nackten Füße dicht über Wasser (Symbolbild)
Weltweit gibt es einige wenige Menschen, die auf den Kontakt mit Wasser mit Hautausschlag reagieren (Symbolbild) © Cavan Images/imago-images

Bei einer Wassernesselsucht reagiert die Haut auf Wasserkontakt mit Schwellungen, Juckreiz und Rötungen. Das steckt hinter dem ungewöhnlichen Krankheitsbild.

Wien – Wasser begegnet uns praktisch überall: Beim Duschen, beim Kochen, durch Regen und den eigenen Schweiß. Die Vorstellung Wasser nicht zu vertragen, ist also wahrlich ein Horror. Doch tatsächlich gibt es das: Weltweit sind zwar nur sehr wenige Menschen von der sogenannten „Wasserurtikaria“ (auch „Wassernesselsucht“ oder „aquagene Urtikaria“) betroffen, diese Patienten reagieren aber mit teils heftigen Abwehrreaktionen und sind in ihrem Alltag extrem eingeschränkt.

Wasserurtikaria: Das sind die Symptome

Die Symptome der Wasserurtikaria erinnern ein wenig an Brennnessel-Quaddeln. Meist entwickeln Betroffene etwa eine Viertelstunde nach dem Wasserkontakt kleine weiße Papeln, die von Juckreiz begleitet werden. Auch Rötungen, Ausschläge und tiefe Schwellungen (sogenannte Angioödeme) können auftreten. Laut dem Urtikariaverband sind vor allem die oberen Extremitäten betroffen. Besonders bei Schwellungen im Bereich des Halses ist Vorsicht geboten, da sie die Atemwege behindern und zu akuter Luftnot führen können. Eine Urtikaria kann Betroffene im Alltag stark einschränken und die Lebensqualität erheblich mindern. Bei einigen Betroffenen verschwindet die Krankheit irgendwann, andere leiden ein Leben lang daran.

Wasserurtikaria: Was ist die Ursache?

Obwohl es sich bei Nesselsucht um eine weltweit verbreitete Hautkrankheit handelt, sind die Ursachen schwer zu identifizieren. Die Wasserurtikaria zählt zu den induzierbaren Urtikaria, also den Urtikaria, die einen bestimmten Auslöser haben (in dem Fall Wasser). Einige Betroffene reagieren nur auf bestimmte Wassersorten (etwa Meerwasser), anderen bereiten alle Wasserarten Probleme. Neben Wasser sind Wärme, Kälte, Anstrengung, Sonnenlicht oder auch Druck auf der Haut als Auslöser der Hautreaktionen bekannt.

Dabei werden sogenannte Mastzellen in der Haut stimuliert, die entzündungsfördernde Botenstoffe (Histamin) freisetzen. Histamin führt zu einer Erweiterung der Blutgefäße und lässt ihre Wände durchlässiger werden. Es kommt zu Wasseransammlungen, unter der Haut bilden sich Quaddeln. Hinzu kommt, dass sich die Botenstoffe an Nervenfasern binden und unangenehmen Juckreiz oder ein Brennen auslösen.

Wasserurtikaria: Diagnose und Behandlung

Zur Diagnose der Wasserurtikaria wird der Arzt den Patienten zunächst ausführlich zur Krankengeschichte befragen: seit wann bestehen die Beschwerden? Sind Allergien, Unverträglichkeiten oder andere chronische Krankheiten bekannt? Werden regelmäßig Medikamente eingenommen (zum Beispiel Schmerzmittel)? Um eine Chlorallergie auszuschließen, kann ein Allergietest durchgeführt werden. Besteht weiterhin der Verdacht auf die Wasserurtikaria, kann eine wassergetränkte Kompresse auf der Haut Klarheit bringen. Zeigen sich als Reaktion die typischen Symptome, gilt der Verdacht als bestätigt.

Meist bilden sich die Quaddeln auch ohne Behandlung nach einigen Stunden wieder zurück. Je nach Ausmaß der Beschwerden können die Symptome aber auch mit Antihistaminika behandelt werden. Da es sich bei der Wasserurtikaria um eine induzierbare Urtikaria handelt, ist es außerdem ratsam, den Auslöser wann immer es geht zu meiden. Im Alltag helfen dabei:

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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