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Achtung vor Langzeitfolgen nach Corona: Hoher Ruhepuls birgt Gefahr für Herzinfarkt

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Von: Natalie Hull-Deichsel

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Im Rahmen einer Untersuchung zu Langzeitfolgen konnten Forscher ersehen, dass der Ruhepuls nach einer Corona-Infektion bei der Mehrheit der Personen zu hoch ist. Dadurch steigt das Risiko für Herzinfarkt.

Corona ist ein tückisches Virus, das auch schwere Krankheitsverläufe mit sich bringen kann. Selbst junge Menschen leiden häufig noch Monate nach der Covid-Erkrankungen an Komplikationen und damit verbundenen Folgen. Der deutsche Physiker Professor Dirk Brockmann und Dr. Marc Wiedermann der Humboldt-Universität und dem Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin entwickelten eine App, anhand derer Werte zum Ruhepuls, Schritte und Herzfrequenz nach einer Corona-Infektion festgehalten werden konnten.

Corona: Hoher Ruhepuls und Herzrasen sind Long Covid-Folgen

Ein Arzt prüft den Puls eines Patienten.
Eine Corona-Infektion hat zur Folge, dass der Ruhepuls bei Betroffenen zu hoch ist. Auf lange Sicht erhöht sich dadurch das Risiko für einen Herzinfarkt. (Symbolbild) © Panthermedia/Imago

Langzeitfolgen und Spätschäden bedingt durch eine Corona-Virusinfektion sind mittlerweile wissenschaftlich belegt. So ist bekannt, dass Covid auch die Leber, das Gehirn in Form von Demenz sowie die Augen schädigen kann. Auch Hautausschläge mit starkem Juckreiz noch lange nach einer Omikron-Infektion sind möglich. Das sogenannte PIMS-Syndrom als Corona-Folge betrifft ausschließlich Kinder.

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In Rahmen des Datenspendenprojekts der deutschen Forscher der Berliner Humboldt-Universität und des Robert-Koch-Instituts soll gerade den Langzeitfolgen durch Corona, Long Covid, weiter auf die Spur gegangen werden. Corona-Patienten konnten bis zum 31.12.2022 anhand einer App Fragen beantworten, wie: Hatten Sie Corona? Sind Sie geimpft? Welche Symptome zeigten sich bei Ihnen? Halten Symptome noch an? Mehr als 500.000 Nutzer haben seit April 2020 mindestens einmal Daten gespendet. Im März 2022 nahmen bereits 190.000 aktive Nutzer teil, mehr als 120.000 von ihnen teilten länger als 600 Tage ihre Daten.

Was sich nachweisen ließ: Genesene zeigten einen erhöhten Ruhepuls mehr als 120 Tage lang. Dabei machte es wenig Unterschied, ob die Patienten an der Corona-Variante Delta oder Omikron erkrankt waren. „Offenbar muss das Herz die Schädigung kompensieren, die die Infektion im Körper angerichtet hat. Long Covid sollte man nicht unterschätzen“, so Professor Dirk Brockmann, der die Corona-Datenspende-Untersuchung zusammen mit dem Robert-Koch-Institut durchführte und verschiedene andere Forschungsprojekte im Rahmen der COVID-19 Eindämmung realisiert hat.

Corona-Impfung schützt nachweislich vor Langzeitfolgen

Gleichzeitig wurde festgestellt, dass die Impfung gegen Corona eher vor hartnäckigen Folgen der Infektion schützt. „Geimpfte zeigen im Durchschnitt weniger Veränderungen in ihren Vitaldaten und kehren schneller zum normalen Level zurück“, laut Brockmann. Der Ruhepuls bei geimpften Genesenen war bereits nach drei bis sechs und nicht erst nach elf Wochen wie bei Ungeimpften im Normalbereich. Zudem waren Geimpfte im Durchschnitt nach vier Wochen wieder so aktiv wie vor ihrer Infektion, bei Ungeimpften dauerte es mindestens sechs bis elf Wochen.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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