1. 24vita
  2. Krankheiten

Zu viel Fettgewebe? Bauchumfang kann zeigen, ob es gefährlich ist

Erstellt:

Von: Judith Braun

Kommentare

Bauchspeck kann zu verschiedenen Krankheiten führen und gilt deshalb als gefährlich. Auch schlanke Menschen können darunter leiden.

Übergewicht oder bereits überschüssige Pfunde können echte Krankmacher sein. Auf Dauer drohen dadurch beispielsweise Diabetes, Bluthochdruck und Arthrose. Nicht jedes Körperfett birgt allerdings ein Gesundheitsrisiko. Es kommt darauf an, wo es am Körper sitzt: Das sogenannte viszerale Fettgewebe befindet sich im Bauchraum, umhüllt die inneren Organe und macht den Medizinern mehr Sorge als das als harmlos geltende Unterhautfettgewebe. Je nachdem, wie groß der Bauchumfang ist, raten Experten daher dringend zum Abnehmen.

Bauchfett verlieren: Ab wann es gefährlich ist und Sie abnehmen sollten

Bild zeigt Bauch von Person
Das viszerale Fettgewbe im Bauchraum umhüllt Organe und kann zu verschiedenen Krankheiten führen. Auch schlanke Menschen können davon betroffen sein. © AndreyPopov/IMAGO

Körperfett verfügt über eine Speicherkapazität, die vor allem für unsere Vorfahren überlebenswichtig war. Denn unser Körper kann überschüssige Nahrungsenergie aus zum Beispiel unverbrauchten Kohlenhydraten in Speicherfett umwandeln und so Kalorienvorräte zunächst im Unterhautfettgewebe – auch subkutanes Fett – für schlechte Zeiten einlagern. Dadurch ist Körperfett nicht an sich schlecht oder nutzlos. Allerdings werden bei einem Kalorien-Überfluss weitere Depots im Bauchraum angelegt, wo das Körperfett die Organe umhüllt. Außerdem kann sich das Fett auch in den Muskelzellen, in Knochen und in Organen wie Herz oder Leber ansammeln und schließlich zum Beispiel zu einer Fettleber führen.

Das viszerale Fettgewebe im Bauchbereich stellt Botenstoffe und Hormone her. Dabei können viele Botenstoffe aus dem Bauchbereich Krankheiten wie entzündliche Darmerkrankungen, Bluthochdruck, Asthma oder Schuppenflechte begünstigen und tief in den Stoffwechsel eingreifen. So stellt das Viszeralfett zum Beispiel das Hormon Leptin her, welches dem Gehirn mitteilt, wenn wir satt sind. Bei einer Überproduktion reagiert das Gehirn jedoch weniger. Dadurch geht das Sättigungsgefühl verloren, wir essen mehr und es sammelt sich immer mehr Viszeralfett an. Ein Teufelskreis entsteht. Da die Hauptursache für Bauchfett in einer ungesunden Lebensweise liegt, kann man mit der richtigen Ernährung das Bauchfett wieder loswerden und ganz nebenbei auch noch abnehmen.

Noch mehr spannende Gesundheits-Themen finden Sie im kostenlosen 24vita-Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.

Bauchfett verlieren: Bauchumfang zeigt, ob es gefährlich ist

Auch Menschen mit normalem Körpergewicht können unter krankmachenden Fettgewebe leiden. Sogenannte Apfeltypen mit dünnen Beinen und einer runden Körpermitte gelten als gefährdet. Mediziner bezeichnen sie als die „schlanken Kranken“, da sich bei ihnen gefährliche Fettansammlungen im Bauchraum verstecken können. Im Gegensatz dazu gelten Menschen mit einer birnenförmigen Figur (Fettpolster lagern sich eher Beinen und Po an) als weniger gefährdet.

Um zu erkennen, ob Ihr Bauchfett gefährlich ist, können Sie Ihr Krankheitsrisiko von einem Arzt mithilfe einer Bioelektrischen Impedanzanalyse (BIA) untersuchen lassen oder es selbst zuhause überprüfen. Dafür benötigen Sie ein einfaches Maßband, mit dem Sie Ihren Bauchumfang messen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät dabei ab folgendem Bauchumfang dringend zum Abnehmen:

Laut Ernährungsmediziner Dr. Matthias Riedl gegenüber dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) beginnt die Gefahrenzone jedoch schon früher: „ab 80 Zentimeter Bauchumfang bei Frauen und ab 94 Zentimeter bei Männern“. Kommen hierbei noch Beschwerden wie Arthrose, Prädiabetes und hoher Blutdruck hinzu, ist es höchste Zeit, sein Bauchfett zu reduzieren.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

Auch interessant

Kommentare