Corona: Intensivstation trotz Booster – RKI liefert Erklärung

Trotz Booster-Impfung landen immer mehr Covid-19-Patienten auf Intensivstationen. Laut RKI ist die Wirksamkeit der Impfstoffe dennoch hoch.
Berlin – Immer mehr Geboosterte haben schwere Covid-19-Verläufe und müssen auf Intensivstationen behandelt werden. Das geht aus einem aktuellen Wochenbericht vom 3. März des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor. Das heißt allerdings nicht, dass die Impfung nicht wirkt. Das RKI erklärt, warum es zu dem Anstieg der Intensivbehandlungen trotz Booster kommt.
Corona: Trotz Booster auf Intensivstation - RKI liefert Erklärung
Laut RKI-Bericht nahm der Anteil der Geboosterten auf Intensivstationen in den letzten Wochen stetig zu. Im Zeitraum vom 31. Januar bis 27. Februar 2022 hatten 31,9% (Daten von KW 5 bis 8) der Intensivpatienten bereits eine Boosterimpfung erhalten. Damit entsprachen sie fast dem Anteil der Ungeimpften (34,3 %), die ebenfalls eine Intensivbehandlung benötigten. Das RKI bezog sich dabei auf Daten des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi). Die Intensivmediziner verzeichneten in diesem Zeitraum (von Kalenderwoche 5 bis 8) den Impfstatus von 5252 Covid-Patienten auf Intensivstationen.
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Corona-Bericht des RKI betont Wirksamkeit der Impfstoffe
Dieses Ergebnis stellt laut dem Bericht des RKI allerdings keinen Grund dar, um an die Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe infrage zu stellen. Es müsse demnach immer auch die Altersverteilung der Intensivpatienten sowie die Entwicklung der allgemeinen Impfquote der Bevölkerung berücksichtigt werden. Außerdem wächst mit der Anzahl von Geimpften eben auch die Anzahl der Impfdurchbrüche.
Denn trotz ihrer hohen Wirksamkeit können die Vakzine nicht alle Infektionen bei Geimpften oder sogar Geboosterten verhindern. Impfungen sorgen jedoch dafür, dass Infektionen und schwere Verläufe seltener auftreten. Zudem steigt mit der Höhe der Impfquote eben auch die Wahrscheinlichkeit von sogenannten Impfdurchbrüchen, von denen besonders Risikogruppen betroffen sind*. Das bedeutet, dass auch Geimpfte an Covid-19 erkranken können. Gleichzeitig heißt das laut „Focus Online“: Wenn die Gruppe der Geimpften größer ist als die der Ungeimpften, wie es aktuell in Deutschland der Fall ist, und in beiden Gruppen gleich viele Menschen auf Intensivstationen behandelt werden müssen, dann sind anteilig weniger Menschen mit Impfung davon betroffen.
Je höher die Fallzahl, desto höher die Wahrscheinlichkeit für eine Infektion – trotz Impfung
Die Wahrscheinlichkeit, sich trotz Impfung mit Corona zu infizieren, ist natürlich auch höher, wenn es mehr Corona-Fälle gibt. Somit steigt die absolute Zahl der Impfdurchbrüche mit den absoluten Fallzahlen. Nimmt die Zahl der Infektionen ab, dann sinkt auch die Wahrscheinlichkeit für eine Infektion und damit die absolute Zahl der Infektionen. In den letzten beiden Jahren der Pandemie nahmen die Infektionen vor allem in den wärmeren Monaten ab. Für 2022 prognostizierte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach unlängst jedoch eine Sommerwelle.
„Eine hohe Anzahl aktiver Fälle und eine relativ hohe Impfquote können also dazu führen, dass die Zahl der Impfdurchbrüche steigt. Dann nimmt auch die Wahrscheinlichkeit zu, dass unter den Personen, die mit einer Sars-CoV-2-Infektion ins Krankenhaus eingeliefert werden, auch geimpfte Personen sind“, erklärt das RKI schließlich in seinem Bericht. Manche Menschen stecken sich trotz Corona-Kontakt nicht mit dem Virus an. Dabei spielen mehrere Faktoren eine Rolle. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.