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Schilddrüse: L-Thyroxin wirkt schlechter, wenn Sie gleichzeitig Blutdruck-Senker nehmen

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Von: Natalie Hull-Deichsel

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Hoher Blutdruck und Schilddrüsenunterfunktion müssen so gut wie immer medikamentös behandelt werden. Vorsicht ist bei gleichzeitiger Einnahme beider Präparate geboten.

Es kann bis zu mehrere Wochen und Monate dauern, bis ein Patient mit der richtigen Wirkstärke des Schilddrüsenmedikaments L-Thyroxin eingestellt ist. Die passende Dosis hängt von verschiedenen Faktoren ab, beispielsweise Alter, Körpergewicht und Vorerkrankungen. Menschen mit bestimmten Krankheiten wie Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen, Epilepsie und hohem Blutdruck sollten in enger Abstimmung mit ihrem Arzt gerade zu Beginn der Therapie das Hormon vorsichtig dosieren. Doch nicht nur Erkrankungen können die Schilddrüse und das Hormon Thyroxin beeinflussen, auch Nahrungsmittel wie Kaffee oder Mineralwasser mit hohem Calcium-Gehalt sowie Zink und Magnesium sind in Kombination mit dem Schilddrüsenmedikament vorsichtig zu genießen. Und auch bei bestimmten Medikamenten, die zeitgleich eingenommen werden, sollten Sie auf die Wechselwirkungen mit Thyroxin achten.

Schilddrüsenbehandlung: Wirkung von Thyroxin wird durch Blutdruckmedikamente vermindert

Frau mit einem Blister Tabletten schaut in den Beipackzettel.
Die Wirkung von Thyroxin ist durch gleichzeitige Einnahme blutdrucksenkender Mittel wie Betablocker vermindert, siehe Hinweis im Beipackzettel. (Symbolbild) © DC_2/Imago

Wirft man einen Blick in den Beipackzettel des verschriebenen L-Thyroxin-Hormonpräparats, so ist erwähnt, dass es mit hormonellen Verhütungsmitteln wie der Pille und Blutdrucksenkern zu Wechselwirkungen kommen kann. Gerade Betablocker, insbesondere die älteste klinische Form Propranolol als blutdrucksenkendes Arzneimittel, hemmen die Umwandlung von Levothyroxin in die wirksamere Form Liothyronin und kann somit die Wirkung von L-Thyroxin vermindern.

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Nehmen Sie ein Präparat gegen hohen Blutdruck ein und werden gleichzeitig mit Thyroxin für die Schilddrüse behandelt, sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Arzt. So kann abgewogen werden, wie die Thyroxin-Dosis bestimmt wird, in Abhängigkeit zu dem Blutdrucksenker. Bei gemeinsamer Einnahme von blutdrucksenkenden Mitteln wie Betablockern und Thyroxin sollte die Schilddrüsenfunktion anhand der Laborwerte regelmäßig überprüft werden.

Wie intensiv Ihr L-Thyroxin bei Ihnen wirkt, hängt auch von der Zusammensetzung des jeweiligen Präparats ab, so die Apotheken Umschau. Experten raten allerdings davon ab, verschiedene Thyroxin-Arzneien mehrfach zu wechseln. Sollte es in Absprache mit Ihrem Frauenarzt oder Endokrinologen dennoch sinnvoll sein, gilt es, den TSH-Wert der Schilddrüse engmaschig kontrollieren zu lassen. Bei gesunden Erwachsenen liegt der TSH-Wert der Schilddrüse im Serum zwischen 0,40 und 4,0 mU/l – bei Kindern und Jugendlichen ist er häufig höher.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

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