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Häufig Verdauungsprobleme und Sodbrennen? Studie zeigt, dass Corona bei tausenden Menschen dahintersteckt

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Von: Juliane Gutmann

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Magen-Darm-Probleme können verschiedene Ursachen haben. Forscher fanden jetzt heraus, dass auch eine Corona-Infektion der Verdauung langfristig schaden kann.

Sodbrennen, Verstopfung, Übelkeit und Durchfall: Alles Anzeichen, die auf eine gestörte Verdauung hindeuten. Häufig ist ein Magen-Darm-Infekt die Ursache, aber auch Stress und ungesunde Ernährung setzen unserem Verdauungstrakt zu. Doch was, wenn plötzlich und ohne ersichtlichen Grund Magen und Darm Probleme bereiten?

Ein US-amerikanisches Forscherteam hat untersucht, welche Rolle eine zurückliegende Corona-Infektion spielen könnte. Zugrunde legten die Wissenschaftler die Krankenakten von mehr als 150.000 US-Veteranen, die an Corona erkrankt waren. Im Vergleich mit über fünf Millionen Gleichaltrigen, an welchen der Corona-Kelch vorübergegangen war, zeigte sich tatsächlich: Eine Corona-Infektion erhöht das Risiko dafür, dass man als Spätfolge Magen-Darm-Probleme wie Verstopfung bekommt.

Nach Corona erhöhtes Risiko für Magenkrämpfe, Durchfall und Übelkeit

Die Forschenden fanden heraus, dass etwa 9.500 Corona-Patienten später Probleme des Verdauungstraktes, der Bauchspeicheldrüse oder der Leber entwickelten. Die Studie wurde auf dem Fachportal „Nature Communications“ veröffentlicht.

Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.
Auch lange nach einem Corona-Infekt können Probleme mit der Verdauung bei einigen Menschen auf Covid-19 zurückgeführt werden. © Imago

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Sodbrennen, Verstopfung und Durchfall waren die häufigsten Symptome, die die Corona-Patienten-Gruppe zeigte. Und das nach einer Nachbeobachtungszeit von im Schnitt rund 409 Tagen nach der akuten Infektion. Selbst diejenigen, die nur unter leichten Corona-Symptomen litten, waren mit einer weitaus höheren Wahrscheinlichkeit von Magenproblemen betroffen als die, die kein Covid-19 hatten.

„Wir zeigen, dass Menschen mit Covid-19 über die ersten 30 Tage nach der Infektion hinaus ein erhöhtes Risiko und eine erhöhte 1-Jahres-Belastung für Magen-Darm-Erkrankungen aufweisen“, so die Forscher um Evan Xu vom Clinical Epidemiology Center des Saint Louis Health Care System in den USA. Dazu zählen der Studie zufolge:

Insgesamt zeigen unsere Ergebnisse, dass Menschen mit einer Sars-CoV-2-Infektion in der postakuten Phase von Covid-19 ein erhöhtes Risiko für gastrointestinale Störungen haben. 

Forscherteam um Evan Xu vom Clinical Epidemiology Center des US-amerikanischen Saint Louis Health Care System

Entzündung durch Corona-Infektion könnte die Ursache sein

Eine Studie chinesischer Wissenschaftler zeigte, dass eine Infektion mit Sars-CoV-2, dem Corona-Krankheitserreger, das Mikrobiom im Darm stört. Die Forschenden, die ihre Analyse im Oktober 2022 auf dem Fachportal nature reviews gastroenterology & hepatology veröffentlicht hatten, kamen zu dem Schluss, dass durch das bakterielle Ungleichgewicht die Gefahr für Sekundärinfektionen steigt. Also für Infekte mit anderen Viren als dem Coronavirus oder Bakterien.

Die Forscher der aktuellen Studie stellen dem Business Insider zufolge die These auf, dass eine chronische Entzündung nach Corona-Infektion für anhaltenden Magen-Darm-Probleme verantwortlich sein könnte. Es sei möglich, dass einige Virusfragmente im Verdauungstrakt verbleiben, nachdem die erste Infektion abgeklungen ist, heißt es weiter. Diese könnten zu einer anhaltenden Entzündung in Magen und Darm führen.

Mehr Informationen zur StudieLong-term gastrointestinal outcomes of COVID-19

Veröffentlichungsdatum: 7. März 2023

Untersuchungszeitraum: März 2020 bis Januar 2022

Veröffentlicht im Fachjournal nature communications

Umfang: 154.068 Studienteilnehmer

Studienautoren: US-amerikanisches Forscherteam um Evan Xu vom Clinical Epidemiology Center des US-amerikanischen Saint Louis Health Care System

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

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