Delta-Variante: Neue Untersuchungen zur Corona-Mutation sind ernst
Die Delta-Variante greift um sich, die Zahlen steigen wieder. Nun untermauern auch zwei Studien die Gefährlichkeit des mutierten Virus.
Genf – In 124 Ländern wurde die Delta-Variante des Coronavirus nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) inzwischen nachgewiesen. Sie breitet sich immer weiter aus und sorgt auch in Deutschland dafür, dass die Inzidenzen wieder steigen. Wissenschaftler haben nun zwei Studien herausgegeben, die untersuchen, welche Gefahr von der Virusvariante ausgeht. Die Studien aus China und Kanada wurden zwar noch nicht in einem Fachjournal veröffentlicht, die WHO zitiert sie aber bereits.
Delta-Variante: Viruslast 1.200 mal höher
Die Studie, die aus China stammt, untersuchte Menschen, die nach Kontakt mit einem Delta-Variante-Infizierten in Quarantäne waren. Es habe sich gezeigt, dass der PCR-Test schon nach durchschnittlich vier, statt wie bei frühen Varianten nach sechs, Tagen positiv war. Außerdem sei die Viruslast beim ersten Positiv-Test 1.200 mal höher als bei ursprünglichen Virusvarianten. „Das legt nahe, dass diese besorgniserregende Variante sich möglicherweise schneller vermehrt und in den frühen Stadien der Infektion ansteckender ist“, so die WHO.
Die Studie aus Kanada untersuchte die Krankheitsverläufe bei Menschen, die sich mit der Delta-Variante des Coronavirus infiziert hatten. Das Ergebnis: bei einer Covid-19-Erkrankung, ausgelöst durch die Delta-Variante, waren auch die gesundheitlichen Risiken deutlich höher als bei früheren Corona-Typen. So war das Risiko, ins Krankenhaus zu müssen, um etwa 120 Prozent erhöht. Die Gefahr, Intensivpflege zu benötigen, war um etwa 287 Prozent höher. Das Sterberisiko war um etwa 137 Prozent erhöht. Auch der Gesundheitsexperte der SPD, Karl Lauterbach, schlägt Alarm: Die Varitante sei „tödlicher“.*
Delta-Variante: Ursachen für Anstieg der Inzidenz
Wie sich die Delta-Variante hierzulande verbreiten wird und was im Herbst auf die Deutschen zukommt, ist noch nicht ganz klar. Fakt ist, dass die Zahl der weltweit gemeldeten Corona-Neuinfektionen in der Woche bis zum 18. Juli um zwölf Prozent auf rund 3,4 Millionen gestiegen ist. Die meisten neuen Fälle wurde in Indonesien (plus 44 Prozent) und Großbritannien (plus 41 Prozent) erfasst. Die WHO nennt vier Gründe, warum die Infektionszahlen nun wieder ansteigen:
- die neuen hochansteckenden Virusvarianten
- Lockerung von Corona-Schutzmaßnahmen
- mehr soziale Kontakte
- die hohe Zahl an Menschen, die noch nicht geimpft werden konnten, weil Impfstoffe zwischen reichen und armen Ländern ungleich verteilt sind.
(Mit Material der dpa) Noch mehr spannende Gesundheits-Themen finden Sie in unserem kostenlosen Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.