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Bei Völlegefühl kein Alkohol: Finger weg vom Verdauungsschnaps

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Von: Judith Braun

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Menschen, die zu viel gegessen haben, leiden häufig danach unter einem unangenehmen Völlegefühl. Dieses sollte nicht mit Alkohol gemindert werden.

Wer sich den Bauch bei einem Fünf-Gänge-Menü, einem Geburtstag oder an Weihnachten mit Köstlichkeiten voll schlägt, der leidet nicht selten kurz danach unter einem unangenehmen Völlegefühl. Im Zustand des Esskomas will man sich am liebsten nur noch in die Waagrechte auf Sofa oder Bett begeben.

Denn der Magen ist nach einer übermäßigen Nahrungsaufnahme regelrecht überfüllt und macht träge und müde. Dies zeigt sich dann eben in einem subjektiven Gefühl von „Vollsein“. Meist bietet ein Gastgeber dann eine Runde Verdauungsschnaps an. Um sich von dem Völlegefühl zu erholen, sollten Sie diesen jedoch besser dankend ablehnen.

Bei Völlegefühl kein Alkohol: Finger weg vom Verdauungsschnaps

Frau sitzt und hält sich ihre Hände an den Bauch
Bei Völlegefühl nach einem üppigen Essen kann ein Verdauungsspaziergang helfen. © Lars Zahner/IMAGO

Völlegefühl kann verschiedene Ursachen haben. Neben einer ungünstigen Ernährung können auch Unverträglichkeiten, Magen-Darm-Probleme, Antibiotika oder hormonelle Störungen das unangenehme Gefühl auslösen. Hier finden Sie eine Liste möglicher Ursachen im Überblick:

Tritt das Völlegefühl direkt nach der Nahrungsaufnahme auf, dann liegt der Verdacht nahe, dass das Essen der Auslöser ist. Das kann passieren, wenn man entweder zu viel isst oder aber vor allem sehr fettige Speisen zu sich nimmt. Es empfiehlt sich daher, auf Pommes & Co. zu verzichten oder den Verzehr zumindest zu reduzieren und sich fettarm zu ernähren.

Allerdings gibt es auch gesunde Speisen, die zu verstärkter Gasbildung führen und somit im Bauch ein Spannungsgefühl erzeugen können. Dazu zählen beispielsweise manche Kohlsorten, Hülsenfrüchte wie Bohnen und Kichererbsen sowie Zwiebel, Lauch und Knoblauch. Daneben können auch Unverträglichkeiten gegen bestimmte Lebensmittel verantwortlich sein.

Völlegefühl: Was tun bei unangenehmem Völlegefühl? Tipps und Hausmittel

Damit Ihr Verdauungssystem grundsätzlich entlastet und langfristig gestärkt wird, gibt es einige Tipps und Hausmittel, die Sie selbst anwenden können. So können Sie beispielsweise Ihre Verdauung mit Ballaststoffen in Schwung bringen.

Denn neben anderen gesundheitsfördernden Funktionen profitiert vor allem die Verdauung von einer ballaststoffreichen Ernährung, da die Verdauung bei Völlegefühl verlangsamt ist. Ballaststoffe beschleunigen sie wieder, indem sie Wasser binden und den Magen- und Darminhalt dadurch vergrößern. Deshalb sollten Sie zusätzlich auch viel Wasser trinken. Gleichzeitig wird auch eine gesunde Darmflora gefördert.

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Völlegefühl: Verdauung anregen durch Kräuter und Spaziergang

Neben Ballaststoffen helfen auch manche Kräuter, wenn sich der Magen voll anfühlt. Anis, Kümmel, Fenchel, Melisse, Pfefferminze und Koriander enthalten alle ätherische Öle und Scharfstoffe, die die Verdauung anregen. Sie kommen in Speisen und Tees vor und beruhigen den Magen auch bei Völlegefühl, Übelkeit oder Blähungen.

Zusätzlich kann ein klassischer Verdauungsspaziergang helfen. Denn durch langes Sitzen wird der Darm träge, bei Bewegung wird die Verdauung hingegen angeregt. Wer es sich einrichten kann, der kann Problemen mit dem Darm und Magen bereits vorbeugen, indem er täglich spazieren geht. Ansonsten hilft es auch, direkt nach einem schweren Essen einmal um den Block zu gehen.

Gesunde Verdauung: Finger weg von Alkohol und Stress vermeiden

Wenn Sie Ihrem Darm etwas Gutes tun wollen, dann achten Sie darauf, dass Sie Stress vermeiden – insbesondere auch während des Essens. Nehmen sich ausreichend Zeit für die Nahrungsaufnahme. Essen Sie bewusst und langsam und am besten nicht im Stehen. Das führt meist dazu, dass wir die Lebensmittel nicht richtig kauen und zu viel essen. Gleichzeitig werden Stresshormone ausgeschüttet.

Auch ein weit verbreitetes Ritual ist keine gute Idee, um den Magen zum Verdauen anzuregen: das Trinken von Verdauungsschnaps. Möglicherweise kann er das Völlegefühl kurzzeitig lindern, auf die Verdauung wirkt gerade hochprozentiger Alkohol jedoch kontraproduktiv, da er zur Entspannung der Muskulatur im Magen führt. Das hat zur Folge, dass die Verdauung sich verlangsamt und der Magen länger braucht, um sich zu leeren. Lassen Sie das nächste Mal nach einem üppigen Mahl also besser die Finger davon.

Völlegefühl: Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?

Wenn ein Völlegefühl jedoch nicht auf die Nahrungsaufnahme zurückzuführen ist und es womöglich ohne ersichtlichen Grund oder in Verbindung mit Bauchkrämpfen, Durchfall oder Erbrechen auftritt, sollten Sie einen Arzt konsultieren. Dann kann die Ursache nämlich eine Magen-Darm-Erkrankung sein, die dementsprechend behandelt werden muss.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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