Corona-Gefahr: Spätfolgen auch bei mildem Verlauf möglich
Omikron ist mittlerweile als Corona-Virusvariante bekannt, die milde Krankheitsverläufe verursacht. Dennoch können Organe geschädigt werden.
Omikron ist zwar das kleine „o“ des griechischen Alphabets, es hat aber dafür eine große Wirkung, was die Ansteckung und Ausbreitung von Corona angeht. Und auch Spätfolgen bei den Betroffenen sind möglich – beispielsweise für Herz und Leber – selbst wenn eine Infektion mit Omikron in vielen Fällen weniger dramatisch verläuft.
Corona-Gefahr: Spätfolgen auch bei mildem Verlauf möglich

„Wir haben deutliche Hinweise, dass gerade jetzt bei Omikron der Immunschutz nach einer Infektion nicht besonders hoch ist“, äußerte sich Professor Dr. med. Clemens Wendtner, Chefarzt der Infektiologie in München im Interview gegenüber der Augsburger Allgemeinen. Und wie verhält es sich mit Langzeitfolgen nach einem milden Verlauf durch eine Omikron-Infektion? Wissenschaftlicher beschäftigen sich intensiv mit dem Thema Long Covid, dessen Auswirkungen noch nicht gänzlich absehbar sind. Doch was sich bereits zeigt, ist, dass durchaus auch ein Risiko für Patienten mit mildem Krankheitsverlauf besteht.
Auch wenn eine Infektion mit Omikron relativ mild verlaufen ist, kann es zu Spätfolgen kommen. Experten stellen fest, dass es etliche Patienten gibt, die nach der Genesung über Atemlosigkeit und Erschöpfung klagen. Prof. Dr. Tobias Huber, vielfach ausgezeichneter Nierenspezialist, und sein Forscherteam konnten bereits für andere Virusvarianten von Corona in einer Studie am Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf Auffälligkeiten bzw. Veränderungen an Organen nachweisen: Noch zehn Monate nach einer milden Infektion waren diese an Lunge, Herz und Niere zu erkennen. Zudem deuteten die Studienergebnisse auf ein erhöhtes Risiko hin, eine Beinvenenthrombose zu entwickeln.
Corona und Long Covid: Risiko für Herz- und Lebererkrankungen
Experten wissen mittlerweile auch, dass eine Coronavirus-Infektion eine Herzmuskelentzündung zur Folge haben kann. Auch die Leber kann durch Covid in Mitleidenschaft gezogen werden. Nicht nur das Forscherteam um Professor Huber zeigte anhand der im Fachmagazin „Nature Metabolism“ veröffentlichten Studie, dass eine Corona-Erkrankung die Leber bei mildem Verlauf schädigen kann. Auch ein Forscherteam rund um Prof. Dr. Barbara Kaltschmidt an der Fakultät für Biologie der Universität Bielefeld, beschäftigte sich in einer umfangreichen Studie mit den Folgen einer Corona-Infektion für die Leber auf zellulärer Basis.
Corona und Long Covid: Gehirn kann durch Virus Schaden nehmen
Welche schwerwiegenden Auswirkungen Corona für das menschliche Gehirn haben kann, zeigen Ergebnisse einer Studie von März 2022 aus England: Bereits nach mildem Krankheitsverlauf mit der Corona-Alpha-Variante konnten Veränderungen in der schwarzen Substanz, der sogenannten Substantia nigra, nachgewiesen werden. Zudem war die Größe bzw. der Umfang des Gehirns verändert, als wäre es in gewisser Weise geschrumpft. Ob diese Schäden dauerhaft sind, konnte in der Studie nicht festgestellt werden, dazu sind weitere Untersuchungen nötig.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.