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Corona: Long Covid trifft Frauen und Männer unterschiedlich

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Von: Judith Braun

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Wer unter Long Covid leidet, hat noch lange nach einer Corona-Infektion mit ihren Auswirkungen zu kämpfen. Männer und Frauen trifft es jedoch anders.

Für viele Corona-Erkrankte ist das Leiden nach einer Infektion noch längst nicht vorbei. Konzentrationsschwierigkeiten, körperliche Erschöpfung und Geschmacks- und Geruchsstörungen können Langzeitfolgen von Covid-19 sein. Die Symptome des sogenannten Long-Covid-Syndroms ähneln dabei stark denen einer Diabetes-Erkrankung. Allerdings unterscheiden sich die Anzeichen einer aktuellen Untersuchung zufolge wohl unter den Geschlechtern.

Corona: Long Covid trifft Frauen und Männer unterschiedlich

Frau mit Corona-Maske lehnt an ein Fenster.
Frauen leiden häufiger unter Fatigue als Männer. © Seva Levytsky/Imago

Für die im Fachmagazin The Lancet veröffentlichte Studie untersuchten Forscher der Charité Berlin und des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, die Long-Covid-Symptome. Dabei stellten sie bei der Auswertung der Daten von rund 1.000 nachweislich Infizierten einen Unterschied zwischen Frauen und Männern fest. Demnach sind beispielsweise Frauen häufiger vom chronischen Erschöpfungssyndrom (ME/CFS), auch Fatigue genannt, betroffen.

Insbesondere jüngere Frauen im Alter von 18 bis 24 Jahren zeigten diese Beschwerden. Von den Studienteilnehmern litten insgesamt 19 Prozent der Infizierten unter dem Syndrom. Fatigue-Patienten fühlen sich schnell erschöpft und leiden unter einem starken Schwächegefühl. Dadurch fällt es ihnen oftmals über Wochen oder Monate schwer, ihrem Job und Alltagstätigkeiten, wie zum Beispiel Einkaufen und Putzen, nachzugehen. Laut Prof. Walter Maetzler, dem stellvertretendem Direktor der Klinik für Neurologie des UKSH und einer der Studienleiter, zeigte sich jedoch, dass das Fatigue-Syndrom weniger stark ausgeprägt ist, je länger die Krankheit zurückliegt. Das wiederum bedeutet, dass die Beschwerden mit der Zeit zurückgehen sollten.

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Long Covid: Frauen leiden häufiger unter Fatigue, Männer unter Gedächtnisstörungen

Im Gegensatz zu Frauen leiden Männer laut der Studie häufiger unter kognitiven Einschränkungen wie Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen. Insgesamt zeigten sich die Symptome bei 27 Prozent der Infizierten, wobei diese vermehrt bei älteren Männern auftraten. „Für uns ist nun interessant, ob die kognitiven Defizite dauerhaft bestehen bleiben, oder ob sie sich zurückbilden. Auch ist die Frage offen, ob durch eine Sars-Cov-2-Infektion Demenzen bei Älteren früher auftreten“, so Maetzler.

Außerdem stellten die Wissenschaftler fest, dass die Hälfte der Patienten zwischen 25 und 54 Jahren unter beiden Symptomen, also kognitiven Störungen und Fatigue, litten. Allerdings traten beide Symptome gleichzeitig nur bei wenigen der Älteren auf. Die Forscher vermuten deshalb, dass die beiden weit verbreiteten Corona-Langzeitfolgen durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst werden.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

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