Corona-Folge: PIMS-Syndrom tritt ausschließlich bei Kindern auf
Lange anhaltendes Fieber, Bauchschmerzen oder gar Herzprobleme können Symptome des PIMS-Syndroms sein. Es trifft ausschließlich Kinder nach einer Corona-Infektion.
Auch Kinder können sich mit dem Coronavirus infizieren und an Covid-19 erkranken. Meistens haben sie dann jedoch einen milden Verlauf. Von Langzeitfolgen wie Long Covid sind sie ebenfalls seltener betroffen als Erwachsene. Dennoch können auch sie unter Folgeerkrankungen einer Corona-Infektion leiden. Immer häufiger treten Fälle des sogenannten PIMS-Syndroms („Paediatric Inflammatory Multisystem Syndrome“) auf, bei dem es sich um eine seltene Entzündungskrankheit handelt, die bislang ausschließlich Kinder traf.
Corona-Folge: PIMS-Syndrom tritt ausschließlich bei Kindern auf

Seit Beginn der Pandemie wurden in Europa – darunter auch in Deutschland – Fälle des PIMS-Syndroms gemeldet. Die Hauptsymptome eines PIMS-Syndroms sind Bauchschmerzen und Durchfall sowie lange andauerndes Fieber. Zudem leiden manche Kinder unter Hautausschlägen im Intimbereich und an den Handinnenflächen, unter Bindehautentzündung oder sogar unter Herzproblemen. Es wird vermutet, dass es sich beim PIMS-Syndrom um eine Folgeerkrankung von Corona handelt.
Das Multi-Entzündungssyndrom entsteht vermutlich durch eine Überreaktion des kindlichen Immunsystems auf Viren. Da auch bei Erwachsenen eine Corona-Infektion eine Überreaktion des Immunsystems auslösen kann, hält das „Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten“ (ECDC) einen Zusammenhang zwischen dem PIMS-Syndrom bei Kindern und einer Infektion mit Sars-CoV-2 für plausibel. So wurden außerdem bei einer im Juni 2020 im Fachmagazin „Journal of the American Medical Association“ veröffentlichten Studie bei 90 Prozent der am PIMS-Syndrom erkrankten Kinder Antikörper gegen das Coronavirus nachgewiesen.
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PIMS-Syndrom nach Corona-Infektion: Worauf Eltern bei ihren Kindern achten sollen
Das PIMS-Syndrom trat bei einigen der betroffenen Kinder etwa vier Wochen nach einer überstandenen Covid-19-Erkrankung auf. “Die neue Erkrankung PIMS-TS ist äußerst selten, kann ein Kind jedoch sehr krank machen”, so Hauptautorin Dr. Elizabeth Whittaker vom Imperial College London zu Beginn der Pandemie. Bei einigen der kleinen Patienten sei die vorangegangene Coronavirus-Infektion allerdings so mild verlaufen, dass sie gar nicht bemerkt wurde.
Eltern müssen deshalb nicht in Panik geraten. Es handelt sich um eine seltene Krankheit handelt, die mit Immunglobulin gut zu behandeln ist. Sollte Ihr Kind allerdings nach einer überstandenen Corona-Infektion unter Bauchschmerzen und hohem Fieber leiden, sollten Sie einen Arzt konsuliteren, um Ihr Kind auf das PIMS-Syndrom hin untersuchen zu lassen. Laut der Immunologin Dr. Juliy Kenny besteht unbehandelt das Risiko von Komplikationen bei schwer erkrankten Kindern. Bei frühzeitiger Diagnose und Behandlung sei das Ergebnis jedoch sehr gut.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.