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Darmkrebs-Vorsorge: Screening reduziert tödliche Erkrankung um 70 Prozent

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Von: Christine Pander

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Vorsorgeuntersuchungen sind lebensrettend, weil oft schon sehr früh Veränderungen festgestellt und behandelt werden können. Vor allem das Darmkrebs-Screening hat sich bewährt.

Heidelberg – Angenehm ist schon allein die Vorstellung nicht, daher ist es verständlich, dass manche Menschen nicht gern zur Darmspiegelung gehen. Im Vorfeld muss die Untersuchung außerdem gut vorbereitet werden. Das ist jedoch ein überschaubarer Aufwand, der sich mehr als lohnt, wie eine neue Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) zeigt. Er ist lebensrettend.

Darmkrebs-Screening: Vorsorge senkt Sterberate um 70 Prozent

Nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) erkranken Menschen, die regelmäßig eine Darmspiegelung vornehmen lassen, zu 60 Prozent seltener an Darmkrebs als Menschen, die dieses Angebot nicht nutzen. Das geht aus einer aktuellen Studie des DKFZ hervor. Demnach sinkt das Risiko, an Darmkrebs zu sterben, sogar um 70 Prozent.

Für die Erhebung haben die Forscher des DKZF Daten von mehr als 9.000 Menschen ausgewertet. Und das sogar über einen Zeitraum von 17 Jahre hinweg. Die Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer wurden in regelmäßigen Abständen nach ihrem Befinden und ihrem Lebensstil gefragt, ihre Behandlungs- und Krebsregisterdaten wurden erfasst. Nach der Beobachtungszeit von rund 17 Jahren waren unter den Studienteilnehmern 268 Fälle von Darmkrebs aufgetreten, 98 Teilnehmer waren an Darmkrebs verstorben.

Darmkrebs-Screening: Jährlich sterben 25.000 Menschen an Darmkrebs

„Die Teilnehmer unsere Studie bilden einen Querschnitt der Bevölkerung ab. Sie nutzen das normale Vorsorgeangebot ihrer Region und werden nicht in speziellen Zentren untersucht. Daher können wir nun erstmals in einer Langzeitstudie aus Deutschland quantifizieren, welchen Beitrag die Vorsorge-Koloskopie im echten Leben zur Krebsprävention leistet“, sagt Prof. Hermann Brenner, Leiter der Abteilung Klinische Epidemiologie und Alternsforschung am DKFZ. Bislang habe es dazu weltweit nur sehr wenige Studien gegeben, die fast ausschließlich aus den USA stammen, wo die Koloskopie bereits früher in größerem Umfang eingesetzt worden sei.

Jährlich sterben in Deutschland nach Angaben des DKFZ fast 25.000 Menschen an Darmkrebs. „Die meisten dieser Todesfälle wären durch die Darmkrebs-Vorsorge vermeidbar. Wir müssen noch Wege finden, mehr Menschen zu motivieren, die potenziell lebensrettenden Früherkennungsuntersuchungen für Darmkrebs zu nutzen“, heißt es beim DKFZ. Seit 2002 ist die präventive Maßnahme ab einem bestimmten Alter eine Kassenleistung: Frauen ab 55 Jahren haben Anspruch auf zwei Darmspiegelungen mit einem Mindestabstand von zehn Jahren, für Männer gilt dies ab einem Alter von 50 Jahren.

Diese Ernährung tut dem Darm gut und kann ihn gesund halten:

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Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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