Augenflimmern: Diese Ursachen können hinter leuchtenden Punkten beim Sehen stecken

Augenflimmern kann viele Gründe haben und ist häufig harmlos. In jedem Fall sollten sich Betroffene aber zeitnah von einem Arzt untersuchen lassen.
Salzburg – Durch unsere Augen nehmen wir unsere Umwelt täglich wahr. Umso verständlicher ist es, dass plötzlich auftretende Sehstörungen uns Angst machen. Sie können so vielfältig sein, wie die ihnen zugrunde liegenden Ursachen, die von relativ harmlosen Veränderungen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen reichen. Ein häufig auftretendes Phänomen unter den Sehstörungen ist Augenflimmern. Was es damit auf sich hat, erklären wir hier.
Augenflimmern: Diese Ursachen können hinter leuchtenden Punkten beim Sehen stecken
Augenflimmern tritt meist am Rande des Sichtfelds in Form von kleinen flimmernden und sich bewegenden Punkten auf. Es kann kurzzeitig oder für eine längere Zeit anhalten, beidseitig oder nur an einem Auge auftreten und unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Bei manchen Menschen kommt es ganz abrupt, bei anderen steigert es sich langsam.
Für Betroffene ist Augenflimmern vor allem eines: Störend, stressig und sehr unangenehm.* Dabei handelt sich um keine eigenständige Krankheit, sondern vielmehr um ein Symptom, das potenziell auf verschiedene Krankheiten hindeuten kann. Treten die Beschwerden zum ersten Mal auf, sollten Betroffene deshalb zeitnah zum Augenarzt gehen, um die Ursache abzuklären.
Augenflimmern: Mögliche Anzeichen von Migräne
Flimmert es plötzlich im Sichtfeld, kann es sich um erste Anzeichen einer sogenannten „Aura“ handeln, durch die sich eine Migräneattacke ankündigt. Dabei handelt es sich um ein neurologisches Symptom, auf das in den meisten Fällen Kopfschmerzen folgen. Die Aura kann aber auch ohne Kopfschmerzen auftreten und wird auch als Augenmigräne (ophthalmische Migräne) bezeichnet. Manchmal kommen zu dem Augenflimmern auch Lichtblitze und Sichtfeldausfälle hinzu. In der Regel verschwindet die Augenmigräne nach 15 bis 30 Minuten wieder und hinterlässt keine bleibenden Schäden.
Augenflimmern: Stress und Überanstrengung
Weitere mögliche Ursachen für kurzzeitiges Augenflimmern sind laut der Ärztekammer Salzburg:
- Nährstoffmangel
- Übermüdung
- Unterzuckerung
- Kreislaufstörungen
- Stress
- Überanstrengung der Augen – beispielsweise durch langes Arbeiten am Computer
Oft führen Ruhe, gedämpftes Licht und kalte Kompressen auf den Augen in diesen Fällen zu einer Besserung der Beschwerden. Hat sich das Augenflimmern nach einer halben Stunde nicht beruhigt oder sind weitere Sehstörungen dazugekommen, gilt aber auch hier: Schnell zum Arzt gehen und die Ursache abklären lassen.
Augenflimmern: Bei diesen Symptomen ist Vorsicht geboten
Vorsicht ist dagegen bei Symptomen wie Blitzregen, Rußregen (vielen kleinen schwarzen Punkten) oder wandartigen Schatten im Sichtfeld geboten. Sie können auf eine Netzhautablösung hindeuten, die einen medizinischen Notfall darstellt und unbehandelt zur Erblindung führt. Bei einer Netzhautablösung löst sich die Netzhaut von der darunterliegenden Schicht ab und wird folglich nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt, wodurch ihre Zellen absterben. Sie kommt relativ selten vor und betrifft vor allem Menschen im mittleren und höheren Lebensalter – kann aber auch Jüngere treffen, zum Beispiel als Folge von Augenverletzungen. Der Augenarzt kann eine Netzhautablösung durch eine Untersuchung des Augenhintergrundes diagnostizieren und mithilfe von Laserbehandlungen oder (wenn sie sich bereits abgelöst hat) durch eine Operation therapieren.
Weitere ernsthafte Erkrankungen, die sich durch Augenflimmern äußern können, sind:
- Eine Aderhautentzündung (Choroiditis): Sie entsteht oft ohne erkennbaren Grund und sollte frühzeitig behandelt werden, um Folgeschäden zu vermeiden
- Diabetes: Schäden an der Netzhaut bleiben bei Diabetes häufig lange Zeit unbemerkt, können aber sogar bis zur Erblindung führen. Regelmäßige Kontrollen der Augen sind deshalb wichtig
- Durchblutungsstörungen der Gehirngefäße, etwa nach einem Schlaganfall
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Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.