Cortison-Nebenwirkungen: So verhindern Sie Hautausschlag und Gewichtzunahme
Cortison verbinden viele Menschen noch mit starken Nebenwirkungen und scheuen das Medikament. Doch die richtige Dosierung kann Risiken verringern.
Köln – In manchen Lebenssituationen ist Cortison ein guter und schneller Helfer in der Not. So lindert das Medikament zum Beispiel manche Hautausschläge effektiv, hilft bei Gelenkerkrankungen oder bei Behandlungen von Atemwegserkrankungen. Einen wirklich guten Ruf hat das Medikament aber nicht, denn oftmals ist von starken Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme, Osteoporose, Grauer Star oder erhöhtem Thromboserisiko zu lesen. Wer diese Nebenwirkungen aber beim Arzt oder der Ärztin anspricht und das Medikament richtig dosiert, lässt sich damit gut umgehen.
Cortison-Nebenwirkungen: So verhindern Sie Hautausschlag und Gewichtzunahme
Cortison ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Glukokortikosteroide. In Form von Hormonen sind die Glukokortikosteroide in jedem Körper zu finden, sie lassen sich aber auch als Medikament herstellen. Als Medikament kommt Cortison in verschiedenen Formen zum Einsatz, beispielsweise als Tabletten, Creme, Spritze oder via Inhalation. Die Krankheit, die Cortison bekämpfen soll, ist dabei entscheidend. Kortisonhaltige Medikamente sind verschreibungspflichtig. Laut dem Portal Gesundheitsinformationsdienst hat die Art der Einnahme auch Einfluss auf die Stärke der Nebenwirkungen von Cortison.

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Cortison-Nebenwirkungen: Cremes und Salben gegen Hautausschlag
Nicht jeder Hautausschlag oder jede allergische Hautreaktion lässt sich mit Cortisonsalbe oder einer Creme behandeln. Daher ist eine richtige Diagnose entscheidend für eine erfolgreiche Therapie. Folgende Hautkrankheiten lassen sich mit Cortison bekämpfen:
- Neurodermitis
- Schuppenflechte
- Andere Ekzeme
Schädlich ist Cortison bei beispielsweise folgenden Hautkrankheiten:
- Akne
- Rosazea
- Infektionskrankheiten wie Hautpilz
Bei den letzten drei Beispielen verschlimmert eine cortisonhaltige Salbe das Hautbild nur noch mehr und Betroffene müssen das Medikament sofort absetzen. Die Nebenwirkungen von Cremes und Salben mit Cortison gelten als gut einschätzbar, da das Medikament nur lokal und sehr gezielt zum Einsatz kommt. Sollten Patienten und Patientinnen Veränderungen an ihrer Haut wahrnehmen, ist es in Absprache mit dem Arzt oder der Ärztin oft sinnvoll, die Behandlung kurz zu unterbrechen.
Cortisonhaltige Cremes und Salben können unter anderem zu Hautverdünnung, Haarwurzelentzündungen, Pigmentstörungen auf der Haut und zu einer vermehrten Bildung von Dehnungsstreifen führen. Diese Nebenwirkungen lassen sich aber auf ein Minimum reduzieren, wenn Betroffene bestimmte Dinge über Cortison wissen.
Cortison-Nebenwirkungen: Die vier Gruppen
Cortison ist nicht nur ein Inhaltsstoff, denn die Gruppe der Glukokortikoide besteht aus über 30 Wirkungsstoffen. Laut dem Portal Gesundheitsinformationsdienst findet sich jeder Wirkstoff in einer der folgenden vier Gruppen:
- Schwache Glukokortikoide:
- Mittelstarke Glukokortikoide
- Starke Glukokortikoide
- Sehr starke Glukokortikoide
Je nach betroffener Hautstelle müssen Patienten deswegen ein unterschiedlich starkes Cortisonmittel nutzen. So sind Hautstellen wie beispielsweise die Gesichtspartie, Augenlider, Kniekehlen oder die Armbeuge dünner. Dort bedarf es keines starken Cortisonmittels. An Händen, Füßen oder auf dem Kopf empfiehlt sich hingegen ein stärkeres. Die Gefahr, dass starke Cortisonmittel schlimmere Nebenwirkungen mit sich bringen, ist dabei recht gering, denn die Haut an diesen Stellen ist von Natur aus unempfindlicher.
Cortison-Nebenwirkungen: Das richtige Maß
Neben der Hautdicke und Stärke des Cortisonmittels spielt auch die aufgetragene Menge eine entscheidende Rolle. Dabei machen Patienten oft Fehler und lösen so stärkere Nebenwirkungen aus als nötig. Als Orientierung verweisen Experten und Expertinnen auf die sogenannte Fingerspitzeneinheit (FTU). Tragen Erwachsene auf das unterste Glied ihres Zeigefingers einen Streifen Salbe auf, haben sie eine FTU, das sind in etwa 0,5 Gramm. Bei Erwachsenen lassen sich folgende FTU-Richtwerte für Cortisonsalben festlegen:
- Gesicht und Nacken: 2,5
- Arm: 4
- Bein: 6
- Brust und Bauch: 7
- Rücken und Gesäß: 7
- Hand, Ellebogen, Knie, Fuß: jeweils 1
Die FTUs beziehen sich dabei immer auf die gesamte Fläche, also beispielsweise das gesamte Bein und den gesamten Arm. Ist nur eine Stelle betroffen, brauchen Patienten dementsprechend weniger Salbe.
Cortison-Nebenwirkungen: Spritzen gegen Gelenkerkrankungen
Neben Cremes und Salben gibt es Cortison auch noch in Spritzenform. Eine Behandlung mit Cortisonspritzen ist beispielsweise sinnvoll bei Schleimbeutelentzündungen, Schultersteife oder rheumatoider Arthritis. Die Spritze setzen Ärzte und Ärztinnen dabei in die Muskeln oder Gelenke, wobei die Einstichstelle mitunter auf Dauer etwas heller ist als der Rest der Haut. Zwischen den einzelnen Spritzen sollten vier bis sechs Wochen liegen. Das Portal Gesundheitsinformation weist darauf hin, dass es in sehr seltenen Fällen auch zu Gelenkinfektionen, Sehnenrissen oder Nervenschäden kommen kann.
Cortison-Nebenwirkungen: Cortisonsprays bei Asthma
Menschen, die sich mit vielen Allergien wie etwa Pollen- oder Hausstauballergie rumschlagen, kommen irgendwann mit Cortison in Berührung. So helfen Cortison-Sprays beispielsweise bei folgenden Krankheiten:
Der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) weist darauf hin, dass Cortison-Präparate helfen, wenn Antihistaminika keine Wirkung mehr zeigen. Die entzündungshemmende Wirkung der Sprays zeige sich meist erst nach ein paar Tagen, sie können die Beschwerden dann aber gut lindern. Mögliche Nebenwirkungen sind Nasenbluten oder eine trockene Nasenschleimhaut. Starke Beschwerden treten aber so gut wie nie auf.
Inhalieren Erwachsene Cortison kann das jedoch Husten und Heiserkeit auslösen sowie eine Pilzinfektion im Mundraum. Es hilft, den Mundraum nach dem Inhalieren gut auszuspülen. In manchen Fällen kann sich bei Erwachsenen auch ein Grauer Star entwickeln, das hängt jedoch davon ab, wie lange die Patienten Cortison inhalieren. Bei Kindern kann es zu leichten Wachstumsverzögerungen kommen, die der Körper später aber ausgleicht.
Cortison-Nebenwirkungen: Problemfall Cortisontabletten
Am meisten fordert es den Körper heraus, wenn er Cortison in Form von Tabletten verarbeiten muss. Menschen, die an Morbus Crohn, Multipler Sklerose oder rheumatoider Arthritis leiden, müssen ihre Schübe meist mithilfe von solchen Tabletten kontrollieren. Da die Tabletten nicht lokal wirken, sondern im ganzen Körper, sind die Nebenwirkungen stärker als bei den anderen Formen des Medikaments. Je nach Behandlungsdauer und Stärke sind die Nebenwirkungen unterschiedlich. Möglich sind aber beispielsweise:
- Gewichtzunahme
- Bluthochdruck
- Schlafstörungen
- Akne
- Osteoporose
- Morbus Cushing
- Grauer Star
- Grüner Star
Es kann helfen, zusätzlich zu den Cortisontabletten auch magenschützende Tabletten zu nehmen, um Magengeschwüre zu verhindern. Viele der Nebenwirkungen treten zudem nur phasenweise auf und dann auch unterschiedlich stark. Eine Absprache mit behandelnden Ärzten oder Ärztinnen ist bei solch einer Behandlung immer wichtig. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.