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Krebs-Bluttests in der Früherkennung: Testergebnisse sind nicht verlässlich, aber in der Therapie hilfreich

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Von: Juliane Gutmann

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Wird Krebs frühzeitig erkannt, stehen die Heilungschancen gut. Denn je zeitiger die Behandlung einsetzt, desto besser. Bluttests geben allerdings keine verlässliche Information.

Mithilfe einer Blutanalyse kann man feststellen, wie es um den Cholesterinspiegel steht. Auch ein Mineralstoff- oder Vitaminmangel wie Eisenmangel oder Vitamin-D-Mangel wird mittels eines Blutbilds nachgewiesen. Und auch über einen erhöhten Leukozyten-Spiegel, der auf eine entzündliche Krankheit im Körper hinweist, geben Bluttestergebnisse Aufschluss.

Ein großes Blutbild kann auch Krankheiten anzeigen. Blutarmut oder chronische Infektionen zählen dazu. Ein Mediziner erkennt anhand der Werte auch, ob organische Probleme vorliegen, zum Beispiel der Nieren oder der Leber. Es gibt auch sogenannte Krebsmarker im Blut, die Anzeichen einer Krebserkrankung sind. Also kann ein Bluttest eine Krebskrankheit anzeigen? So einfach ist es nicht.

Bislang entwickelte Bluttests zur Krebsfrüherkennung sind fehlerhaft

Ergebnisse einer Blutuntersuchung durch die Lupe betrachtet, kleines Blutbild
Die Blutanalyse zeigt unter anderem, ob die Anzahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) im Blut erhöht sind. © R. Rebmann/Imago

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Es wird weltweit Forschung betrieben, um verlässliche Bluttests zur Krebsfrüherkennung zu finden. Doch bislang ist es nicht gelungen, einen solchen Test erfolgreich zu entwickeln. Das Problem: Die bislang getesteten Bluttests haben in Versuchen zu häufig falsch Alarm geschlagen oder zu viele Krebskrankheiten übersehen, informiert das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz). „Für die bisher untersuchten Bluttests gilt: Es gibt keinen Test, der (...) sich daher nachgewiesenermaßen zur bevölkerungsweiten Früherkennung eignet“, informiert das dkfz weiter.

Zu häufig war es zu Fällen gekommen, in welchen Tests eine Krebserkrankung angezeigt hätten, obwohl diese gar nicht vorlag. Nicht nur diese „falsch-positiven“ Ergebnisse, sondern auch „falsch-negative“ Testergebnisse kamen vor.

Keine sichere Früherkennung mithilfe von Bluttests, aber therapeutischer Einsatz möglich

Einen für jeden anwendbaren Bluttest, der zuverlässig genug Krebs anzeigt, gibt es zwar bislang nicht. Es werden dem dkfz zufolge jedoch bereits mehrere Bluttests in Studien untersucht. Wann und ob diese Marktreife erhalten, bleibt abzuwarten.

In der Krebstherapie haben Blutanalysen allerdings einen wichtigen Stellenwert. So kommen die sogenannten Liquid Biopsy-Verfahren, wie die Blutanalyse auch genannt wird, in der Krebstherapie zum Einsatz. Etwa bei der Therapieplanung, um zu prüfen, ob die Krebstherapie anspricht oder um einen Rückfall frühzeitig zu erkennen.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion leider nicht beantwortet werden.

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